Kastanienbäume - Rosskastanie und Esskastanie im Porträt
Steckbrief und Wissenswertes rund um die "zahme" und die "wilde" Kastanie: Worin unterscheiden sich eigentlich die Rosskastanie und die Esskastanie?"Nicht verwandt und nicht verschwägert" ...
... so schreibt der Naturschutzbund (NABU) in der Zeitschrift Naturschutz Heute (Ausgabe 4/2012) über die Rosskastanie und die Esskastanie.
Tatsächlich haben diese beiden Bäume außer dem Namen und der Ähnlichkeit ihrer Früchte nicht viel gemeinsam.
(Bild: Bob Gibbons)
STECKBRIEF - Edelkastanie (Esskastanie): "Die Zahme"
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Lateinischer Name: Castanea sativa (Das "Castanea" bezieht sich auf ein ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Edelkastanie, die Stadt Kastana am Schwarzen Meer. Das Wort "sativa" bedeutet "sättigend" oder "angepflanzt" - ein Hinweis darauf, dass die Früchte der Edelkastanie in früheren Zeiten als Volksnahrung genutzt wurden.)
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Kulturpflanze ("zahme" Kastanie)
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Namen: Edelkastanie, Esskastanie, Keste, Kestenbaum, Marone, Echte Kastanie, Cheste, Keschte
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ursprüngliche Heimat (vermutlich): Kaukasus
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gehört zu den Buchengewächsen (nahe Verwandtschaft mit der Eiche)
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liebt es mild und trocken - ein Baum wärmerer Gebiete, nur dort entwickelt er auch Früchte (wächst bevorzugt in Weinbaugebieten, in Deutschland z.B. in der Pfalz)
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Heilwirkung: hilft bei Bronchitis, Keuchhusten und Rheuma, wirkt gegen Durchfall (verwendete Bestandteile: Blätter und Samen)
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wertvolles Holz
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Die Kastanien sind die Früchte der Edelkastanie, sie haben einen besonders hohen Stärkeanteil, enthalten außerdem Kohlehydrate, Vitamine, Eiweiß und Zucker. Botanisch gesehen gehören sie zu den Nüssen, sind aber im Vergleich zu anderen Nusssorten weniger kalorienreich. Diese sogenannten Maronen sind besonders gesund. Früher galten sie als "Brot der Armen", waren viele Jahrhunderte lang ebenso beliebt wie die Kartoffel.
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Die Edelkastanie gehört zu den dicksten Bäumen, ihr Stammdurchmesser kann mehr als 6 Meter betragen.
(Bild: Schreib-Engel / Pixabay)
STECKBRIEF - Rosskastanie: Die "Wilde"
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Lateinischer Name: Aesculus hippocastanum (Der lateinische Begriff "aesculus" soll sich im Mittelalter auf eine Eichenart bezogen haben. In "hippocastanum" steckt ein Hinweis darauf, dass die Samen der Rosskastanie früher als Pferdefutter verwendet wurden.)
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Zierpflanze ("wilde" Kastanie)
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Namen: Rosskastanie, Pferdekastanie, Saukastanie, Foppkastanie, Vixirinde, Gichtbaum, Judenkest, Drusenkeste, Zierkestenbaum
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ursprüngliche Heimat: Balkan
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gehört zu den Seifenbaumgewächsen (nahe Verwandtschaft mit dem Ahorn)
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bevorzugt es schattig und feucht mit lehmigem Boden, wächst gerne in Berg- und Schluchtwäldern
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Heilwirkung: hilft bei Venenerkrankungen, gilt als "Gichtbaum" und enthält Wirkstoffe gegen Sonnenbrand - wie vielseitig die Rosskastanie tatsächlich gegen gesundheitliche Probleme eingesetzt werden kann, beschreibt die Website heilkraeuter.de in ihrem Heilpflanzen-Lexikon
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Holz von geringer Bedeutung
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Die Kastanien sind die Samen/Früchte der Rosskastanie. Sie enthalten bis zu 5% Saponine und gelten für den Menschen als (schwach) giftig. Früher wurden sie als Viehfutter verwendet (vor allem für Pferde). Auch Schnupftabak und Seifenpulver kann man aus den Früchten herstellen.
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Die Rosskastanie ist ein häufiger Park- und Alleenbaum. Man schätzt sie vor allem wegen ihrer üppigen weißen oder roten Blütenpracht. Auch als Biergartenbaum hat die Rosskastanie Karriere gemacht, denn sie wirft einen besonders starken und schwarzen Schatten. Deshalb wurde sie früher von Brauereibesitzern gerne zur Kühlung der Kellerräume angepflanzt - so entstanden die Biergärten.
(Bild: Hans / Pixabay)
Sind Kastanien also tatsächlich essbar?
Ja, die Früchte der Edelkastanie sind essbar. Die sogenannten Maronen sind sogar besonders gesund und längst kein "Arme-Leute-Essen" mehr:
Maronen und Esskastanien - gute Rezepte und Informationen
(Bild: chrishoefliger / Pixabay)
Sind Kastanien giftig?
Ja, die Früchte der Rosskastanie gelten als (schwach) giftig für den Menschen. In früheren Zeiten hat man sie dennoch als Mehl- und Kaffeeersatz und als Viehfutter verwendet.
Interessant: Im Heilpflanzen-Lexikon der Website heilkraeuter.de wird beschrieben, wie man die in den Rosskastanien-Samen enthaltenen Saponine ausschwemmen und die Kastanien anschließend tatsächlich essen kann.
Wer das lieber nicht probieren möchte: Besonders beliebt sind die Früchte der Rosskastanie im Herbst auch als Bastelmaterial.
Inspiration und Ideen bietet dieser Beitrag:
(Bild: Kincse_j / Pixabay)
Klein, aber tückisch: Die Miniermotte
Die (weißblütige) Rosskastanie hat einen winzig kleinen, aber gefährlichen Feind: Die nur fünf Millimeter große Miniermotte, eine Schmetterlingsart, legt ihre Eier auf den Blättern der Kastanie ab.
Die Larven fressen sich ins Blattinnere und sorgen dafür, dass die Blätter sich braun verfärben und verfrüht abfallen. Auch zu einer erneuten Blüte im September und einer späteren Fehlentwicklung der Früchte kann es durch die Miniermotte kommen.
Laut Aussage des Naturschutzbundes (NABU) ist auf Dauer mit einer Schwächung der Bäume, womöglich sogar mit einem Absterben, zu rechnen.
Wie kann man der Rosskastanie helfen?
Ganz einfach: Gründliches Laubsammeln und das Laub anschließend unbedingt abtransportieren!
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