Diese Veröffentlichung ist wirklich spannend und wird auch euch nachdenklich stimmen. Eine der Überlegungen schon zu Beginn des Buches ist eine alte indianische Weisheit: "Wir haben die Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen."

Wie wahr. Und bei dieser Überlegung ist es meines Erachtens vollkommen unerheblich, ob man eigene biologische Kinder hat, oder so weit ist, ungeachtet dessen zu erkennen, dass WIR ALLE für die Zukunft auf dieser Erde verantwortlich sind. In Bezug auf die Natur, auf die Umwelt, all die Tiere als unsere Mitgeschöpfe – aber auch in Bezug auf soziales Fragen.
Auch diese Überlegungen zu Umwelt – auch zu sozialer Umwelt – finden ihren Platz.
Letzten Endes hat der Autor ja recht, wenn er dem Lesenden vermitteln möchte – es gibt schon auch so etwas wie Eigenverantwortung, meines Erachtens auch so etwas wie eine Pflicht, sich nach besten Möglichkeiten mit einzubringen.
Es liegt an uns, diese Welt heute auch für nachfolgende Generationen mit zu gestalten. All jene Menschen, die heute noch nicht einmal angedacht sind – die es also in diesem Sinne "noch nicht gibt", haben ein Recht darauf, dass sie eine Lebenswelt vorfinden, in der man auch tatsächlich leben! Kann.

Dieser Gedanke ist übrigens auch schon beim Autor selbst, bei Jürgen Zwilling, ganz sicher fern von ideologischen Idee, welche beispielsweise vor allem die Kirche den Menschen in die Köpfe gewissermaßen "einbrennen" möchte. Was die Kirche dabei nicht bedenkt? Nicht nur die Umwelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gravierend verändert. Auch die soziale Umwelt ist eine andere geworden – und was "Glaubenssätze von anno dazumal" angeht: die meisten von uns werden zwar als Babys getauft – und zwar oftmals nur aus jenem Grund, "weil das so üblich ist", weil es sich halt "irgendwie gehört". Aber wie wichtig ist all das der Mehrheit der Menschen später einmal im Erwachsenenalter? Die Zahl der Kirchenaustritte steigt im Grunde alljährlich. Im Grunde ist es eine Frage der Zeit, bis sich Gravierendes ändern wird.
Aber zurück zum Buch, in dem Jürgen Zwilling eine Reihe von Überlegungen anstößt, die dem Lesenden nicht nur gut tun werden und ihn außerdem auf eigene Gedanken bringen können, die nur bedingt erfreulich sind. Leider hat er allzu oft recht. Der Klimawandel ist leider keine Erfindung – dass immer mehr Flächen zubetoniert werden und das Grün verschwindet – dass die Bienen sterben und es abgesehen davon immer weniger Lebensmittel gibt, die NICHT der industrialisierten Landwirtschaft entstammen – die Welt, wie sie heute ist, liegt in unseren Händen. Aber sie gehört uns nicht.

 

Es ist unsere Wahl, ob wir die Augen verschließen – nie einen Schritt in die freie Natur wagen – uns mit einer spärlichen Auswahl an Tomaten begnügen, lila Karotten niemals kennenlernen – oder ob wir Billigfleisch essen wollen, das von Tieren stammt, die das unendliche Leid kennen gelernt haben – ob wir uns trauen, jenseits der industrialisierten Landwirtschaft einzukaufen – und ob wir uns trauen, den Versuch zu wagen, einen Unterschied zu versuchen: in Bezug auf den Umgang mit der Natur, miteinander, den Blick auf eine lebenswerte Zukunft.

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