Schadstoffe in Kinder Gummistiefeln

Gummi ist ein Naturprodukt, es wird aus Kautschuk hergestellt. Aber meistens bestehen Gummistiefel für Kinder heute aus synthetischen Kautschuk, einem Gummiersatz auf der Basis von Erdöl. Egal ob Naturkautschuk oder synthetischer Kautschuk, beide Materialien können Weichmacher und krebserregende Nitrosamine enthalten. Diese entstehen bei der Vulkanisierung des Gummis. Auch verbotene Färbemittel können durchaus problematisch sein. Nicht zuletzt werden auch Klebstoffe für die Herstellung verwendet, beispielsweise um die Sohlen aufzukleben.

Das Testergebnis von Ökotest

Das ganze Testergebnis können Sie in der Zeitschrift Ökotest oder auf der Internetseite des Unternehmens nachlesen. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass alle untersuchten Gummistiefel Schadstoffe enthalten. Es machte also gar keinen Unterschied, ob es sich um teure Markenprodukte oder um preiswerte Modelle aus dem Discounter handelte.
Wichtig ist aber für Eltern vor allem zu wissen, welche Stiefel auf keinen Fall gekauft werden sollten und welche noch am wenigsten belastet waren.

Nicht empfehlenswert:

Die Produkte von Playshoes haben im Test den verbotenen Farbbaustein p-Aminoazobenzol enthalten. Besonders brisant ist, dass dieser Farbstoff im Außenmaterial des Schnürsenkels gefunden wurde. Diesen Teil der Schuhe fassen die Kinder mit ihren Händen täglich an. Werden die Finger danach in den Mund gesteckt, gelangen tatsächlich Bestandteile des Farbstoffes in den Körper.
Ebenfalls nicht empfehlenswert sind folgende Produkte: Käpt'n Blaubär-Stiefel (krebserregende Farbstoffe), Maximo Gummistiefel (gefährliche Chlorparaffine), Giesswein und Yigga Gummistiefel (krebserzeugende PAK-Leitsubstanz Benzo[a]pyren, mehr als in Autoreifen erlaubt ist!), Gummistiefel von Viking und Bruno Barthel (chlorierte Kunststoffe).

Die Testsieger

Am besten haben im Test die Stiefel von Deichmann und Elefanten abgeschnitten. Gummistiefel von Deichmann sind außerdem sehr günstig, hier gibt es also eine klare Kaufempfehlung. Die Gummistiefel für Kinder von Jack Wolfskin hatten im Test 2011 noch Blei enthalten, der Hersteller hat sofort reagiert und die Rezeptur verändert. Die jetzt erhältlichen Modelle sind empfehlenswert.

Mit dem Europäischen Umweltzeichen für absolute Schadstofffreiheit zertifiziert: Kavat GRYTGÖL
Kavat GRYTGÖL

Wie haben die Hersteller reagiert?

Nur wenige Hersteller haben auf den Test von Ökotest reagiert, Playshoes beispielsweise hat die Rezeptur bis heute nicht verändert. Ernsting's Family hat die getesteten Modelle aus dem Verkehr gezogen und Kunden den Kaufpreis erstattet, Jack Wolfskin hat, wie bereits erwähnt, auf die Testergebnisse reagiert und nachgebessert.

Im Zweifelsfalle sollen dicke Socken und Händewaschen helfen

Ökotest warnt vor vielen Produkten für Kinder. Doch sind Schadstoffe in Gummistiefeln für Kinder wirklich ein ernst zu nehmendes Problem? Wie viel geht davon überhaupt auf die Haut unserer Kinder über?
Es ist natürlich wichtig, Gummistiefel ohne Schadstoffe zu kaufen. Aber man kann sich nicht immer sicher sein und deswegen sollten Kinder ganz einfach nicht barfuß in den Gummistiefeln laufen.
Werden Socken getragen, reduziert sich die Schadstoffbelastung erheblich. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei normaler Nutzung und dem Tragen von dicken Socken, wenn überhaupt, nur sehr wenige Schadstoffe über die Haut in den Körper aufgenommen werden.

Eigentlich müssten Kinder bei dem hohen Schadstoffgehalt einiger Produkte angewiesen werden, nach dem An- und Ausziehen und dem Schnüren der Schuhe die Hände zu waschen und sich nicht die Hände in den Mund zu stecken. Denn auf diese Weise gelangen Schadstoffe ebenfalls in den Körper, vor allem dann, wenn die Schnürsenkel mit schädlichen Farbstoffen behandelt sind, wie das bei einem Produkt leider der Fall war. Ob das in der Praxis aber durchführbar ist, ist zu bezweifeln.

Kinder Gummistiefel enthielten im Test teilweise sogar mehr Schadstoffe, als Autoreifen, was wirklich ein Skandal ist. Leider sind viele schädliche Schadstoffe in Kinderbekleidung nach wie vor erlaubt, Ökotest kritisierte bereits 2011 die viel zu hohen Grenzwerte, die Gesetzeslücken und die fehlenden Kontrollen in Deutschland. Daran hat sich auch vier Jahre nach dem Test nicht wirklich etwas geändert.

Quelle: Ökotest

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