Ein uraltes Hilfsmittel.

In vieler Leute Augen, erscheinen Haushaltsbücher als altmodischer Kram, den Oma oder Uroma nutzen. Nicht wenige vertrauen bisweilen darauf, alles wie selbstverständlich unter Kontrolle zu haben. Bei den Finanzen des eigenen Haushalts hört das nicht auf. Dabei reichen in wahllosen Kartons gesammelte Rechnungen zu Bestellungen und die obligatorische Sammlung von Kontoauszügen nur in den aller wenigsten Fällen aus.

Buchführung nötig? Weshalb?

Tatsächlich befinden wir uns in einer Zeit, die ebenso schnelllebig wie unübersichtlich ist. Eigentlich wichtiger denn je, sich bewusst und qualitativ Gedanken über das monatliche, vielleicht sogar tägliche Budget zu machen. So erlebt man keine finanziellen Überraschungen. Viel zu groß sind immerhin die vielen Versuchungen durch propagierte 0-%-Finanzierungen und damit verbunden Ratenzahlung für mittlerweile fast alles. Wem sind nicht schon die wie selbstverständlich anmutenden Angebote großer Elektrohändler aufgefallen? Alles gut? Nur kurzfristig.

Zwar erwirbt man seine Güter mittels einer, so die Händlerversprechen, 0-%-Finanzierung, doch bleibt der bittere Beigeschmack monatlicher Belastungen für meist mindestens zwölf Monate. Und das pro Anschaffung. Hinzu kommen noch die täglichen Ausgaben des Lebens, Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Fahrtkosten. Hier die Übersicht zu behalten ist somit alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es müssen Hilfsmittel herangezogen werden.

Zahlreiche Möglichkeiten bieten sich an.

Als Hilfsmittel zur Erhaltung oder gar Erlangung einer diesbezüglichen Übersicht, eigenen sich altbewährte Mittel wie Tabellen aus Papier oder - etwas moderner - per Tabellenkalkulation auf dem eigenen Computer. Dabei bedarf es nicht einmal der Zurhilfenahme kostenpflichtiger Software. Sogar Apps für gängige Smartphones und Tablets werden in den verschiedenen Appstores angeboten. Viele hiervor gänzlich kostenfrei. Bei aller Einfachheit und Bequemlichkeit solcher Lösungen, sollte niemals der zugrunde liegende Nutzen vergessen werden: Übersicht. Kontrolle. Planbarkeit. Vom Grundsatz her, ist die korrekte Darstellung der eigenen Finanzen, also quasi die interne Buchführung, kein Hexenwerk, dennoch sollten einige wichtige Dinge beachten werden.

Zur besseren Vergleichbarkeit und Analysierbarkeit der eigenen Buchführung, ist es wichtig, sich immer wieder die gleichen Betrachtungszeiträume vorzunehmen. Zum Beispiel von Monat zu Monat oder gar Woche zu Woche. Mindestens genauso wichtig, ist die Kontinuität, mit der das Haushaltsbuch geführt wird. Für lediglich wenige Wochen Übersichten über die eigenen Finanzen zu erstellen, ist zwar ganz nett, aber dann insgesamt doch nur verschwendete Zeit. Eine wirkliche Aussagekraft erlangt die Auflistung von Einnahmen und Ausgaben erst ab mindestens sechs Monaten, wenn nicht gar nach einem Jahr kontinuierlicher Betrachtung. Besser natürlich, ein einmal begonnenes Haushaltsbuch immer weiter zu führen.

Kleinigkeiten nicht vergessen.

Hat man den Entschluss gefasst, sich konstruktiv Gedanken über seine eigenen Finanzen zu machen, wird gern und fleißig an das Führen eines Haushaltsbuches gegangen. Folgende Punkte sollten hierbei trotz der offensichtlichen Einfachheit dieses Vorhabens nicht vernachlässigt werden:

  1. Einnahmen sind die Grundlage für jedes Budget. Diese sollten ernsthaft dargestellt werden und niemals schön gerechnet werden. Niemand außer den eigenen Haushaltsmitgliedern hat Zugriff auf das Haushaltsbuch.
  2. Ausgaben stehen den Einnahmen entgegen. Sie lassen sich oftmals nicht vermeiden, höchstens optimieren. Welcher Art auch immer Ausgaben sind, sie sollten dringlich vollständig und korrekt angegeben sein:
    • kein Besser-Rechnen von Verbindlichkeiten
    • Auflistung auch kleiner Beträge des Alltags (z.B. Tageszeitung, Minieinkauf in der Mittagspause)
    • feste Bezüge herstellen. Es muss schnell und einfach erkennbar sein, Ausgaben-Positionen zusammenzuführen. Hier empfiehlt es sich, feste Nummern für zum Beispiel Versicherungen, Steuern, Wochenendeinkäufe, Handyrechnung, Kleinigkeiten zu vergeben.

Der Optimierung der eigenen Finanzen durch einfachste Mittel, steht also nichts mehr im Wege, wenn man die vorgenannten Punkte beherzigt.

Nicht zu vergessen: Besteht ein Haushalt aus mehreren Personen, die über das Budget des Haushalts verfügen, sollte diese Methode natürlich mit allen gemeinsam angegangen werden. Spätestens hier sollte der gute alte Familienrat ins Leben gerufen werden. Denn in einer Familie oder Gruppe Haushaltsbuch führen kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten verstanden haben, worum es geht. Alle ziehen an Strang.

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