Was ist Kizomba?

Kizomba ist sowohl ein ausdrucksstarker afrikanischer Paartanz als auch auch eine Musikrichtung, die beide in den 80er Jahren im afrikanischen Angola entstanden. In der angolischen Bantusprache bedeutet Kizomba Party oder Fest.

Kizomba zählt heute zu den populärsten Musik- und Tanzstilen im lusophonen (portugisisch sprachigen) Afrika und sehr schnell hat er auch Lateinamerika und einige westliche europäische Länder wie Spanien, Frankreich, Niederland und Deutschland in seinen Bann gezogen.

Der Tanz basiert auf dem Semba, aber auch auf der Passada, Coladeira und Mazurka aus Kap Verde und es fließen auch Elemente aus dem karibischen Zouk/Zouklove und dem argentinischen Tango ein. Die außergewöhnliche Mischung traditioneller afrikanischer Rhythmen kombiniert mit moderner westlicher Musik sind es, die diesen Tanz so beliebt machen.

 

Der ursprüngliche Semba
Der Vorgänger "Zouk"

Tanzstile

Im Kizomba gibt es verschiedene Tanzstile:

Zum einen die traditionelle Passada, deren Bewegungen mit normalem Gehen zu vergleichen sind und deren Schritte auf der Passada im Semba aufbauen. Semba ist ein energetischer, traditioneller angolanischer Tanz mit mitreißendem Rhythmus und gilt als Vorläufer des brasilianischen Samba.

Während Semba mit etwas gelöster Tanzhaltung energiegeladen und raumgreifend getanzt wird und Spaß sowie möglichst verrückte Figuren im Vordergrund stehen, ist Kizomba eher ist die langsame, gefühlvolle Variante mit relativ kleinen Schritten.

Tarraxinha tanzt man eher auf der Stelle und verlagert das Gewicht von einem Bein auf das andere. Tarraxar ist portugiesisch und heißt wörtlich schrauben. Bei dieser langsameren Form des Tanzes konzentriert man sich mehr auf die verschiedenen Hüftbewegungen wie seitlich, zentral oder wellenartig. Bei den Hüftbewegungen geht es darum, das Hinterteil sinnlich, aber nicht übertrieben nach hinten hinaus zu präsentieren. Tarraxinha eignet sich gut zur Interpretation von Rhythmen.

 

Kizomba gilt als sehr sinnlicher Tanz, schon alleine aufgrund der Nähe der Tanzpartner zueinander. Im Kizomba, im Gegensatz zum musikalisch verwandten Zouk, berühren sich die Becken der Partner jedoch nicht, der Kontakt findet am Oberkörper - und bei manchen Figuren wie der Tarraxinha - auf Höhe des Bauchnabels statt, nicht darunter.
Beim Kizomba spielen Harmonie und Vertrauen zwischen beiden Tanzpartnern und die Einheit mit der Musik eine große Rolle.



Kizomba - beeindruckend getanzt von Isabelle & Felicien

Kizomba lernen

In zahlreichen deutschen Städten werden inzwischen Kizomba-Kurse, Workshops und Kongresse für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis angeboten, in denen man lernt, Kizomba mal sinnlich, mal verspielt oder auch leidenschaftlich zu tanzen.


Vermittelt werden:

- die richtige Tanzhaltung und Paarverbindung

- das Führen & Folgen

- attraktive Figuren-Varianten und Techniken

- Ladys' Technik und Styling

- Musikalität

 

Ihn zu lernen ist für Europäer – im Gegensatz zu Afrikanern und Lateinamerikanern, denen der Rhythmus und das Körpergefühl im Blut liegen - anfänglich schon etwas fordernd und ungewohnt. Wer über ein gutes Körper- und Musikgefühl verfügt und einmal Kizomba getanzt beziehungsweise erlernt hat, wird vermutlich begeistert sein von diesem Tanz, der neben Rhythmus, Leidenschaft, Sinnlichkeit auch Entspannung bietet.

Auch wenn es vorwiegend jüngere Menschen sind, die Freude an diesem Tanz haben, so ist er aufgrund des langsameren, gefühlvolleren Rhythmus durchaus auch für reifere Jahrgänge geeignet.

Es ist bei diesem Tanz immer eine Sache des Paares, wie leidenschaftlich, sinnlich oder ruhig es Kizomba tanzt. Die Hauptsache ist, das Tanzen macht Freude, man spürt und sieht die Harmonie und man fühlt sich wohl dabei.

 

Kizomba – ein Tanz, von dem man zukünftig vermutlich auch hierzulande noch mehr hören und sehen sehen wird.

 

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