"Jubel und Elend", die Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des 1. Weltkrieges
Auf der Schallaburg (NÖ) findet anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs vom 29. März 2014 bis zum 09. November 2014 eine Ausstellung zum Großen Krieg statt.Die Schallaburg (Bild: © Nicole Hanser)
Fahnen gesäumter Weg (Bild: © Nicole Hanser)
Das Thema der Ausstellung "Jubel und Elend – Leben mit dem Großen Krieg"
Das große Thema der Ausstellung ist es, noch nie da Gewesenes zu dokumentieren und die Grundstimmung sowie die Erwartungen und die Haltungen der Menschen zu diesem großen Krieg einzufangen. Man folgt 15 unterschiedlichen, überwiegend jungen, Protagonisten durch die Jahre des Krieges und erlebt an ihrem Beispiel den Verlauf sowie das Leben und auch Sterben der einzelnen Menschen und deren Gedanken und Erlebnisse im Lauf des Ersten Weltkrieges. Diese Protagonisten erzählen ihre Geschichte und kommen aus Österreich-Ungarn, Deutschland, Italien, Frankreich, England, Russland, den USA und Australien und stehen auf unterschiedlichen Seiten. Eine weitere Neuheit ist das Sammelbuch. Hiermit kann man während des Besuchs seine eigene Geschichte des Ersten Weltkrieges zusammenstellen. In jedem Raum gibt es Blöcke mit Zitaten, Notizen, Bildern, Geschichten, Gedanken und Ähnlichem zu dem jeweiligen "Raum-Thema", die man sich dort "abpflücken" und seinem Sammelbuch hinzufügen kann. So wächst das Büchlein im Laufe des Besuchs und bietet auch danach noch Gedanken und Anregungen zum Thema. Eine weitere Bereicherung für die Besucher ist die kostenlose "Audio-Guide-App", welche man in den frei zugänglichen WLAN-Hotspots der Schallaburg downloaden kann.
Ausstellungraum "Welt in Uniform" (Bild: © Schallaburg)
Ausstellungsraum "Es ist nichts..." (Bild: © Schallaburg)
Die Räume im Überblick
Die Räume der Schallaburg sind auch dieses Jahr wieder in einzelne Themenbereiche unterteilt und jeder bietet für sich seine eigene Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Facetten des Krieges. Die Farbgestaltung ist heuer schlicht gehalten, auf Dekor wurde verzichtet, die Räume sind entweder schwarz oder weiß. Es wurde bewusst darauf geachtet, dass die Architektur zurückgenommen wurde, damit die Ausstellung für sich besser wirken kann. Die Themen der Räume sind unter anderem:
- Menschen von 1914
- Das große Sterben
- Front wird Alltag
- Krieg, Glaube und Aberglaube
- Die Wirtschaft wird mobilisiert
- Im Hinterland
- Wie aufhören?
- Ende ohne Frieden
Uniform eines Soldaten aus Österreich-Ungarn (Bild: © Nicole Hanser)
Ausstellungsraum "Die Wirtschaft wird mobilisiert" (Bild: © Nicole Hanser)
Zu den Objekthighlights der diesjährigen Sammlung zählen unter anderem die Selbstladepistole Browning M 1910/12, die einem Attentäter vom Anschlag am 28. Juni 1914 gehörte und bei der Verhaftung beschlagnahmt wurde, das Gemälde " Zerfallene Mühle" von Egon Schiele, Kinderzeichnungen aus Russland und Österreich und eine Taschenuhr, welche für seinen Träger als Lebensretter fungierte, da sie eine Kugel abfing.
Huldigungsaltar für Kaiser Karl u. Kaiserin Zita (Bild: © Nicole Hanser)
Zerfallene Mühle von Egon Schiele (Bild: © Nicole Hanser)
Das Konfliktlabor – Auch Streiten will gelernt sein
Das interaktive Konfliktlabor dient als Ort der Forschung und des Experiments und beschäftigt sich mit der Entstehung und der Deeskalation von Konflikten, die auch immer Potenzial für etwas Neues bieten, und soll somit eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft schaffen. Der Konfliktforscher Friedrich Glasl entwickelte ein neunstufiges Modell der Eskalationsdynamik, mit dem ein Konflikt bewertet und sein Verlauf erfasst werden kann. Das Beeindruckende an diesem Modell ist, dass sich damit sowohl politische als auch zwischenmenschliche Konflikte analysieren lassen. Ein kleines Heftchen namens "Konflikthelferlein" dient den Workshop-Teilnehmern als Dokumentation der erlernten Ereignisse und soll helfen, Konflikte im privaten Umfeld zu erkennen und zu deeskalieren.
Preise und Öffnungszeiten der Ausstellung
Die Schallaburg und ihre Ausstellung haben von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 9 bis 18 Uhr offen. Die Preise haben sich zum Vorjahr nicht geändert, Kooperationen beziehungsweise Kombikarten gibt es wieder mit Stift Melk sowie dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien und Schloss Artstetten. Außerdem gibt es heuer eine Kulturpartnerschaft mit den Sommerspielen in Melk. Man erhält 15 % Ermäßigung beim Kartenkauf für Metropolis bei Vorlage des Ausstellungstickets.
Ausstellungsraum "Front wird Alltag" (Bild: © Nicole Hanser)
Ein Ausblick auf das Jahr 2015…
Im nächsten Jahr widmet sich die Schallaburg den Wikingern! In der Ausstellung wird die tatsächliche Geschichte der bärtigen Krieger beleuchtet. In Kooperation mit dem Swedish History Museum und dem Museumspartner Innsbruck zeigt die Schallaburg eine Ausstellung mit über 500 Exponaten, die Licht ins Dunkel hinter den Legenden der berühmten Skandinavier bringen soll.
Bildquelle:
Florian Busch
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