Sehenswürdigkeiten in Hohen Neuendorf

Die Evangelische Kirche mit dem Gemeindehaus wurde 1909 von Georg Büttner (1848-1914) und Ludwig von Tiedemann (1841-1908) erbaut. Sie zeigt sich außen im Heimatstil mit Neobarockelementen an Fassade und mit einer neoromanischen Apsis. Der seitlich anstehende Viereckturm hat einen gestaffelten Helm mit Zwiebelturmaufsatz. Im Inneren der Saalkirche sind die Fenster und die Ausmalungen sehenswert.

Markant erhebt sich der Wasserturm in den Himmel. Er wurde mit dem Wasserwerk Hohen Neuendorf in den Jahren von 1912 bis 1914 nach Plänen des Architekten Albert Gottheiner (1878–1947) erbaut.

Das Rathaus Hohen Neuendorf entstand in den Jahren von 1935 bis 1936 nach Plänen des Architekten Wilhelm Büning (1881–1958).

Die sogenannte Himmelspagode, sie beherbergt ein Chinarestaurant, wurde 2002 erbaut. Der dreigeschossige Turmbau steht in einem dazugehörigen Park mit typischen chinesischen Schmuckelementen. Sie ist dem Himmelstempel in Peking nachempfunden.

Im Ortsteil Pinnow steht eine von 1859 bis 1862 erbaute neoromanische Kirche. Den Backsteinbau entwarf der preußische Baumeister Friedrich August Stüler (1800-1865). In der Kirche befindet sich ein Kalksteinepitaph für den ehemaligen Rittergutsbesitzer Caspar von Klitzing aus dem Jahre 1612.

Im Ortsteil Stolpe steht eine um 1250 aus Feldstein errichtete Dorfkirche. Den Turm ließ der damalige Kirchenpatron Baron Anton Werner von Pannwitz 1822 anbauen. Zwischen Turm und Kirchenschiff ist das einstige gotische Kirchenportal zu sehen. Früher hatte das Gotteshaus nur einen Holzturm, in dem die Glocken aufgehängt waren.

Im Ortsteil Bergfelde sind noch Relikte des Grenzregimes der DDR zu sehen. Hier steht am "Berliner Mauerweg von Frohnau nach Lübars" einer der letzten Wachtürme mit einem Bunker.

1925 eröffnete der Bootsbauer Albert Beyer mit seiner Frau Friedel das Wirtshaus Havelbaude in einem kleinen Holzhaus mit Blick auf die Havel. Es vermietete auch Sportbootstände und betrieb eine Kahnfährverbindung über die Havel. In einer Bootswerkstatt wurden Holzboote repariert und neu gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg ruhte hier der Betrieb weitgehend. Erst nach der Wende eröffnete 1991 das Wirtshaus wieder. Inzwischen sind auch der Hafen und eine Bootswerfthalle wieder hergestellt und präsentiert sich heute als eine moderne Marina Havelbaude.

Im Ortsteil Stolpe betreibt der Berliner Golfclub Stolper Heide zwei 18-Loch-Golfplätze. Der 1997 eröffnete Westplatz wurde von Bernhard Langer entworfen. Den 2003 eröffneten Ostplatz plante Kurt Roßknecht.

Kirche in Hohen Neuendorf (Bild: haros)

Wasserturm (Bild: haros)

Himmelspagode (Bild: haros)

Wachturm in Bergfelde (Bild: haros)

Geschichte von Hohen Neuendorf

Hohen Neuendorf wurde erstmals 1349 als Nygendorf erwähnt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Hohen Neuendorf ein kleines Angerdorf.

Die Entwicklung zur Stadt begann mit dem Bau der "Nordbahn" von Berlin nach Neustrelitz im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Hohen Neuendorf entwickelte sich dank der Bahnverbindung zur Pendlergemeinde. 1919 begann der Bau der "Colonie am Wasserturm" als Siedlung für Kriegsbeschädigte. Der Ort dehnte sich nach Osten über die Bahnstrecke hinaus aus. Im Zuge des Streckenumbaus für den Betrieb der Berliner S-Bahn wurden die beiden Haltepunkte Hohen Neuendorf und Stolpe 1924 durch den neuen Bahnhof Hohen Neuendorf ersetzt.

1953 wurde der Berliner Außenring im Norden angelegt. Diese Bahntrasse führt mitten durch den alten Dorfkern von Hohen Neuendorf. An der Strecke wurde der Bahnhof Hohen Neuendorf West gebaut.

Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurden die Straßen- und Eisenbahnverbindungen zum südlich angrenzenden West-Berlin unterbrochen. Ab November 1961 verkehrte die S-Bahn auf einer teilweise neuen Strecke über Blankenburg nach Berlin.

Mit dem Mauerfall am 9. November 1989 wurde die Berliner Straße (B 96) wieder eröffnet. Seit Mai 1992 verkehrt auch die S-Bahn wieder auf direktem Weg via Frohnau nach Berlin.

Die heutige Stadt entstand durch Eingemeindungen. Am 6. Dezember 1993 wurden die Nachbargemeinden Bergfelde und Borgsdorf eingemeindet. Die Gemeinde Stolpe folgte zum 26. Oktober 2003. Der angedachten Eingemeindung von Birkenwerder stimmten deren Einwohner nicht zu.

Lage und Anreise

 

Hohen Neuendorf erstreckt sich von der Havel, die hier als Oder-Havel-Kanal ausgebaut ist, bis zu den Ausläufern des Niederen Barnim im Osten.

Durch die Stadt führt die Bundesstraße B 96 in Richtung Oranienburg und weiter nach Rügen. Durch Bergfelde führt die B 96a.Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind Birkenwerder an der A 10, dem Berliner Ring, und Stolpe an der A 111.

Durch Hohen Neuendorf führen die Berliner Nordbahn sowie der Berliner Außenring. Im Stadtgebiet gibt es die S-Bahn-Stationen Borgsdorf (S 1), Hohen Neuendorf (bei Berlin) (S 1 und S 8) und Bergfelde bei Berlin (S 8). Am Regionalbahnhof Hohen Neuendorf-West hält die Regionalbahn RB 20 von Oranienburg nach Potsdam.

Durch Hohen Neuendorf und Borgsdorf führt der Radfernweg Berlin–Kopenhagen. Als touristische Routen führen die Deutsche Tonstraße und die Königin-Luise-Route durch Hohen Neuendorf.

Sportschiffer können Hohen Neuendorf auf der Havel erreichen. Für sie gibt es die Marina Havelbaude.

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