Der grüne Strunk an der Tomate

Tomaten sind neben Gurken die in Deutschlands Küchen am meisten verwendeten Lebensmittel. Hausfrauen, Hobbyköche, Profiköche und Köche aus der Sternegastronomie zaubern aus ihnen die herrlichsten Beilagen, Saucen, Suppen und Salate. Tomaten sind besonders für die leichte Küche geeignet, weil sie zu 90 Prozent aus Wasser bestehen und deshalb besonders kalorienarm sind. Tomaten enthalten außerdem reichlich Vitamin C, Kalium und diverse Ballaststoffe.

Alles an einer Tomate ist gesund – mit einer großen Ausnahme: Das Grüne darf nicht mitverzehrt werden. Das Grüne, das sind eventuelle grüne Stellen an der Tomate und der Stängelansatz, der Strunk. Grün bei einer Tomate heißt immer: Vorsicht Solanin!

Solanin ist giftig

Solanin ist ein Bitterstoff, den die Tomaten wie auch die Kartoffeln (Lesen Sie hierzu "Können Kartoffeln giftig sein?") produzieren, um sich vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Solanin ist für den menschlichen Körper giftig. Die Vergiftungserscheinungen können in Form von Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen, Durchfall, auch Kratzen im Hals oder Magenbeschwerden, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen auftreten, allerdings können diese sich erst ab einem Verzehr von 25 Milligramm Solanin deutlich zeigen.

Die meisten Tomatensorten sind bereits auf wenig Solanin gezüchtet. Aber wie heißt es so schön: "Vorsicht heißt die Mutter der Porzellankiste". Deshalb sollte man immer den Strunk herausschneiden und grüne Stellen an Tomaten meiden.

Solanin ist nicht krebserzeugend

Solanin löst sich beim Kochen im Wasser auf, nicht aber beim Anbraten von Tomaten im Fett. Wenn Sie das Kochwasser von Tomaten wie auch das Kochwasser von Kartoffeln wegschütten, gehen Sie immer auf Nummer sicher.

Im Gegensatz zu einer noch immer weit verbreiteten Meinung ist Solanin nicht krebserregend. Dieser Mythos wird seit Jahrzehnten gepflegt und von Generation zu Generation als Ernährungsmärchen weitergegeben, aber von keinerlei wissenschaftlichem Beleg untermauert.

Das ergeben auch Verlautbarungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft und des Deutschen Kompetenzzentrums für Gesundheitsförderung und Diätetik.

Grüne Tomaten können sehr gut nachreifen

Ab Ende Oktober können Tomaten am Strauch nicht mehr reif werden, weil es außer eventuell in den Mittagstunden schon zu kalt ist und die Tage schon zu kurz sind. Den Rest gibt ihnen dann der nächtliche Tau, der die grünen Tomaten faulen, aufplatzen und abfallen läßt.

Nun müssen Sie dafür sorgen, dass die Tomaten im Hause nachreifen und Sie sie noch genießen können.

Für das Nachreifen stehen Ihnen zwei Methoden zu Verfügung:

  • Tomaten am Strauch lassen
  • Tomaten in Papier einwickeln

Tomaten am Strauch lassen

Wenn noch viele grüne Tomaten am Strauch hängen, schneiden Sie einfach den gesamten Tomatenstrauch unten ab, entfernen alle Blätter und hängen sie die Pflanze kopfüber in den Keller. Es muss ein warmer Platz mit knapp unter 20 Grad sein, zum Beispiel der Heizungskeller. Licht benötigen die Tomaten zum Nachreifen nicht.

Tomaten in Papier einwickeln

Sie können aber auch die einzelnen grünen Tomaten abpflücken und in eine Tüte legen oder, besser noch, in Zeitungspapier einwickeln und an einem warmen Platz nachreifen lassen.

Schon nach wenigen Tagen sind die Tomaten rot und reif. Das Nachreifen können sie beschleunigen, indem Sie einen Apfel zu den Tomaten legen, weil der Apfel ein Reifegas absondert, das den Reifungsprozess unterstützt.

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