Der Rückschnitt eines Kirschbaumes - Vorsicht hat hier oberste Priorität.

Es ist also wichtig, vor dem Schnitt sich den Baum erst einmal in aller Ruhe genau von unten anzusehen. Meist findet sich in der Innenkrone eine stattliche Anzahl von totem Geäst. Dieses gilt es zu entfernen. Sind Triebe sehr stark verästelt oder hängen herab, sollten auch diese ausgemerzt werden. Junge Triebe, die kurz gedreht sind, werden Bukett-Triebe genannt und sollten stehen bleiben oder nur ganz wenig beschnitten werden, es sei denn, dass diese senkrecht in die Höhe wachsen, dann sollten auch diese mit abgeschnitten werden. Um dem Kirschbaum keinesfalls zu schaden, ist es empfehlenswert, Äste und ältere Triebe grundsätzlich genau über einem jungen Seitentrieb zu beschneiden, damit Saft und Kraft in diesen neuen Trieb fließen kann. Er wird es im kommenden Jahr mit reichlich Blüten und Früchten belohnen.

Der Rückschnitt eines Kirschbaumes sollte im Sommer kurz nach der Ernte erfolgen. Bei Süßkirschen wird das etwas früher sein, bei Sauerkirschen etwas später. Beim Rückschnitt im Sommer bremst man erfolgreich das übermäßige Wachstum an Geäst und Trieben und die ganze Kraft wird sich im nächsten Jahr auf die Bildung von neuen Früchten konzentrieren.

Beim Rückschnitt eines Kirschbaumes sollte grundsätzlich nur scharfes Gerät benutzt werden, wie eine Säge, ein Messer oder eine Astschere. Kirschholz neigt dazu, leicht zu splittern und zu zerfasern und so können eindringender Regen schnell faulige Stellen verursachen und Schädlinge leicht eindringen. Am besten ist es, wenn man die Schnittstellen mit einem Baumwundverschlussmittel behandelt. Wenn die Wunde allerdings weniger als zwei Zentimeter im Durchmesser beträgt, ist eine Wundbehandlung nicht unbedingt nötig.

Will man den Rückschnitt selbst ausführen, sollte man gerade beim Kirschbaum äußerst vorsichtig und auf seine eigene Sicherheit bedacht sein. Gerade die so stabil scheinenden Äste eines älteren Kirschbaumes neigen schnell dazu, bei einer Belastung einfach abzureißen oder ohne Vorwarnung zu brechen. Mitunter sind sie von innen bereits verrottet, was von außen vorher überhaupt nicht sichtbar ist.

Gerade beim Klettern im Baum kann das fatale Folgen haben und daher sollte man unbedingt festes Schuhwerk, eine derbe Hose und sogar Sicherheitshandschuhe und einen Helm tragen. Noch wichtiger ist es, niemals allein einen Kirschbaum zu besteigen, sondern immer wenigstens eine Aufsichtsperson dabei zu haben. Bereits, wenn man eine Leiter anstellt, sollte dies zwischen einer Hauptgabelung der Äste erfolgen und dann sehr, sehr vorsichtig die Stabilität geprüft werden, um Unfälle zu vermeiden. Ist der Kirschbaum bereits sehr alt oder sehr stark verzweigt, ist es sicherer, das Stutzen einem wirklichen Fachmann zu überlassen, der Erfahrungen mit der Beschneidung von Obstgehölzen hat. Falscher Mut kann nämlich hier im ungünstigsten Fall leider eine lange Zeit im Krankenhaus bedeuten.

 

 

 

 

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