Kurort Karlsbad

Karlsbad ist ein traditionsreicher Kurort und seit dem 18. Jahrhundert ein beliebter Badeort des europäischen Adels. So weilte 1711 und 1712 der russische Zar Peter der Große in Karlsbad und förderte so die Bekanntheit des Ortes. 1711 wurde das erste Kurhaus der Stadt erbaut. Der Kurbetrieb wurde durch den Arzt David Becher geprägt. Er verfasste ein Werk über die Badekur in Karlsbad und regte die Förderung des Sprudelsalzes an.

So gibt es heute in der Stadt etliche gut erhaltene historische Kureinrichtungen. Darunter sind die Weißen Kolonnaden, die Marktkolonnade, die Mühlbrunnkolonnade, die Park- oder Gartenkolonnade und die Schlosskolonnade. Eine moderne Kuranlage ist die 1975 eingeweihte Sprudelkolonnade. In allen Kolonnaden sprudeln Heilbrunnen. Deren Heilwasser erreicht teilweise Temperaturen über 60 Celsius.

In Karlsbad liefern 12 Quellen die Heilwässer für den Kurbetrieb. Die bekannteste ist in den Weißen Kolonnaden gefasst und wird Sprudel genannt. Sie liefert pro Minute 2000 Liter 72°C heißes Wasser. Insgesamt gibt es im Kurgebiet 89 Austritte von Thermalwässern. Davon sind 19 zugelassene natürliche Heilwässer.

Vielfältig ist die Anwendungsbreite der Karlsbader Heilquellen. Indikationen sind Störungen des Verdauungssystems, Stoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Gicht, Übergewicht, Parodontose, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Leber- und Gallenleiden, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sowie onkologische Leiden.

Sehenswertes

Am Ufer der Teplá befindet sich das 1770 begründete Grandhotel Pupp. Das gehört bis heute zu den Hotels der internationalen Spitzenklasse. Innen es das weitestgehend im Jugendstil gestaltete Interieur zu besichtigen.

 

 

 

Nahe beim Hotel Pupp steht das repräsentative Kaiserbad von 1895. Es war bis zum Ende der 80er Jahre in Betrieb. 1994 verließ auch das Kasino den Zandersaal und das Gebäude stand leer und verfiel langsam. Derzeit wird das zum Nationalen Kulturdenkmal erklärte Gebäude saniert.

 

 

Die Mühlbrunnenkolonnade ist heute das wohl bekannteste Bauwerk in Karlsbad. Sie ist 132 Meter lang und ihr Dach wird von 124 korinthischen Säulen getragen und beherbergt im Inneren allegorische Plastiken. Die Balustrade trägt 12 Statuen, die die zwölf Monate im Jahr symbolisieren. Die Mühlbrunnenkolonnade umschließt einen Konzertraum und fünf Mineralquellen.

 

Eine mit Schnitzereien verzierte Holzkolonnade im Schweizer Stil steht seit 1883 im Bereich des historischen Marktes unterhalb des Schlossturms. In dieser Marktkolonnade sprudeln drei Mineralquellen: Die Quelle Karl IV., der Untere Schlossbrunnen und die Marktquelle.

Die Schlosskolonnade oberhalb der Marktkolonnade besteht aus zwei Teilen: der Kolonnade des Oberen Schlossbrunnens und der Kolonnade des Unteren Schlossbrunnens. Die Obere Kolonnade ist für die Öffentlichkeit zugänglich und überdacht den Oberen Schlossbrunnen.

Der berühmte Sprudel, ein heißer 72°C heißer Mineralwassergeysir, wurde schon im 16. Jahrhundert überdacht. Es folgten dann ein Barockgebäude, eine Empirekolonnade, eine gusseiserne und eine Holzkolonnade. Heute ist ein moderner Bau aus den 60er Jahren das Dach für den Sprudel. Unter dem Dach der Sprudelkolonnade gibt es 5 Mineralbrunnen mit unterschiedlichen Wassertemperaturen.

Die von den Wiener Architekten Fellner und Helmer entworfene Garten- oder Parkkolonnade war seit 1889 die Promenade des Blanzer Pavillons. Der wurde abgerissen. Aber die gusseiserne Kolonnade blieb zumindest teilweise erhalten und ist ein bedeutender Zeuge der gusseisernen Kurortsarchitektur des 19. Jahrhunderts. Unter ihrem Dach oder in der nahen Umgebung sprudeln drei Heilquellen.

Oberhalb der Sprudelkolonnade steht die 1736 nach Plänen von Kilian Ignaz Dietzenhofer erbaute Kirche Maria Magdalena und in Sichtweite das 1886 eingeweihte Stadttheater.

Als 13. Quelle Karlsbad wird das Stammhaus des Kräuterlikörs Karlsbader Becherbitter gern bezeichnet. Der Apotheker Josef Vitus Becher schuf diesen inzwischen weltweit bekannten Becherovka. Das Stammhaus ist heute ein Museum, das die Erinnerung an die Familie Becher pflegt und die Herstellung dieses Likörs präsentiert.

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