Im Kanal schwimmen
An heißen Sommertagen erfreut sich das Baden in heimischen Gewässern großer Beliebtheit. Die Uferzonen an Flüssen und Kanälen sind naturnahe Landschaften, die zur Erholung einladen.Strömungen / Grillen
Nicht selten werden von Schwimmern Strömungen unterschätzt, die in den Fluss- oder Kanalmitten stärker werden. Das Durchschwimmen von Ufer zu Ufer sollte man nur als geübter Schwimmer wagen. Eine Unterschätzung der Strömungen in der Mitte von Flüssen / Kanälen und den damit verbundenen großen Kraftaufwand, in den Strömungen führt schnell zu erlahmender Körperkraft. Möchte trainierter, geübter Mann / Frau es trotzdem wagen, sollte man eine Begleitperson bitten doch ein "Auge" auf die Aktion zu werfen. Falls es zu Schwierigkeiten kommt, kann der / die Schwimmer/in so gezielt auf sich aufmerksam machen. Falls eine Rettungsaktion gestartet werden muss, sollten mitgebrachte Hilfsmittel, wie Luftmatratzen, Schwimmringe, aufblasbares Kinderspielzeug benutzt werden. Vielleicht ist sogar ein kleines von umliegenden Besuchern mitgebrachtes Schlauchboot greifbar. Solche Spielzeuge helfen gefährdeten Personen umgehend nicht unterzugehen. Mit dem Einsatz von Luftmatratzen, Schwimmhilfen oder kleinen Schlauchbooten kann ebenso die Gefahr für den oder die Retter minimiert werden. Ich gehe davon aus, dass nicht unbedingt jeder Mensch eine Rettungsschwimmerausbildung besitzt.
Das Grillen für das leibliche Wohl ist an Fluss- und Kanalufern ebenfalls sehr beliebt. Der Grillplatz sollte sorgfältig ausgewählt werden. Zu nah an im Sommer ausgetrockneten Hecken und Waldrändern kann schnell Flächenbrände auslösen (Funkenflug!). Wetterwarnungen zu erhöhter Waldbrandgefahr im Sommer sollten deshalb sehr ernst genommen werden. Sorgfältiges Löschen von glühender Holzkohle vor dem Verlassen seines Platzes muss natürlich selbstverständlich sein! Beim Genuss von Alkohol sollte man Vorsicht walten lassen. Große Hitze kombiniert mit hohem Alkoholgenuss führt schnell zu Kreislaufproblemen.
Schwimmen unter Alkoholeinfluss sollte tunlichst unterbleiben. Die enthemmende Wirkung von Alkohol führt schnell zur Selbstüberschätzung. Entfernungen vom Ufer beim Schwimmen werden unter Alkoholeinfluss unterschätzt und Körperkräfte überschätzt.
Anschwimmen von Schiffen / Brückenspringen
Eine weitere gefährliche Unart ist das Anschwimmen von Schiffen. Die sogenannten Bugstrahlruder von Frachtschiffen erzeugen einen starken Sog. Dadurch kann der (An)- Schwimmer mit geballter Kraft unter Wasser gezogen werden. Verletzungen sind dann noch die geringste Folge, es droht die Gefahr des Ertrinkens.
Eine Unsitte ist auch das Springen von Brücken. Brückenspringen wird vorwiegend von jüngeren Menschen praktiziert. Aus Spaß oder als "Mutprobe" sowie zum Beeindrucken des anderen Geschlechts. Mann / Frau sollte hier den Mut haben, nein zu sagen. Die Aufprallgeschwindigkeit ist schon aus geringen Höhen sehr groß und das Wasser wird zum Brett. Ein Sprung von einer 15 Meter hohen Brücke zieht eine Aufprallgeschwindigkeit von ca. 60 Stundenkilometer nach sich. Schon ein Sprung aus 5 Meter Höhe erzeugt ein Wasseraufpralltempo von 35 Stundenkilometer. So wird die Wasseroberfläche zum harten Brett und kann beim falschen Aufprall auf das Wasser (Bauchklatscher) zu ernsten Verletzungen führen. Auch ist schwer einzuschätzen, wie tief das Wasser selbst in der Mitte einer Schiffsfahrrinne ist. Trockene, heiße Sommer bringen auch in Kanälen Niedrigwasserstände mit sich. Leider werden Kanäle und Flüsse als wilde Müllkippen oder zum Entsorgen von Diebesgut genutzt. Fahrräder, Mopeds, Roller liegen eventuell unsichtbar kurz unter der Wasseroberfläche. Oder Treibholz wird auf der, von der Sonne glitzernder, Wasseroberfläche nicht erkannt. Man weiß im Grunde nie so genau, was man unter der Wasseroberfläche erwartet. Herannahende Motorboote werden überhört und tauchen plötzlich unter der Brücke auf. Zu Anglern sollte man ebenfalls eine gewisse Distanz beim Schwimmen wahren. Die feinen Angelschnüre und die Angelhaken sind aufgrund der spiegelnden Wasseroberfläche schwer zu erkennen. Am Angelhaken zu landen ist eigentlich nur im zwischenmenschlichen Bereich erfreulich.
Schlussbemerkung
Zeitgenossen die Brücken nur als Übergang benutzen, das Anschwimmen von Schiffen vermeiden und auf ungezügelten Alkoholgenuss verzichten, werden sicher viel Freude am kostenlosen Badespaß haben. Rücksichtnahme, Umsicht, ein gesundes Maß Vorsicht ist der beste Schutz vor bösen Überraschungen. Man sollte immer im Hinterkopf behalten das niemand, wie in einem Freizeit- oder Erlebnisbad, beaufsichtigt. Für Rettungsdienste ist es wegen der erschwerten Ortszugänglichkeit sehr schwierig bis manchmal fast unmöglich an Kanälen, Flüssen oder Badeseen an Ort und Stelle zu kommen. Eigenverantwortung ist hier zwingend, um unerfreuliche Überraschungen zu vermeiden.
Bildquelle:
uwemueller - Liepnitzsee
(Liepnitzsee – für mich der schönste Ort zum Nordic Walking)
Mag.a Bernadette Maria Kaufmann
(Reisemythen)