Das Rhizom des Ingwers wird genutzt

Was umgangssprachlich oft als Ingwerknolle oder -wurzel bezeichnet wird, ist tatsächlich das Rhizom der Pflanze, auch Erdspross oder Wurzelstock genannt. So wächst Ingwer unterirdisch und weit verzweigt. Das Rhizom ist von einer korkigen, hellbraunen Schicht umgeben, das Fleisch darunter ist leicht gelblich. Ein Rhizom ist im Artikel über die Christrose ausführlich erläutert.

Ingwer ist leicht zu lagern und sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar. Wird Ingwer zu lange gelagert, beginnt er zu keimen, ist dann aber immer noch essbar. Er verliert während der Lagerung jedoch seine ätherischen Öle und damit auch an Geschmack. Dafür gewinnt er bei längerer Aufbewahrung an Schärfe.

Ingwer wird schon nach fünf Monaten geerntet. Je länger Ingwer reift, desto dicker werden die Sprossen. Der bei uns im Handel erhältliche Ingwer ist meist in acht bis zehn Monaten gewachsen.

Ingwer im Blumenkasten oder Topf ziehen

Dafür kaufen Sie ein frisches Rhizom mit Austriebsknospen ("Augen") in Bio-Qualität. Austriebsknospen sind die rundlichen Verdickungen, die manchmal weißlich oder grün an den "Fingern" aus der Rinde herausschauen. Bevor es mit dem Pflanzen losgeht, ein oder mehrere fünf Zentimeter lange Stücke Ingwer mit einem sauberen und scharfen Messer abschneiden und über Nacht in ein Glas Wasser legen. Jedes Ingwerstück muss mindestens ein Auge haben.

Am nächsten Tag füllt man den Blumenkasten zu zwei Dritteln mit Erde und setzt den Ingwer mit der Schnittfläche nach unten darauf. Den Ingwer mit zwei Zentimetern Erde bedecken und stets feucht halten. Nach einigen Wochen zeigt sich ein grüner Trieb. Die Pflanze sollte nun weiterhin täglich leicht gegossen werden.

Nach rund neun Monaten verfärben sich die Blättern gelblich, dann kann der Ingwer geerntet werden.

 

Eine soeben aufgegangene Ingwerblüte

Ingwer-Ernte

Über die nächsten Monate entwickelt sich eine optisch an Bambus erinnernde Ingwerpflanze mit mehreren Trieben, die über einen Meter hoch werden können. Dann werden die Triebe nach und nach gelb. Ab diesem Zeitpunkt sollte die Pflanze erst nur noch wenig, dann gar nicht mehr gegossen werden. Nun ist es Zeit für die Ingwer-Ernte.

Entweder man verwendet das gesamte Rhizom oder schneidet nur einen Teil für die Verwendung ab. Sofern sich Augen am verbleibenden Stück befinden, kann dieses - am besten in frischer Erde - wieder eingegraben werden.

Verwendung von Ingwer

Ingwer sollte erst kurz vor der Verwendung zerkleinert werden, da die ätherischen Öle, die den Geschmack prägen, leicht flüchtig sind. Man kann Ingwer fein hacken, reiben oder mit einer Knoblauchpresse zerkleinern. Wer nicht auf Ingwer beißen möchte, kann den Ingwer in größeren Stücken mitgaren und vor dem Essen aus dem Gericht entfernen.

Frischen Ingwer erkennt man an einer festen und glatten Korkschale. Die Schale ist essbar, muss also – vor allem bei biologisch angebautem Ingwer – nicht entfernt werden. Sie bietet allerdings keine gesunden Inhaltsstoffe. Die Schale sollte in jedem Fall vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Um die Schale zu entfernen, eignen sich ein scharfes Küchenmesser, ein Spargelschäler oder die Kante eines kleinen Löffels.

Autor seit 11 Jahren
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