Kaninchen in Lebensgefahr: Tödliche Chinaseuche breitet sich in Deutschland aus
RHD2 Viren auf dem Vormarsch - akute Lebensgefahr für Kaninchen. Tödliche Chinaseuche breitet sich unaufhaltsam in Deutschland aus.RHD 2 Virus: Kaninchenseuche nicht mehr meldepflichtig, Dunkelziffer hoch
Im Gegensatz zu anderen gefährlichen, hochinfektiösen Viren und sich rasant verbreitenden Tierseuchen gilt für das RHD 2 Virus keine Meldepflicht beim Veterinäramt mehr. Somit kann nicht im Einzelnen ermittelt werden, wie viele Tiere innerhalb der vergangenen Jahre von der tödlich verlaufenden Kaninchenkrankheit betroffen waren.
Die jüngsten Zahlen in Deutschland, hauptsächlich in Sachsen, sind jedoch alarmierend genug. Aufklärung tut not, denn viele Kaninchenhalter wissen längst nicht, worauf sie sich gefasst machen müssen!
Chinaseuche 2017: Massenhaftes Kaninchensterben in Sachsen
Die Kaninchenzüchter-Kreisverbände in den sächsischen Regionen zwischen Zittau und Kamenz, haben laut einer Pressemeldung von mdr.de im Juli 2017 "keine größeren Verluste" zu beklagen. In Bautzen als auch in der sächsischen Gemeinde Dürrhennersdorf (gelegen im Landkreis Görlitz) soll es hingegen allein in diesem Jahr zahlreiche mit RHDV-2 infizierte Zuchtkaninchen gegeben haben, die eines qualvollen Todes gestorben sind.
Für Kaninchenzüchter ist der Verlust mehrerer Tiere ein herber Schlag, der mit enorm hohen Geldeinbußen einhergeht. Rassekaninchen sind immerhin eine Kapitalanlage. Tierliebhaber, die Kaninchen als Haustiere (in der Wohnung oder im Freilandgehege) halten, trauern aus anderen Motiven um ihre Lieblinge. Eines eint alle Kaninchenliebhaber: Sie fordern mehr Aufklärung über die gefährliche Kaninchenkrankheit mit tödlichem Ausgang!
Woran erkenne ich gefährliche Kaninchenkrankheiten?
Wenn der geliebte "Mümmelmann" plötzlich die Möhren verschmäht, absolut keinen Appetit auf die sonst so heiß begehrte Mahlzeit hat, sollten Sie sofort handeln und die nächste Tierarztpraxis aufsuchen. Appetitlosigkeit bei Kaninchen kann viele Ursachen haben, die in jedem Fall fachmännisch abgeklärt werden müssen.
Weitere Symptome, die auf eine gefährliche Kaninchenkrankheit hindeuten könnten:
- Apathie (auch in Verbindung mit hoher Pulsfrequenz)
- akute Atmungsprobleme (von Kurzatmigkeit, Maulatmung bis hin zur Atemnot)
- Herzrasen & Herzbeschwerden
- Blutungen
- stark erhöhte Körpertemperatur (hohes Fieber)
- …
Sobald das Häschen ein teilnahmsloses Verhalten an den Tag legt, auffällig still ist und zusammengekauert in einer Ecke hockt, allgemein apathisch wirkt, kann dies ein Anzeichen für RHDV-2 sein.
Bewegungsunlust und Appetitlosigkeit können ebenfalls auf andere Kaninchenkrankheiten hindeuten. Sofern Kaninchen den Kopf nach oben recken, rasselnde Atemgeräusche von sich geben, die Nasenflügel bei jedem Atemzug stark aufblähen, deutet dies auf eine ernst zu nehmende Lungenerkrankung hin.
WICHTIG:
Die unverzügliche Konsultation eines Tierarztes ist stets angeraten, sobald auch nur eines der geschilderten Probleme beim Kaninchen auftritt. Nicht nur, um den Verdacht auf RHDV-2 auszuräumen oder bestätigen zu lassen. Vielmehr deshalb, um ernsthaft erkrankten Tieren unverzüglich die notwendige medizinische Hilfe zuteilwerden zu lassen.
Wenn es keine Hoffnung gibt, eine vollständige Heilung völlig ausgeschlossen ist, bleibt nur eine Möglichkeit: Euthanasie, die Spritze der Erlösung!
Wodurch wird das RHD2 Virus übertragen?
Die neue Form der Chinaseuche ist sowohl direkt als auch indirekt übertragbar. Die Viren können im Streu sowie im Futter vorhanden sein, auch Kleidungsstücke und Schuhwerk kommen als mögliche Überträger der RHDV-2 in Betracht. Eine indirekte Seuchenübertragung ist durch Fliegen und Stechmücken möglich. Infizierte Gegenstände im Kaninchenkäfigen stellen gleichwohl eine Gefahr dar.
Der direkte Kontakt zu bereits erkrankten Hauskaninchen, Feldhasen und Wildkaninchen sorgt für eine enorm schnelle Ansteckung noch gesunder Tiere. Die Inkubationszeit pendelt zwischen 24 Stunden und bis zu 3 Tagen. Nicht geimpfte Stallhasen und Kaninchen, Jungtiere, die keine Muttermilch mehr erhalten als auch kranke, alte und schwache Tiere sterben innerhalb kürzester Zeit einen qualvollen Tod. Sofern die Karnickel erst Wochen nach der Erstinfizierung mit dem RHD2 Virus erkranken, sehen die Überlebenschancen bei kräftigen, robusten und ansonsten gesunden "Mümmlern" wesentlich besser aus. Wobei gesagt werden muss, dass die abgeschwächte Form der ansonsten tödlichen Chinaseuche äußerst selten auftritt.
WICHTIG:
Wenn Ihre Kaninchen dem tödlichen Chinavirus zum Opfer gefallen sind, sehen Sie UNBEDINGT von einer Erdbestattung ab. Eine Einäscherung ist in dem Fall die beste Option.
Möchten Sie wissen, ob es einen Impfstoff gegen RHDV-2 gibt?
Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen im Verdachtsfall notwendig sind, oder wie Sie mit nicht infizierten Kaninchen nach einem Todesfall verfahren sollen?
Mehr Informationen zur tödlichen Chinaseuche finden Sie in dem sehr ausführlichen Artikel der Seite Kaninchenwiese.de!
Bildquelle:
Kerstin Schuster
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