Wie oft bin ich schon durch Unkel gefahren, und hab gedacht, hier möcht ich nicht beerdigt sein.

Mit dem Auto ist man immer sehr schnell unterwegs. Überall und nirgends gewesen zu sein,  bedeutet noch nicht, daß wir etwas gesehen haben. So war es auch mit dem Örtchen Unkel am Rhein. Da bin ich hundert mal durchgerattert. Auf den ersten Blick hätte mich da nichts zum abbremsen animiert. Eine Durchgangsstraße wie andere auch. Unkel liegt rechtsrheinisch, jedenfalls wenn man in Richtung Holland schaut, zwischen Bonn und Neuwied. Op der schäl Sick. Was so viel bedeutet, wie auf der schälen Seite. Schäl = schlecht sehen. Der Ausdruck (Kölsch) kommt daher, daß früher Pferdegespanne Flußschiffe bergauf ziehen mußten, "treideln". Damit diese nicht von der sich auf dem Wasser reflektierenden Sonne geblendet wurden, bekamen sie Scheuklappen oder Augenbinden.

Domfest in Unkel. Das hielt ich erst für einen Scherz. Die haben eine Kapelle. Der Dom steht in Köln. Aber es ist wirklich so, im Ortsteil Scheuren wird ein "Historisches Domfest" gefeiert. 

Kopfsteingepflasterte Gassen, Fachwerkhäuser und viel Grün. Handverlesene Stände, kein Ramsch! Eine Mischung aus Dorffest, Mittelalter-, Handwerker-  und Kunsthandwerkermarkt. Die Bürger öffnen ihre Gärten für Gäste. Darbietungen von Theater- und Musikgruppen. Normalerweise wird gesagt: Wer viel auf einmal macht, macht nichts richtig. Aber hier passt die Mischung. Hier vorne rechts im Bild werden Seile gedreht. Links der große Holzklotz wird mal eine Trommel. Vom Schmied über den Seifensieder zum Tuchmacher  ist alles vertreten.    

Altes Handwerk, Kunst und Natur im Einklang - Allemal sehenswert

Hier im Bild nochmal der Trommelbauer. Er führt natürlich sein Können vor. Die Besucher kommen zahlreich.

Schafe könne auch anders, die haben harte Schädel!

Tiere sind normalerweise scheu. Und es besteht eine Gefahr, daß die sich gegen " Belästigung " wehren. Wenn ein Schaf ein Kind mit dem Kopf stößt, verliert das Kind. Der Schafschädel ist härter. Aber meine sind Flaschenkinder, die waren verwaist und wurden so aufgepäppelt. Insofern genießen die den Umgang mit Menschen, lassen sich auch gerne füttern. Müssen dadurch aber auch öfter mal arbeiten.

Idylle pur, wohin das Auge sieht.

Hier hat ein Anwohner seinen idyllischen Innenhof einem Maler zur Verfügung gestellt.

Das Fest ist auch nur deshalb so ein Erfolg, weil alle mitmachen und am selben Strang ziehen.

Klar hofft man immer auf ein par Touristen, denn es ist ja eine Weingegend. Und einen sehr guten Weinkeller mit Proben gibt es natürlich auch.

Eine sehr gelungene Art sich zu präsentieren.

Kaffe und Selbstgebackenes - Keine Frittenbuden, keine Kirmes!

Solche Gärten sind hier die Regel und nicht die Ausnahme. Hier bietet eine Familie Kaffee und Kuchen an. Da möchte man gar nicht wieder weg.

Junge Maiden werden hier geschmückt.

Hüpfburgen wie auf normalen Stadtfesten gibt es hier nicht. Die Organisatoren haben sich wirklich Mühe gegeben. Wer hier als Händler oder Handwerker unterkommen will, muß schon was drauf haben. Auch die Gruppen sind toll.

Ich hoffe, daß dieses Fest noch weiterbesteht. Es ist sehr viel Mühe, so etwas auf die Beine zu stellen.  Die nachrückende Generation ist hier gefordert.  

 

Hier werden Setzlinge angeboten. Alte Sorten oder seltene Küchenkräuter. Das Beste daran ist die Fachkundige Beratung durch die Kräuter-Hexe.

Ich finde, das ist einen Artikel wert! 

 

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