Die neue Heidi-Klum-Kollektion bei Lidl
Nun geht auch Heidi Klum unter die ...

Nun geht auch Heidi Klum unter die Designer (Bild: Lidl)

Heidi Klum nun mit weiterer geschäftstüchtiger Idee

Es wäre unfair und nur ein billiger Gag, an den ursprünglichen Geburtsnamen von Heidi K. zu erinnern, die nämlich eigentlich "Klump" heißt, was bei mir eine Assoziation zum bairischen, sanft ausgesprochenenen "Glumb" hervor ruft ( nach Langenscheidt: "Gelumpe, Gerümpel").

Sie ließ ja klugerweise wegen Internationalität einfach das "p" weg, aber ich lebe halt so lange schon auf diesem blauen Planeten und wohnte auch mal einige Jahre in Bergisch Gladbach, ihrem Geburtsort, dass ich mich leider noch gut daran erinnere!

 

Strickmäntel gibt es auch

Den blauen links erwarb ich (Bild: Lidl)

Farben für den Massenmarkt

Da ich ja ein Modefreak bin und eine nicht mehr normale Schwäche für Overalls habe, wollte ich mir unbedingt am ersten Erscheinungsmorgen ihren schon vorher in der wöchentlichen Werbepostille avisierten Overall in schwarz - die Farbe hatte ich noch nicht - ansehen. Ich also gemütlich nach meinen drei Cappuccinos so gegen 11 Uhr zur Lidlfiliale unten im Ort aufgemacht. Erst einmal: Der Hype der Damen hielt sich in Grenzen, da war auch nicht mehr los als sonst.

Den Overall einmal angefasst und schnell angewidert wieder zurück auf den Wühltisch geworfen, das war ehrlich gesagt meine erste Reaktion auf dieses pure Polyester-Teil. So etwas lasse ich ja nicht an meine Haut. An die Ledertaschen- und -Schuhe verschwende ich keinen Blick, da habe ich ganz andere Quellen!

Die Kollektion heißt #LETSWOW

Die Kollektion heißt so "erfindungsreich" übrigens "#LETSWOW". Zweiter Eindruck wie schon bei der Kollektion von Jette Joop, die ich fade und gar nichts für mich fand: blau und braun und schwarz dominieren als Farben, da kann man nichts falsch machen, das sind die wohl jahrzehntelang gängigen Farben für die Durchschnittsfrau. Wobei Heidi ein übrigens leuchtendes Königsblau auch untermischt, und das fand ich nun bei einem klassischen Kastenpulli und einem Dreiviertel-Strickmantel doch interessant.

Da ich nun schon mal da war und es noch dazu aus 100 Prozent Baumwolle bestand, stellte ich mir das zu insgesamt 30,98 Euro als Twinset zusammen, gebe ich zu. Besonders der Mantel wird wahrscheinlich wieder im Schrank bleiben, wie ich mich kenne, bis ihn die Putzfrau erhält für ihre Oma - aber war halt soo günstig. Doch so 'nen schnellen Überziehpulli in blau und Grobrippenstrick geht doch immer. Der Wühlrausch Umstehender steckt an - und bevor eine andere danach grapscht...Wenn es so geht wie bei Jette Joop, dann kann man das in einem Jahr angeblich mit Gewinn bei Ebay wieder los schlagen!

Die Stuttgarter Nachrichten fanden übigens unter dem Titel "Müder Glamour neben dem Käseregal" die skinny Jeans noch ganz gut.

Leopardenmuster muss sein

Und dann entdeckte ich auch noch den Leoparden-Sweater zu 14,99 Euro, so einen brauchte ich als Ersatz für meinen letzten doch schon aufgetragenen Sweater zum Ausmisten im Stall. Hat ja auch die passende Farbzusammenstellung für diesen Ort. Schön lang über meinen Po geht er ja und kam auch nur in den Korb, weil 100 Prozent Baumwolle. Allerdings entdeckte ich dann zuhause bei der Anprobe in Ruhe - kann man ja nicht bei den Discountern, da es keine Ankleidekabinen gibt -, dass er sich schwer über den Kopf ziehen läßt und dass seitlich zwar Zier-Reißverschlüsse angebracht sind, die aber leider zu keinen Innentaschen führen. Dafür hätte ich glatt vier Euro mehr ausgegeben.

Apropos Zuhause: Da dann doch noch mein schlechtes Gewissen entdeckt, bei der Suche nach dem Herstellungsland auf den eingenähten winzig beschrifteten Pflegehinweisen: Sind die Teile etwa auch noch ausbeuterisch in Indonesien, Bangladesh und Myanmar produziert worden?

Im Leoparden-Sweater

 

Fotos: copyright Lidl, Reinhard Hefele

 

Arlequina, am 18.09.2017
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