Was bedeutet der ISO-Wert in der Fotografie
Galt einst der ISO-Wert bei Kauf eines Films als wichtiges Auswahlkriterium, bezeichnet er bei der Digicam die Lichtempfindlichkeit des Sensors.Der ISO-Wert - Norm für Lichtempfindlichkeit
Zunächst steht der Begriff ISO ganz einfach als Abkürzung einer Organisation, nämlich der "International Organisation for Standardisation". Der ISO-Wert ist somit eine internationale Norm, die durch die Fotografie an Bedeutung gewonnen hat. In der Fotografie liegen die gebräuchlichsten Werte im Bereich zwischen ISO 50 und ISO 1600. Dabei bedeutet ein höherer ISO-Wert höhere Lichtempfindlichkeit, sprich hat man einen hohen ISO-Wert, benötigt man weniger Licht beim Fotografieren, für einen niedrigen Wert muss für ausreichend Helligkeit gesorgt sein. Bei der analogen Fotografie war die Flexibilität naturgemäß stark eingeschränkt, da die Filmwahl eben für die nächsten 24 oder 36 Bilder – bis der Film eben voll war – feststand. Ausnahmen bildeten hierbei lediglich Profi-Kameras wie die Hasselblad, bei denen man mehrere Magazine einfach wechseln konnte. "Professionelle Hobbyfotografen" kannten auch noch andere aufwendigere Methoden um angefangene Filme unbeschadet zu wechseln, doch gehörten die sicherlich zu den Ausnahmen. Eine moderne Digicam hingegen nimmt die ISO-Einstellung von Bild zu Bild per installierter Software völlig automatisch vor, wobei in der digitalen Fotografie der ISO-Wert die Lichtempfindlichkeit des Sensors angibt.
Der Nutzen des ISO-Wertes - ISO-Wert und Blende stehen in Abhängigkeit zueinander
Verdoppelt man beim Fotografieren des ISO-Wert, so verdoppelt sich auch die Lichtempfindlichkeit. Dies entspricht zunächst von der Wirkung her einer Verdoppelung der Verschlusszeit, bzw. der nächst größeren Blende. Man kann also eine kürzere Verschlusszeit bei gleicher Lichtausbeute wählen, wenn der ISO-Wert vergrößert wird.
Zunächst erscheint dies vielleicht unsinnig, wenn nicht nur Blende und Zeit zueinander in Abhängigkeit stehen sondern zusätzlich noch der ISO-Wert. Doch bei näherer Betrachtung liegt der Nutzen auf der Hand. Je nachdem, wie sich die Situation beim Fotografieren darstellt, hat der Fotograf somit die Möglichkeit selbst zu entscheiden, mit welcher der Möglichkeiten er "spielt" und so die Lichtmenge der Aufnahme beeinflusst. Entscheidend bei der Wahl ist etwa, die Tatsache, dass mit einer kleineren Blende eine größere Schärfentiefe erzielt werden kann, was dann aber einen höheren ISO-Wert voraussetzt.
Nachteile hoher ISO-Werte - Sowohl bei der analogen als auch der digitalen Fotografie gibt es zwei Seiten
Schon bei der analogen Fotografie führten hohe ISO-Werte zu sehr grobkörnigen Resultaten und nicht viel anders ist dies bei der Digicam. In der Dämmerung oder in Räumen in denen sehr wenig
Licht vorhanden ist, wählt die Digicam automatisch einen höheren ISO-Wert. Dies ist zwar insofern von Vorteil, als stattdessen eine längere Belichtungszeit die Gefahr des Verwackelns birgt, doch ist mit einem hohen ISO-Wert meist ein störendes Farbrauschen bzw. Bildrauschen verbunden, das dadurch entsteht, dass die Kamera das digitale Bildsignal verstärkt. Dadurch werden aber nicht nur die gewünschten Bildsignale verstärkt, sondern automatisch natürlich auch alle Störungen, was das Bild letztlich grobkörniger erscheinen lässt. Allerdings gibt es auch hierbei teils große Unterschiede, die von der Größe und der Bauart des Sensors (CCD oder CMOS), der in der Digicam verarbeitet wurde, abhängt. Als Faustregel lässt sich hierbei sagen, dass ein großer Sensor weniger Bildrauschen verursacht, als dies ein kleiner Sensor macht. Vergleicht man kleine Digicams mit großen digitalen Spiegelreflex-Kameras, so zeigt sich entsprechend, dass die Spiegelreflex-Kameras aufgrund des größeren Sensors bei gleichen ISO-Werten weit weniger Bildrauschen erhält, als die kleine Digicam für die Hosentasche.
Bei den etwas besseren Digicams, lässt sich der ISO-Wert in der Regel auch manuell einstellen, doch empfiehlt es sich hier, besser nur mit Versschlusszeit und Blende zu arbeiten und die Verstellung des ISO-Werts als letzte Option zu nutzen. Dennoch stören ein bis zwei ISO-Stufen höher die Qualität bei normalen Fotoabzügen kaum, bei ordentlichen Vergrößerungen, etwa als Poster, sollte man jedoch auf kleinere ISO-Werte setzen.
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Bildquelle:
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