Grüner Tee - eine raffinierte Speisezutat
Mit Matcha verblüffende Akzente in der Küche setzenWas mit Grüntee sonst noch so geht
Die vielfältigen gesunden Wirkungen des grünen Tees sind nicht der alleinige Grund, dass er so beliebt ist. Er schmeckt! Wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe sollte dieser Tee mehr Platz im Speiseplan erhalten.
"Speiseplan" war jetzt kein Versehen. Grüner Tee eignet sich nämlich neben dem Trinken hervorragend zur Zubereitung nicht alltäglicher Speisen. Diese sind unkompliziert zu verwirklichen, da es sich dabei um leicht veränderte bereits bekannte Rezepte handelt.
Wichtig zu wissen ist, dass hierbei unbedingt Matcha genommen werden muss. "Matcha" ist der japanische Begriff für "gemahlener Tee". Es ist jener Tee, der in der japanischen Teezeremonie Verwendung findet. Er ist in kleinen Döschen erhältlich, sehr fein gemahlen und von intensiv grüner Farbe, die für reizvolle optische Effekte im damit zubereiteten Essen sorgt. Sein nicht ganz billiger Preis sollte jedoch nicht vom Kauf abhalten: Die kleine Dose reicht erstaunlich lange.
Matcha: Das gesunde Grüntee-Wunder | Der Geist des Tees |
Grüntee-Omelette
Mal ganz anders in den Tag startet es sich mit einem grünen Omelette. Das lässt sich zwar auch mit feinen Kräutern zaubern, doch mit einer gut verrührten Prise Matchapulver in der Eimasse entsteht eine durchgehend gleichmäßige, apart leuchtende Färbung. Auf zwei Eier kommt ein knapper Drittel-Teelöffel.
Lachs mit grüner Tee-Sauce
Ein Viertelliter erhitzter Fischfond wird mit 5 Gramm Matcha sowie 100 Gramm Creme Fraiche gut verrührt. Auf Wunsch kann mit etwas Zitronensaft sowie Pfeffer und Salz abgeschmeckt werden. Für dieses Gericht kommen gebratene Lachskoteletts infrage oder pochierter Lachs. Die Soße ist für zwei Personen berechnet. Als Beilagen passen Reis oder Salzkartoffeln.
Grünes Tee-Eis
In Japan ist grünes Tee-Eis eine Standard-Variante wie hierzulande Vanille- oder Schokoladen-Eis. Zum Glück kann sich auch hier den Genuss gönnen, wer das Geheimnis seiner alternativen Zubereitung kennt, die dem Original recht nahe kommt.
Befindet sich das Teepulver bereits im Haus, ist nur noch eine Literpackung Vanille-Eis zu kaufen. In die in eine gekühlte Schüssel umgefüllte Eismasse werden 8 bis 10 Gramm Matchapulver mit dem Knethaken des Handrührers eingearbeitet. Dazu darf das Eis einerseits nicht zu hart gefroren sein, damit es geschmeidig genug zum Verkneten ist. Andererseits sollte der Knethaken nur auf niedriger Stufe betätigt werden, damit die Masse nicht zu weich wird – Reibung erzeugt bekanntlich Wärme. Das Pulver wird nach und nach eingestreut zur gleichmäßigen Verteilung. Optimal ist das Eis, wenn es farblich Pistazieneis ähnelt. Anschließend kommt das Eis in die Originalpackung zurück und zum Nachfrieren nochmals für ein paar Minuten – oder länger – in die Tiefkühlung. Beim anschließenden Genießen wird Verwunderung aufkommen, dass die hiesigen Speiseeishersteller nicht längst grünes Tee-Eis anbieten.
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Da Matchapulver sehr bitter ist, sollte es zurückhaltend dosiert werden und kann nach dem Abschmecken gegebenenfalls ergänzt werden. Zuviel davon kann eine Speise verderben. Ansonsten besitzt Grüntee einen speziellen Eigengeschmack, der viele Speisen sehr angenehm abrundet und sie zusätzlich in einen besonderen Augenschmaus verwandelt.
Wer erst begonnen hat, Grüntee für die Speisezubereitung zu nutzen und ein Händchen für die richtige Dosierung entwickelt hat, bekommt automatisch Lust aufs Experimentieren.
Da lässt sich doch zur Abwechslung mal grünes Kartoffelpüree zubereiten. Die Gäste müssen vor dem Probieren raten und tippen garantiert auf Erbspüree. Zu beidem passt auf jeden Fall Eisbein oder ein Paar Würstchen.
Oder wie wäre es mit einem extravaganten Marmorkuchen, bei dem statt Kakao grünes Teepulver den Ton angibt. Der Kuchen hat sogar einen eigenen Namen: "Midori" – das heißt auf Japanisch "grün".