Wildkaninchen im Garten

Wildkaninchen im Garten (Bild: Huber/pixelio.de)

Kann man Wildkaninchen als Haustiere halten?

Viele Leute fragen sich, wenn sie eine Gruppe von Wildkaninchen sehen, ob man diese auch als Haustiere halten kann. Dieses muss man allerdings ganz klar mit "Nein" beantworten. Es ist nicht erlaubt ein Wildtier der Natur zu entnehmen. Ein Gesetz verbietet es. Man darf allerdings verletzte und kranke Tiere kurzfristig aufnehmen, muss sie aber, wenn sie wieder gesund sind, in die Freiheit entlassen.

Man sollte auch nicht einfach ein einsam erscheinendes Wildkaninchenbaby mitnehmen. Eine Wildkaninchenmutter säugt ihre Jungen nur ein Mal am Tag und muss deshalb nicht immer ganz in der Nähe sein. Wenn man das Wildkaninchenbaby berührt, besteht die Gefahr, dass die Mutter durch den menschlichen Geruch irritiert wird und das Baby nicht mehr annimmt. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass das Wildkaninchenbaby verhungern muss.

 

Leider ist es auch so, dass Wildkaninchen in einigen Teilen von Deutschland, zum Beispiel in Niedersachsen sehr selten geworden sind. Um die Kaninchenplage in einigen Ländern der Welt einzudämmen, entwickelte der Mensch zwei künstlich erschaffene Krankheiten und zwar Myxomatose und RHD. Beide Krankheiten haben eine sehr hohe Sterblichkeitsrate. Durch diese beiden Krankheiten sind die Wildkaninchenbestände in ganz Europa stark zurück gegangen. Deshalb ist es wichtig, dass Wildkaninchen in der Natur verbleiben und höchstens in Zoos gehalten werden dürfen. An RHD und Myxomatose können auch unsere Hauskaninchen erkranken, allerdings gibt es eine Impfung.

Zwei Zwergkaninchen und zwei Wildkaninchen treffen aufeinander

Kann man Wildkaninchenmixe als Haustiere haltenß

Wie man in dem Video oben sehr schön sehen kann, Wildkaninchen und Hauskaninchen sprechen eine Sprache. Die Wildkaninchen tauchen vor dem Gehege der Zwergkaninchen auf und werden sofort als Eindringlinge wahrgenommen. Da das Zwergkaninchen aber nur durch den Zaun Kontakt zu den Wildkaninchen hat, wird es sauer und geht auf seinen Partner los.

Für die Wildkaninchen stellt dieser Zaun eigentlich kein Hindernis da und sie könnten ihn locker über springen. Wenn dort jetzt Rammler und Häsin aufeinander treffen, gibt es Nachwuchs. Denn  Wildkaninchen und Hauskaninchen können sich miteinander fortpflanzen. Dabei kommen dann Wildkaninchenmixe raus, die oft wildfarbig sind, da die Wildfarbe dominant vererbt wird. 

Wildkaninchenmixe gehören zu den Haustieren, das heißt, wer Wildkaninchenmixe in die Natur aussetzt, macht sich strafbar!

Man muss sie also als Haustiere halten. Die Haltung von Wildkaninchenmixen ist allerdings nicht ganz unkompliziert und sollte besser nur von erfahrenen Kaninchenhaltern betrieben werden.

Sie sind temperamentvoller als normale Kaninchen und reagieren bei ungewohnten Geräuschen schnell panisch. Dabei können sie auch gegen Wände springen oder hoppeln und sich leicht verletzen. Außerdem springen sie auch sehr viel höher, eine Sprunghöhe von 1,50 m, ist keine Seltenheit.

Deshalb sollten Wildkaninchenmixe nach Möglichkeit nicht in Innenhaltung leben. Höchstens eine freie Zimmerhaltung mit Auslauf in der ganzen Wohnung kommt in Betracht. Aber auch in Außenhaltung brauchen sie viel Platz und es müssen pro Kaninchen 4 qm Platz eingeplant werden.

Da Kaninchen niemals alleine gehalten werden dürfen, sollten Wildkaninchenmixe natürlich auch nicht alleine gehalten werden. Leider gibt es bei der gemeinsamen Haltung von Wildkaninchenmixen und Hauskaninchen oft Probleme, da die Mischlinge zu temperamentvoll sind. Die Rangordnungskämpfe sind auch heftiger. Außerdem sind kastrierte Wildkaninchenmixrammler häufig unverträglich mit anderen Rammlern. Aus diesem Grund sollte man sie besser mit einer anderen Wildkaninchenmixhäsin oder mehreren vergesellschaften.

Auch Wildkaninchenmixe können sehr zahm werden, brauchen aber meistens länger dazu.

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