Kartoffelsaft hilft bei Magenproblemen
Wegen seines gewöhnungsbedürftigen Geschmacks ist die positive Wirkung von Kartoffelsaft kaum bekannt, obwohl Kartoffelsaft sehr magenfreundlich und gut bekömmlich ist.Kartoffelsaft gegen Sodbrennen und Schluckauf
Kartoffelsaft (Foto © heilpraxisnet.de) bindet mit seiner Eigenschaft als natürlicher Säurehemmer im Magen die überschüssige Säure und hilft deshalb bei Sodbrennen und Schluckaufattacken. Er ist für viele Menschen ein probates Mittel gegen diese und andere Beschwerden im Magenbereich.
Allerdings hilft Kartoffelsaft den meisten, aber nicht allen Menschen. Tritt nach ein oder zwei Wochen keine Linderung ein, sollte der Hausarzt hinzugezogen werden, um mit ihm abzuklären, ob es beim Kartoffelsaft bleiben soll oder auf ein Medikament umgestiegen werden muss.
Wichtig: Kartoffelsaft ist nur ein Hausmittel. Bei massiven oder wiederkehrenden Beschwerden ist der Gang zum Arzt immer unumgänglich.
Kartoffelsaft ist auch ein geeignetes Mittel zur Hautpflege. Dabei trägt man Kartoffelwasser mit einem Wattepad wie Gesichtswasser aufs Gesicht auf und die Haut wird zart und weich. Raue Hände und Füße badet man 20 Minuten in Kartoffelsaft. Nach den Auftragen oder Bad sollte der Saft nur abgetupft und nicht gleich abgewischt werden.
Manch Älterer verhindert durch Auftragen von Kartoffelsaft das Entstehen von Altersflecken auf der Haut.
Gegen Sodbrennen & Gastritis
Schwangere Frauen haben während ihrer Schwangerschaft gelegentlich oder oft Sodbrennen, möchten aber zum Wohl des Kindes keine Medikamente gegen das lästige Sodbrennen einnehmen. Hier hilft der gut verträgliche Kartoffelsaft. Statt Medikamente einzunehmen, lassen sie die Peptide aus dem Kartoffelsaft wirken, weil Kartoffelsaft basisch ist und den sauren Magensaft neutralisiert
Genauso wirkt der Kartoffelsaft bei einer Gastritis, also einer leichten Entzündung der Magenschleimhaut.
Vielen wird geraten, Milch zu trinken. Das hilft wirklich, aber leider nur kurzfristig, denn Milch verstärkt die spätere Säurebildung.
Die Dosis macht's
Empfohlen wird eine tägliche Menge an Kartoffelsaft von zweimal täglich 50 Millilitern. Da es anders als bei einer Medizin "nicht auf den letzten Tropfen ankommt", brauchen Sie für diese Menge keinen Messbecher. Nehmen Sie als Faustregel, dass ein normaler Esslöffel 7,5 Milliliter aufnimmt.. 6 ½ Esslöffel Kartoffelsaft ergeben rund 50 Milliliter.
Zunehmen werden Sie beim Trinken von Kartoffelsaft wohl kaum, denn 100 Gramm Kartoffelsaft enthalten 71 Kalorien, 15,8 Gramm Kohlehydrate, 0,1 Gramm Fett und 1,8 Gramm Kohlehydrate.
Es ist sinnvoll, den Kartoffelsaft jeweils vor den Mahlzeiten zu trinken (dann verschwindet der gewöhnungsbedürftige Geschmack gleich beim folgenden Essen).
Kartoffelsaft kaufen oder selbst herstellen?
Kartoffelsaft ist in gut sortierten Apotheken, im Internethandel und auch in einigen Drogeriemärkten erhältlich. Wegen des Preises ist allerdings der Kauf hier nicht ratsam. Kartoffelsaft sollte man allein schon aus Kostengründen besser selbst herstellen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.
Am einfachsten geht das mit dem Entsafter, indem man die geschälten Kartoffeln in Stücke schneidet und wie Obst oder Gemüse zu Saft verarbeitet.
Ist kein Entsafter vorhanden, müssen die geschälten rohen Kartoffeln auf einer feinen Reibe per Hand gerieben werden. Die Kartoffelmasse gibt man in ein Tuch und presst den Saft in ein darunter gestellte Gefäß heraus. Hilfsreich ist dabei ein Kochlöffelstil, um den das Tuch gewickelt wird, um durch den Preßdruck mehr Saft zu erhalten.
Wichtig: Selbst hergestellter Kartoffelsaft sollte unmittelbar nach der Zubereitung getrunken werden, da er sonst oxidiert und wichtige Inhaltsstoffe verloren gehen
Solanin im Kartoffelsaft vermeiden
Um auszuschließen, dass das in der Kartoffel enthaltene Alkaloid Solanin nicht in den Kartoffelsaft gerät, sollten die Kartoffeln immer gründlich und großzügig geschält werden und eventuell vorhandene grüne Stellen großzügig entfernt werden. Verwenden Sie bei der Herstellung von Kartoffelsaft nur Kartoffeln von guter Qualität ohne grüne Stellen, Keime oder Dellen.
Solanin ist für Menschen giftig. Mehr dazu können Sie in dem ausführlichen Artikel "Können Kartoffeln giftig sein?" lesen. Um kein Risiko einzugehen, sollten Schwangere auf gekauften Kartoffelsaft zurückgreifen, denn eine grüne Stelle in der Kartoffel läßt sich leicht übersehen.
Wollen Sie aus Kartoffeln mehr selbst herstellen als Kartoffelsaft, dann rufen Sie doch einmal die Artikel "Fettfreie Kartoffelchips selber herstellen" und "Pommes frittes selbst frisch herstellen" auf.
Dieser Artikel kann und soll eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Eine etwaige Haftung wird ausgeschlossen.
Bildquelle:
© ARD/Nicole Manthey
("Rote Rosen" ab Februar 2018 mit Madeleine Niesche)