Ist Selbstoptimierung ein Stressfaktor?

Was ist Selbstfürsorge im Gegensatz zur Selbstoptimierung?

Laut Duden ist der Begriff Fürsorge positiv besetzt. Er bedeutet, sich um jemanden zu kümmern, der momentan Hilfe braucht. In der Schlussfolge bedeutet Selbstfürsorge sich gut, mit einer optimalen Ernährung, ausreichendem Schlaf, einer regelmäßigen Körperpflege, um sich selbst zu kümmern. Soziale Kontakte zu pflegen, mäßig Sport zu treiben und Kulturveranstaltungen zu besuchen, gehört ebenfalls dazu.

Mit Selbstoptimierung wird eine freiwillige Anpassung an äußerliche Gegebenheiten und Ideale dargestellt. Eine Selbstoptimierung ist dann als kritisch anzusehen, wenn sie zu einem Leben in ständiger, nagender Unzufriedenheit führt. Sie wird eher negativ bewertet, obwohl der Wunsch in allem, was man tut besser zu werden, im Grundsatz nicht schlecht ist.

Der Inhalt des Buches

• Redaktionellen Beiträgen und Interviews
• Erkenntnisse und Übungen
• Mögliche Themen, die im Focus stehen:
• Selbstannahme statt Selbstoptimierung; achtsame Vorsätze
• Herausfordernden Emotionen; befreit von Leid in die Kraft kommen
• Verletzbarkeit; unsere geheime Superkraft
• Mitgefühl verbindet; Brücken bauen statt Mauern
• Die Alchemie des Glücks; Herausforderungen in Stärken verwandeln
• Resilienz; innen stark, wenn's außen ; stürmt
• Wie wir wahre Lebensfreude finden
• Selbstfürsorge; ganz schön altruistisch?
• Achtsamkeit, was ist das eigentlich?

Was im Buch gefunden werden kann

Karima Stockmann wünscht sich in ihrem neuen Mutmachbuch: Du bist stärker, als Du glaubst; dass alle Menschen mehr Selbstfürsorge und mehr Mitgefühl sich selbst gegenüber zeigen und weniger Selbstoptimierung betreiben. Sie gibt LeserInnen wertvolle Einsichten, Übungen und Tipps mit an die Hand, um in stürmischen Zeiten, wie sie momentan, im Jahr 2022 weltweit herrschen, (eigene Anmerkung) gut auf sich acht geben zu lernen.

Im Vordergrund ihrer schriftlichen Überlegungen steht der Umgang mit unerwarteten Lebensumständen. Für den nach Rat im Buch suchenden ist es wertvoll zu wissen, dass die Autorin eine turbulente Lebensgeschichte hat und ihre Ratschläge und Hinweise erprobt sind. Ihr Fazit lautet: dass es für die eigene seelische Gesundheit wichtig ist, selbst mit unangenehmen Emotionen seinen Frieden zu schließen.

Jeden Tag gut mit sich selbst sein

Es scheint, als sei es für viele Menschen zwar schwierig, aber jedenfalls denkbar, andere Menschen zu lieben, sich um sie zu kümmern und sich darum zu bemühen, dass es ihnen jeden Tag möglichst besser geht. Besonders Menschen in pflegenden Berufen und im sozialen Bereich sehen hierin ihre Aufgabe.

Nicht selten klagen Menschen in ihrer nahen Umgebung, dass diese scheinbar aufopferungsvollen Mitdenkenden in ihrem privaten Leben wenig Fürsorge für sich selbst betreiben, ja manchmal Hilfe im eigenen Leben bedürfen und nicht mehr annehmen können.

Diese Situation erinnert mich an Pflanzen, deren Wurzeln so stark verdorrt sind, dass sie Flüssigkeit, selbst wenn sie zur Verfügung steht, nicht mehr verarbeiten können.

Vielfach belohnen sich gebende Menschen in ihrer Freizeit mit möglichst vielen Abwechslungen. Wenn sie deren Wirksamkeit ermessen, stellen sie oft fest, dass Party machen, Reisen in möglichst ferne Länder, mit dem eigenen Flugzeug um die Welt düsen.... nicht die Befriedigung bringen, die sie sich eigentlich gewünscht haben.

Es ist maßgeblich zu lernen, für Andere Physische-, Emotionale- und Kommunikationsgrenzen zu setzen und zu lernen, eigene Grenzen aufzubauen.

Hier ein paar Ideen um sich klitzekleine Erfolge zu schaffen

Wer das Gefühl hat, sich nicht aus einer unangenehmen Emotion lösen zu können, kann sich über den Tag verteilt kleine Erfolgserlebnisse mit Aktivitäten erschaffen, die nur eine geringe Umsetzungsschwelle haben.

Das tut gut, weil es diesem Tag zusätzlich einen Sinn verleiht. Die dadurch ausgelöste, angenehmere Emotion lässt uns kurz durchatmen. Sie stärkt das Vertrauen darin, dass es neben Traurigkeit, Nervosität und Gereiztheit noch Erfreuliches im Leben gibt. Es bedeutet vielleicht, mit dem Fahrzeug während einer Fahrt einfach mal anzuhalten und Kontakt zu sich aufzunehmen. Nach dem Motto: Glück ist ein zufälliger Gewinn.

Erfolgserlebnisse durch:

• Einen Knopf annähen
• Einen versäumten Geburtstagsanruf nachholen
•  Einen anstehenden (Vorsorge-)Termin vereinbaren
• Handtasche, Werkzeugkoffer oder Gewürzschublade aufräumen
• Lebensmittel einkaufen
• Den Schreibtisch ordnen
• Ein Peeling machen
• Auf dem Smartphone Fotos aussortieren oder Alben anlegen

Ein Appell für mehr Selbstfürsorge

Wenn bei der Arbeit oder im privaten Bereich alles gut läuft, sind wir im Flow. Das bedeutet, dass die Tätigkeit, die gerade erledigt wird, gut vorankommt und uns die Beschäftigung Spaß macht. Pessimisten deuten diese Art der Hingabe an eine Aufgabe hingegen als besten Weg zur Selbstausbeute.

Der Leistungsfähige ist meist stolz auf seine Kraft. Er übersieht hingegen, wenn er mehr leistet als andere Personen, dass er hauptsächlich als Mensch geachtet werden will, nicht als jederzeit funktionierende Maschine. Die Fragen bei einer dauerhaften überproportionalen Belastung des Körpers und der Seele:

• Kann ein Mensch beständig nur funktionieren und dabei gesund bleiben?
• Kann er gedanklich in der Vergangenheit ruhen oder in Zukunftserwartungen schwelgen und in der Gegenwart leben?

Freundschaften und Liebe, beides Geschenke, nähren die emotionale Gesundheit und wollen gepflegt werden.

Fazit: Selbstfürsorge ist kein Stress, sondern eine Notwendigkeit. Zu bedenken ist: Genau genommen kann jede Tätigkeit zum Stressfaktor werden.

Die Autorin Karima Stockmann:

Karima Stockmann ist Bestseller-Autorin, Vortragsrednerin und Mutter. In ihren Büchern, Vorträgen und Blogartikeln vermittelt sie alltagstaugliche Tipps für mehr Zufriedenheit und Lebensfreude. Sie ist eine gern gesehene Expertin in Podcasts, Zeitungen und Magazinen.

Mehr über Karima Stockmann gibt es auf den Webseiten: www.karima-stockmann.info/presse und www.karima-stockmann.info/buecher.

Du bist stärker als du glaubst, Karima Stockmann, Taschenbuch, Groh Kreativteam, 144 S. ISBN 978-3-8485-247715,00 €