Die Grundschulen werden wieder geöffnet

Zum 29. Juni 2020 werden die Grundschulen und Kitas in Baden-Württemberg wieder geöffnet.

Was führte zu dieser Entscheidung und wie lauten die zukünftigen Regeln in den Einrichtungen?

Studien, nachdem Kinder unter zehn Jahren bei der Übertragung des Coronavirus nur eine untergeordnete Rolle spielen, nahm die Landesregierung Baden-Württembergs zum Anlass, die Kindertageseinrichtungen (Kitas) und:

  • Grundschulen
  • Grundschulförderklassen
  • Vorbereitungsklassen an den Grundschulen
  • Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und die Schulkindergärten in Baden Württemberg, zum 29. Juni 2020 wieder zu öffnen

Für die Lehrkräfte sind zukünftig ärztliche Atteste erforderlich

War bisher für Lehrkräfte, die in den Präsenzunterricht eingebunden waren und zu einer Risikogruppe gehörten, kein ärztliches Attest erforderlich, ändert sich diese Bestimmung zum 29. Juni 2020.
Lehrkräfte, die relevante Vorerkrankungen haben und damit ein erhöhtes Risiko für sie, bei einer Erkrankung an COVID-19 besteht, benötigen, wenn sie sich vom Präsenzunterricht befreien lassen wollen, zukünftig ein ärztliches Attest.
Sie arbeiten von zu Hause aus oder in den Räumen der Schule um, zum Beispiel einen Präsenzunterricht vor- oder nachzubereiten oder für Fernlehrangebote zur Verfügung zu stehen.

Warum ist diese Vorkehrung erforderlich?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes unterrichteten im Schuljahr 2018/19 fast 96.700 voll -und teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte, an öffentlichen, allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Bereich des Kulturministeriums.

Von diesen waren 11 Prozent 60 Jahre alt oder älter. Damit gehören sie zu einer Altersgruppe, die bei einer COVID-19-Erkrankung ein höheres Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf haben kann.

Den höchsten Anteil an Lehrkräften im Alter von 60 Jahren und darüber wiesen die Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) auf. Hier gehörten knapp 15 Prozent der gut 8.000 Lehrkräfte zu dieser Altersgruppe.

Im Landkreis Sigmaringen ist dieser Anteil mit 17 Prozent noch höher.

Den zweithöchsten Anteil haben die beruflichen Schulen.

Im Landkreis Sigmaringen liegt der Anteil hier bei 15 Prozent, im Landesdurchschnitt bei 13 Prozent.

Eine Lehrerin der Gemeinschaftsschule Stetten spricht über den Unterricht in der Corona-Krise

Die Lehrerin Marijke Hörger der Gemeinschaftsschule am Schulzentrum Stetten am kalten Markt hat einen Youtubekanal, in dem sie als Berufsanfängerin unter dem Titel, teacher's diary" ihre Erfahrungen und Tipps teilt - so auch in der Coronakrise. Nun wurde sie zum Podcast, digitale Schule I kompakt" eingeladen. Das Online- und Print-Magazin, Digitale Schule I kompakt" will unterschiedliche Lösungsansätze von Schulen und Schulträgern zum Thema Digitale Schule aufzeigen, Pädagoginnen und Pädagogen mit ihrer Sicht zu Wort kommen lassen und praktische Tipps zu aktuellen Themen der Schulpolitik geben.

Erfahrungen und Tipps in der Corona-krise

Der Lehrerverband ist empört -Mittel für Digitalpakt Schule bisher kaum bewilligt

Die deutsche Presseagentur meldet, dass eine Umfrage der Rheinischen Post in 16 Bundesländern ergab, dass trotz eines massiven Modernisierungsdrucks aus dem fünf Milliarden Euro umfassenden Digitalpaktes Schule auch nach mehr als einem Jahr, bisher lediglich 390 Millionen Euro bewilligt wurden. Das sind weniger als acht Prozent der bewilligten Mittel. Auf diese Tatsache reagiert der Deutsche Lehrerverband, berechtigterweise empört. Der Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger bezeichnete die Höhe der bewilligten Mittel als "beschämend". Er lenkt ein, dass es Erklärung, wie die Coronakrise gäbe, aber das sein keine Entschuldigung. Er befürchtet, dass die Schulen im Herbst mit voraussichtlichen zehn bis zwölf Prozent bewilligter Mittel nicht besser dastünde. Gebraucht würden mindestens 30 Prozent.

Tatsächlich sind bei den Schulen erst rund 60 Millionen der bewilligten Mittel angekommen.

  • Vier Bundesländer machten diesbezüglich keine Angaben.
  • Hamburg steht mit 110 Millionen bewilligter Mittel an der Spitze.

Es folgt

  • Sachsen 109 Millionen.
  • Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen erhielt bisher 52 Millionen Euro.

Die Schlusslichter in der Tabelle sind

  • Sachsen-Anhalt 0,62 Millionen Euro und Rheinland Pfalz 0,7 Millionen.

Lehrerverband fordert für jede Schule IT-Experten

Der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, sagte in einem Interview mit der Düsseldorfer "Rheinischen Post", dass im Zuge der Digitalisierung an den Schulen, nach Ansicht der Lehrer, zusätzliches Expertenwissen gefragt sei. Es würden dringend, für jede Schule, externe IT-Beauftragte benötigt. Diese müssten bei der Auswahl der Technik und dem Support der Geräte behilflich sein. Bartsch betont, dass es kein hochwissenschaftliches Personal sein müsse. Er bemängelt den bisher eingeschlagenen Weg, diese zentrale Aufgabe einfach nur einem Lehrer aus dem Kollegium zu überlassen.

Übergangsquote aufs Gymnasium im Landkreis Sigmaringen in 2019/20

Im Landkreis Sigmaringen wechseln deutlich weniger Kinder nach der vierten Klasse aufs Gymnasium als landesweit. Im Schuljahr 2019/20 war der Landkreis Sigmaringen mit 33,9 Prozent im Regierungsbezirk Tübingen der Landkreis mit der geringsten Übergangsquote. Er belegte mit 40,3 Prozent auch den letzten Platz, was den Anteil der Empfehlungen fürs Gymnasium betraf.

Anstieg in sozialen Berufen und im öffentlichen Dienst

Gegen den Trend stieg in Deutschland die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in der Berufsbildung um 6.400 beziehungsweise 0,9 Prozent. Alle anderen Sektoren (Übergangsbereich, Erwerb Hochschulzugangsberechtigung, Studium) mussten überwiegend demografiebedingte Rückgänge verzeichnen.

Der Anstieg konzentriert sich auf die schulischen Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ging im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent auf 525.100 zurück.

Infos zum Berufsbildungsbericht 2020

Ab dem kommenden Wintersemester können, m Zuge eines Orientierungssemesters, Lehrveranstaltungen aus unterschiedlichen Studiengängen und Fakultäten besucht werden. Dabei können Studienleistungen erbracht werden, die bei einem anschließenden Bachelorstudium angerechnet werden können.

Das Veranstaltungsprogramm AK SCHULEWIRTSCHAFT 2020 wird verschoben.

Geplant waren für 2020 drei Veranstaltungen zum Schwerpunkt Digitalisierung: Als Auftakt sollte eine Veranstaltung im Kreismedienzentrum über Augmented Reality in der Aus- und Weiterbildung informieren. Außerdem waren zwei Betriebsbesuche mit Beispielen aus der Arbeitspraxis geplant. Sobald sich die Lage bessert, soll das Programm nachgeholt werden.

,,Forum Frühkindliche Bildung" eingerichtet

Das Land Baden-Württemberg errichtete 2020 mit dem, Forum Frühkindliche Bildung". Eine eigene Einrichtung für die Elementarbildung. Eine. Aufgabe des Forums ist es, die Qualität und die pädagogische Arbeit in der Kindertagesbetreuung und in der Kindertagespflege durch wissenschaftlich fundierte Begleitung zu sichern und weiterzuentwickeln. Durch die Vernetzung von Praxis und Theorie wird ein Wissenschaftstransfer ermöglicht.

 Quelle: Bildungsnewsletter des Landkreises Sigmaringen vom Juni 2020

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