Die hohe Kunst des Jugendstilglases!

 

Dragon Fly

Besonders bekannt wurde er auch durch die Tiffany-Lampen.

Hier die wohl berühmteste Lampe, Dragon Flay, die Libellenlampe!

Nach der Einführung des elektrischen Stromes in die Haushalte, wurde der Bedarf nach entsprechenden Lampen hoch. Aber nicht nur dass, denn das elektrische Licht war viel greller und härter als das Licht aus Gas oder Petroleum Lampen, oder gar von Kerzen.

Die bunten Gläser der Tiffany-Lampen vermochten das Licht zu dämpfen und ihm eine angenehme Farbe zu verleihen.

Mit der althergebrachten Bleiverglasung war das aber nicht möglich!

Die berühmte Libellen Lampe

A "Hanging Head" Dragonfly Glass and Gilt Bronze Chandelier (Bild: Tiffany Studios)

Blei gegen Kupfer

Tiffanytechnik

Tiffany brauchte für seine Ideen eine völlig neue Technik!

Die Bleistege waren für seine Lampen einfach zu grob.

Die Lösung?

Kupferfolien mit einseitiger Kleberbeschichtung!

Durch diese Technik wurde es möglich, seine Entwürfe umzusetzen. Statt in Blei, wurden die Gläser nun mit Kuperfolie ummantelt und dann mit Lötzinn zusammen gelötet.

So konnte er, oder wohl besser seine Manufakturen, die abenteuerlichsten Vorlagen umsetzen.

Auf nebenstehendem Bild sieht man sehr schön die kleinen Glasteile und die schmalen Stege aus Kupfer und Lötzinn.

Diese Technik hat einen wahren Siegeszug angetreten und ist auch heute noch bei vielen Hobby Tiffanyisten sehr beliebt.

Man kann damit nicht nur Lampen und Schmuck, sonder alle möglichen Materialien miteinander verbinden.

 

Die Kupferfolien und alles Zubehör gibt es in Bastlergeschäften zu kaufen.

 

Nun heist das nicht, dass die Bleitechnik schlecht ist. Ganz im Gegenteil, aber sie hat eine klar umrissene Anwendung.

Die Kirchenfenster aus der Zeit der Romanik und Gotik sprechen eine beredte Sprache ihrer Zeit.

Das Blei macht das Glas gegen Bewegung und Reibung unempfindlich, sodass große Fenster daraus hergestellt werden konnten, die auch einen kräftigen Windstoss standhielten.

Allerdings eignet sich dies Technik nicht so gut für 3 dimensionale Objekte wie zum Beispiel Hohlkörper, Lampen oder Schmuck!

Was wird noch sichtbar?

Die alten Fenster bestehen aus farbigen, aber klarem Glas mit Bemalung.

Bemalung meint hier eine eingebrannt meist grauschwarze Schicht.

Tiffany wollte ein anderes Glas, ein irisierendes opakes Glas, das alle Farben spiegelt, wie ein Opal!

Wie schon Nathan der Weise war er von den Opalen fasziniert:

"Es lebte einst ein Mann im fernen Osten

der einen Ring von unschätzbaren Wert besass.

Der Ring war ein Opal

der tausend schöne Farben spielte....."

Fenster von 1916

A Leaded Glass Landscape Window, 1916 (Bild: Tiffany Studios)

Tiffanys Opalglastechnik

Opalglas

 

So hat er sich mit den alten Gläsern nicht abgegeben, sondern wollte seinen Traum der irisierenden Gläser verwirklichen.

Auf speziellen Metalltischen wurden in seinen Manufakturen geschmolzene Gläser miteinander vermischt, um diese wundervollen "Farbschlieren" zu erzeigen, die seinen Glasbilder so umwerfend schön machen! So ein Opal scheint ihm Vorbild gewesen zu sein!

In ein farbloses Grundglas wurde Natriumfluorid eingeschmolzen. Dadurch wird das Glas opak, "Trübe" und erhält diese Tiefe.

Durch Beigabe von verschiedenen Metalloxyden wird die Färbung erreicht.

Sie können auch heute wieder Opalgläser kaufen, die Qualität allerdings, die Tiffany erreicht hat, scheint völlig vergessen zu sein, oder zu teuer, oder....

Foto

Fenster mit roten Blumen

A Leaded Glass Landscape Window Depicting View of Red Flowers and a Stream (Bild: Tiffany Studios)

Louis Comfort Tiffany , DAS Buch
Louis Comfort Tiffany

Tiffany`s Fenster

Sollten sie einmal wirklich diese unglaublichen Farben der Opalgläser von Tiffany anschauen wollen, dann empfehle ich ihnen das Buch von Jacob Baal-Teshuva.

Eine echte Augenweide!

Leider gibt es keine andere Sammlung der Tiffany Kunstwwerke in diesem Umfang.

Die spezielle Technik der opalisierenden Gläser wurde, wie schon gesagt nicht mehr erreicht.

Selbst die wunderschönen Bilder auf dieser Seite sind nur ein Abglanz der Reichhaltigkeit der Arbeiten von Tiffany

Pfingstrosen Fenster

A Leaded Favrile Glass "Peony" Window Screen (Bild: Tiffany Studios)

Detail

Detail of Shade Viewed from Top (Bild: Tiffany Studios)

Jack in the Pulpit Vase

Diese Vase hat ihren Namen vom Blütenstand der sogenannten amerikanischen Indianerrübe.

Das Favrile Glas in allen Farben irisierend. Ein Meisterwerk der Tiffany Manufakturen.

Hergestellt ca. 1900.

Jack in the Pulpit Vase

A Blue and Favrile Glass Jack in the Pulpit Vase (Bild: Tiffany Studios)

Mögen sie Tiffanys Gläser?

Tiffany bei Wikipedia

Louis Comfort Tiffany war ein US-amerikanischer Maler und Glaskünstler. Er gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Vertreter des Jugendstils. Besonders erfolgreich wurde Tiffany mit seinen Schmuckkreationen, sowie der Herstellung irisierender Gläser. 1870 soll Tiffany in Ägypten durch Gläser aus den Gräbern der Pharaonen zu seinem berühmt gewordenen Lüster–Dekor inspiriert worden sein. 1879 gründete Tiffany in New York...
bernd49, am 23.03.2011
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Bildquelle:
© ZDF/Guido Engels (Bares für Rares ist beliebt bei den Zuschauern)

Autor seit 14 Jahren
136 Seiten
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