Hanfsamen und Hanföl: gesunde Nahrungsmittel frei von THC
Essenzielle Aminosäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Gamma-Linolensäure machen Hanfsamen und Hanföl zu wertvollen Nahrungsmitteln.Was macht Hanfsamen so wertvoll für die Ernährung?
Hanfsamen sind im botanischen Sinne eigentlich Nüsschen. Die grünlichen Samen sitzen in einer spröden grau-braunen Hülle. Die Samen enthalten ca. 30 bis 35 Prozent hochwertiges Öl und ca. 20 bis 30 Prozent Proteine. Diese enthalten alle 8 essentiellen Aminosäuren, die der Mensch mit der Nahrung aufnehmen muss. Wegen der hohen ernähungsphysiologischen Wertigkeit ist das Hanf-Protein hervorragend als Zusatz zu Backwaren und anderen Nahrungsmitteln geeignet. Außerdem steckt in den 3 bis 4 mm großen Samen einen bemerkenswert hoher Gehalt an B-Vitaminen, Vitamin E, Calcium, Magnesium, Kalium und Eisen.
BIld: Monika Unger
Inhaltstoffe von Hanföl als wertvolles Speiseöl
Das grünliche Hanfsamenöl ist ein ernährungsphysiologisch sehr hochwertiges Öl, da es neben Vitaminen (B-Vitamine und Vitamin E, Provitamin A) einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweist:
- Gamma-Linolensäure (3-fach ungesättigt, Omega 6): bis ca. 3 Prozent
- Alpha-Linolensäure (3-fach ungesättigt, Omega 3): ca. 16 Prozent
- Linolsäure (2-fach ungesättigt, Omega 6): ca. 52 Prozent
- Ölsäure (1-fach ungesättigt, Omega 9): 13 bis 16 Prozent
- Stearinsäure (4-fach ungesättigt, Omega 3): ca. 2 Prozent
- Palmitinsäure: ca. 6 Prozent
Das Öl sollte nicht über 160 Grad Celsius erhitzt werden, da sonst die wertvollen Fettsäuren zerstört würden. Es eignet sich aber hervorragend für die Kalte Küche, wo es seinen feinen nussigen Geschmack zur Geltung bringen kann: für Salate, Dips, Marinaden und zum Verfeinern von Suppen und Saucen. Hanföl ist cholesterinfrei.
Medizinische Bedeutung von Hanföl
Vor allem die in Hanföl enthaltene Gamma-Linolensäure spielt bei vielen Erkrankungen eine Schlüsselrolle. Gamma-Linolensäure kann bei gesunden Menschen vom Körper selbst aus Linolsäure gebildet werden. Bei manchen Stoffwechselstörungen, wie z.B. Neurodermitis wird aufgrund einer verminderten Aktivität eines Umbau-Enzyms weniger Gamma-Linolensäure vom Körper selbst produziert. Dies führt zu einer Austrocknung der Haut und zu starkem Juckreiz. Dieser Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann durch äußere Anwendung von Cremen und durch Einnahme von Hanföl gebessert werden.
Auch bei Herz-Kreislauferkrankungen, rheumatoider Arthritis und diabetischer Neuropathie (Nervenschädigung als Spätfolge von Diabetes) spielt Gamma-Linolensäure eine wichtige Rolle. Sie kann außerdem die Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) lindern. Die Zuführung von Gamma-Linolensäure mit der Nahrung dient sowohl der Vorbeugung als auch der Behandlung dieser Krankheiten, die alle mit einem Mangel an dieser Fettsäure verbunden sind.
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