Grenzland im Wilden Westen
Durch den unaufhörlichen Siedlerstrom wurden die amerikanischen Ureinwohner immer mehr zurückgedrängtDie Siedler drangen immer weiter nach Westen vor (Bild: HaloJim/Pixabay.com)
Der Mayflower Vertrag aus dem Jahr 1620
Der Text lautet: "Im Namen Gottes, Amen. Wir, die wir unsere Namen hierunter gesetzt haben, die getreuen Untertanen unseres Ehrfurcht gebietenten, souveränen Herrschers, König Jakob, mit der Gnade Gottes, König von Großbritannien, Frankreich und Irland, Verteidiger des Glaubens, etc. Nach der Gott zum Ruhme und zur Förderung des christlichen Glaubens sowie der Ehre unseres Königs und Landes durchgeführten Fahrt, um die erste Kolonie in den nördlichen Gegenden Virginias zu gründen, verpflichten uns durch diese Anwesenheit feierlich und wechselseitig vor Gott und voreinander, und vereinigen uns gemeinsam zu einer bürgerlich geordneten Gesellschaft, mit dem Zweck, uns besser zu organisieren, zu schützen und die vorgenannten Ziele zu fördern, und vermögen hieraus solch gerechte und und gleiche Gesetze, Verordnungen, Erlasse, Verfassungen und Ämter zu verabschieden, begründen und abzufassen, dies von Zeit zu Zeit, so wie es uns angemessen und am günstigsten für das Gemeinwohl der Kolonie scheint. Hierunter versprechen wir uns pflichtgemäß zu unterwerfen und zu gehorchen. Zum Zeugnis dessen haben wir hierunter am 11. November im achtzehnten Jahr der Herrschaft unseres souveränen Herrschers, König Jakob über England, Frankreich und Irland und über Schottland im vierundfünfzigsten, in Cape Cod unsere Namen gezeichnet. Anno Domini 1620".
Im Dezember segelte die Mayflower in den Hafen von Patuxet und setzte 102 Siedler an Land. Sie nannten den Platz Plymouth. Der harte Winter, Krankheiten und Hunger dezimierten die Zahl der Pilgerväter auf die Hälfte. Im März 1621 tauchte ein Abenaki in Plymouth auf. Er hatte von europäischen Fischern Englisch gelernt und begrüsste die Siedler. Einige Tage später kamen der Wampanoag-Sachem Usamequin, sein Bruder Quadenquina und sechzig Krieger zu den Siedlern. Usamequin war eher unter dem Namen Massasoit bekannt und herrschte über rund dreißig kleinere Dörfer. Die Indianer zeigten den Siedlern, wie man pflanzte und wo es die besten Fischgründe gab. Als die Weißen von einer indianischen Zeremonie zur Erntezeit erfuhren, beschlossen sie, einen Erntedank-Feiertag zu halten und luden Massaoit ein, ihre reiche Ernte mit ihnen zu teilen. Drei Tage und drei Nächte wurde gefeiert und man beschloss, dieses Fest nun jedes Jahr zu begehen.
Die USA sollten die Vorherrschaft im Weltraum übernehmen
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Emigration zum lukrativen Geschäft. Reedereien lieferten sich erbitterte Konkurrenzkämpfe. Viele mittellose Auswanderer absolvierten die Passage in die Neue Welt unter erbärmlichen Bedingungen. Für die amerikanischen Ureinwohner hatte diese Emigration weitreichende Folgen. Um 1700 begann der Wilde Westen noch nahe der Atlantikküste. Um 1800 befand sich die Siedlungsgrenze bereits westlich des Mississippi Rivers. Doch der Zustrom hielt unverändert an. Heere von Siedlern überrannten den Westen. Sie kamen mit Planwagen, die von Ochsen gezogen wurden, rodeten den Wald, pflügten den Boden, bauten Häuser und errichtten Zäune um Äcker und Weideland. Nach und nach entstanden Dörfer und Städte. Fast täglich schob sich die Grenze weiter nach Westen vor. Die amerikanischen Ureinwohner wurden verdrängt und in Reservate gesperrt.
Im Jahr 1890 erklärte die amerikanische Zensusbehörde die Zeit der "Frontier" offiziell für beendet, weil das gesamte Land zwischen den beiden Ozeanen inzwischen besiedelt und durch Straßen und Eisenbahn erschlossen war. Außerhalb der Indianerreservate gab es praktisch kaum noch unbewohnte Gebiete. John F. Kennedy verkündete im Wahlkampf 1960 das Regierungsprogramm der "New Frontier", dessen Ziel die Bekämpfung von Kriegen, Armut und Vorurteilen war. Außerdem sollten die USA die Vorherrschaft im Weltraum übernehmen. Deshalb kündigte er die erste Mondladung an, die 1969 Realität wurde. Das Konzept des Grenzlandes, das aus der US-amerikanischen Geschichte geprägt wurde, findet sich heute in der Science-Fiction. Dort werden die bewohnten und unbewohnten Gegenden als "Frontier" bezeichnet. Auch in der realen Weltraumfahrt sieht man das All als neue Grenze an.
Bildquelle:
PublicDomainPictures
(Amerika - Entstehung einer Weltmacht)
PDPhotos
(Die Besiedlung Kaliforniens)
Bernd Teuber
(Die Entstehung des US-Bundesstaates Montana)
State Library of Queensland
(Goldrausch im Wilden Westen)