Was ist überhaupt Hartlöten?

Als Wärmequelle wird beim Hartlöten üblicherweise ein Lötbrenner verwendet, in der Industrie auch ein Laser. Hartlotverbindungen sind extrem haltbar und dauerhaft belastbar. Sie werden für alle metallischen Verbindungen verwendet, die hohen Temperaturen und mechanischen Belastungen standhalten müssen. Der Unterschied zum Schweißen besteht vor allem darin, dass beim Hartlöten das Werkstück selbst nicht verändert wird. Deswegen ist Hartlöten oft eine Alternative zum Schweißen. Kupferrohre, Gasleitungen, Trinkwasserleitungen, Heizungsleitungen und Ölleitungen werden beispielsweise üblicherweise hart gelötet. Auch im Fahrzeugbau findet das Verfahren vielfältige Anwendung. Allerdings lässt sich nicht jedes Material gleich gut hartlöten. Kupferhaltige Werkstoffe wie reines Kupfer oder Messing können ebenso gut gelötet werden, wie Stahl, Gold und Silber.


Sicherheit beim Hartlöten

Hartlöten erfordert fachliche Kenntnisse und Erfahrung. Je nach zu bearbeitendem Metall sind Besonderheiten zu beachten, die der Fachliteratur entnommen werden können. Wie beim Schweißen besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Das Tragen von geeigneter Schutzbekleidung und einer Schutzmaske bzw. Brille ist unbedingt erforderlich. Laien sollten sich daher erst nach gründlicher Einarbeitung im Hartlöten versuchen.

Die Auswahl des richtigen Lotes für das Hartlöten

Beim Hartlöten kommt es besonders darauf an, das richtige Lot auszuwählen. Da es zu einer Legierungsbildung zwischen den zu verbindenden Metallen und dem Lot kommen muss, damit die Verbindung haltbar ist, ist es wichtig, dass die physikalischen Eigenschaften aller Komponenten ähnlich sind. Das Hartlot muss also jeweils für die zu verbindenden Metalle passend gewählt werden. Hartlöten erfordert eine gewisse fachmännische Erfahrung. Dies betrifft auch die Auswahl des richtigen Lotes. Die meisten Hartlote sind Legierungen aus Silber, Gold, Nickel, Kupfer und Aluminium. Am häufigsten gebraucht werden Silberlot und Messinglot.

Messinglot

Messinglot besteht vorwiegend aus Kupfer und Zink, teilweise sind außerdem geringe Mengen Silber, Silizium, Zinn oder Mangan zugesetzt. Der Schmelzpunkt von Messinglot ist umso höher, je mehr Kupfer eine Legierung enthält. Die Verarbeitungstemperatur für Messinglot liegt zwischen 800 und 1000 °C.

Silberlot

Silberlotlegierungen bestehen zum größten Teil aus Silber und enthalten außerdem Kupfer, Kadmium, Zink, Nickel oder Mangan. Die Verarbeitungstemperatur sollte umso höher gewählt werden, je größer der Silberanteil der Legierung ist. Üblicherweise liegt die Verarbeitungstemperatur bei Silberlot zwischen 600 und 800 °C. Kupferrohrleitungen werden beispielsweise mit Silberlot gelötet. Für Trinkwasserleitungen sind jedoch ausschließlich Kadmium freie Silberlotlegierungen zulässig.

Angela Michel

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