Die Saison 2013/2014 - Pressekonferenz mit Sir Simon Rattle

Von Corelli zu Rihm

Vierzig Konzerte können in der Saison in 2013/14 in der Digital Concert Hall live miterlebt werden. Dazu stehen den Abonnenten über zweihundert Konzerte aus dem Archiv zur Verfügung. Für jeden Klassikfreund bietet dieses Programm eine Fundgrube an musikalischen Schätzen.

Natürlich findet er dort die beliebten Klassiker: die siebte Symphonie von Ludwig van Beethoven gleich mehrmals: unter Simon Rattle, Claudio Abbado und David Zinman; Bruckner Symphonien unter Christian Thielemann, Stanislaw Skrowazcewski, Bernhard Haitink, Riccardo Chailly, Simon Rattle oder Zubin Mehta. Schon die Vielzahl der Interpretationen der besten Dirigenten der Welt begeistert. Dazu kommt noch die intelligente und anregende Programmauswahl. Zu dem klassischen Standardprogramm gesellen sich moderne Werke wie die "Lukas-Passion" von Krzysztof Penderecki, die "Gurrelieder" von Arnold Schönberg oder "Ancient Voices of Children" von George Crumb. Die Berliner Philharmoniker vergeben auch Auftragswerke an Komponisten. So hat Wolfgang Rihm, sein Werk "IN-SCHRIFT-II" für das Orchester geschrieben, das am 20. Oktober 2013 uraufgeführt wird.

Die "Berliner Barocken Solisten" mit Mitgliedern der Philharmoniker widmen sich den Werken des 17. und 18. Jahrhunderts. 

Für jedes Konzert gibt es Erläuterungen der aufgeführten Stücke im Programmheft. In einem Interview äußern sich beteiligte Künstler zu dem Werk.

Kostengünstiges Musikvergnügen - Die Abonnements

Die Konzerte können entweder live im Streaming-Verfahren angeschaut oder, nach einigen Tagen, im Archiv aufgerufen werden.
Für den vollen Zugang zu Live-Übertragungen und der Nutzung des Archivs gibt es vier Preisklassen.
Monatliches Abonnement für 14.90 €; die Kündigung kann jederzeit vorgenommen werden.
Jahresticket zu 149,00 €
30-Tage-Ticket zu 24,90 €
7-Tage-Ticket zu 9,90 €
Bei den drei letzten Möglichkeiten wird nicht automatisch verlängert.
Verglichen mit Konzertkarten sind die Preise damit außerordentlich günstig.

Dokumentationen

Das Konzertprogramm ergänzen Dokumentationen, die die Arbeit der Philharmoniker veranschaulichen und vertiefen.

Die Vergangenheit des "Reichsorchesters" stellt ein Film vor. Die Berliner Philharmoniker spielten zu Olympiade 1936, auf Reichsparteitagen in Nürnberg und zu Feiern der NSDAP. Zeitzeugen berichten über den Rauswurf jüdischer Musiker und das Verhalten ihrer Kollegen. Der Film zeigt die Nähe zu den Nationalsozialisten. Mit diesem Film und einem Buch stellen sich die Philharmoniker den Fehlern im Dritten Reich. 

 "I am lost to the world " ("Ich bin der Welt abhanden gekommen"; Zitat aus den "Rückert-Liedern" von Gustav Mahler) ist ein Film über Carlos Kleiber. Freunde und Bekannte erzählen von ihren Begegnungen mit ihm. So entsteht die Lebensgeschichte des Ausnahmedirigenten. Aufnahmen von Konzerten vervollständigen das Bild. Als Fanatiker der Genauigkeit quälte er sich (und andere), um perfekte Aufführungen eines Werks zu erreichen.. Das machte ihn erfolgreich.. 

Bezaubernd zeigt ein Bericht über den "Tag der offenen Tür" das Bemühen der Musiker, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen. Sie stellen ihre Instrumente vor, spielen sie und sprechen mit den Zuhörern.  Man spürt ihre Begeisterung für ihr Instrument und die Musik. Die berühmten Philharmoniker schließen sich nicht in ihrem Übungsstübchen ein, sondern gehen auf ihr Publikum zu. So schaffen sie eine Vertrautheit zwischen sich und dem Publikum, die für die Leistung und Erfolge der Philharmoniker förderlich ist.

Schmankerl für Spezialisten

Besonders anregend sind die Late-Night-Konzerte. Am späten Abend versammeln sich Formationen oder Solisten der Berliner Philharmoniker, um Werke in kleiner Besetzung aufzuführen. Die Konzerte dauern etwa eine Stunde. Ein Henze-Abend mit seinem "Requiem" ist geplant und Abende mit Werken von Ravel und Ibert und weniger bekannten Komponisten wie Maurice Delage oder Gonzalo Grau. Die Stimmung dieser Konzerte vermitteln auch das TV-Gerät oder der PC: Ungezwungen, intellektuell und probierfreudig erinnern diese Konzerte sie eher an einen Jazzklub als an einen Konzertsaal.

Töne für die Jugend

Auf die Zielgruppe Jugend legen Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker besonderen Wert. Auf Einladung der Berliner Philharmoniker präsentieren sich das Bundesjugendorchester und die junge deutsche Philharmonie.

Im Mittelpunkt der Jugendarbeit des Orchesters steht das  "Education Projekt". Das ganze "Education-Programm" ist sozialtherapeutisch orientiert. Berühmt wurde das auf CD dokumentierte "Rhythm is it", ein Fanprojekt zu "Le Sacre de Primtemps" von Strawinski: "You can change your life in a dance class". Reifungsprozesse von Jugendlichen werden durch Musik und Tanz gestaltet. Sie fördern Körperbeherrschung, Geistbeherrschung, Seelenbeherrschung und bilden für viele Orientierungspunkt im Leben.

Für andere Veranstaltungen des "Education-Projekts" könnte man das Motto formulieren: You can change your life by playing music. Den immensen Spaß von Kindern und Jugendlichen am Musizieren beobachtet man bei dem Treffen von Schulorchestern, wenn sie mit Sir Simon Rattle "In der Halle des Bergkönigs" von Edvard Grieg proben.

Tanzstücke, (Kinder)Opern und Konzerte, die im Film festgehalten wurden, vermitteln, mit wie viel Liebe die Philharmoniker und Sir Simon diese Sparte ihrer Tätigkeit gestalten. Und sie verweisen auch auf die wichtige erzieherische Funktion, die das Spielen eines Musikinstruments hat: Förderung der Konzentration, Ausdrücken von Gefühlen, Ausdauer, (beim Musizieren mit anderen) Schulung der Kommunikationsfähigkeit, das Einordnen in eine Gemeinschaft und die Rücksichtnahme auf andere. 

In die Philharmonie gehen

Die Berliner PhilharmonieDiese Möglichkeit haben die meisten Menschen nicht, weil sie nicht in Berlin wohnen. Deshalb: durch TV zur Philharmonie.

Einen Konzertbesuch ersetzt die TV-Aufzeichnung nicht. Die Atmosphäre im Konzertsaal entbehrt man vor dem TV-Gerät im Wohnzimmer; der originale Klang, die originalen Menschen, die Unmittelbarkeit, das Gesamterleben - das alles fehlt.

Es gibt großartige Vorteile: Störungen durch Nachbarn oder Vorder- und Hintermänner gibt es nicht. Die Sicht ist hervorragend. Durch die gute Sichtbarkeit der Musiker gewinnt man ein persönlicheres Verhältnis zu ihnen. Das wirkt sich auch auf das Musikverstehen aus, denn die Körpersprache der Musiker in Nahaufnahme vermittelt emotionale Elemente. In Nahaufnahme nimmt am an dem künstlerischen Schaffen "intimen" Anteil.

Man kann unterbrechen, eine CD zum Vergleich anhören, man kann wiederholen, pausieren. Und schnell das Programm wechseln. Und – man kann es überall auf dieser Welt hören und sehen, wo es Internet gibt.

Schön, dass die Berliner Philharmoniker in der Diditalen Concert Hall immer und überall zu hören und zu sehen sind.

Bildnachweis: Monika Rittershaus

Internetadressen

Homepage der Digital Concert Hall: http://www.digitalconcerthall.com/de/

Homepage der Berliner Philharmoniker: http://www.berliner-philharmoniker.de/

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