Milliardengewinne bei den Krankenkassen dank Beitragserhöhungen

Ständig ist zuhören, dass unser Gesundheitssystem kaum noch zu finanzieren ist. Den Krankenkassen fehle das Geld, Beitragserhöhungen und immer mehr Zuzahlungen werden damit begründet. Die Zahlen für das Jahr 2011 stehen dazu jedoch im Widerspruch. Denn die gesetzlichen Krankenversicherungen konnten sich 2011 ein dickes Finanzpolster zulegen. Sie haben einen Gewinn von 2,9 Milliarden Euro erwirtschaftet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete. (Quelle: Tagesschau.de) Im Vergleich zum Vorjahr waren die Einnahmen um 4,8 % gestiegen, während die Ausgaben nur um 2,3 % gestiegen waren. Zudem wird prognostiziert, dass auch im nächsten Jahr die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen stabil bleiben werden, mit einer Senkung der Beiträge ist jedoch nicht zu rechnen. Möglich wurden diese Milliardengewinne nur durch die letzte Beitragserhöhung. Diese soll jedoch nicht zurückgenommen werden. Stattdessen wird die "Frohe Botschaft" verkündet, dass für 2012, anders als zunächst erwartet, keine Beitragserhöhungen zu befürchten sind. Zu Recht fühlen sich immer mehr Versicherte um ihr Geld betrogen. Im nächsten Jahr steigt der Eigenanteil bei Zahnarztleistungen um bis zu 100 %. Überall muss selbst etwas dazu gezahlt werden, da ist die Frage doch berechtigt, warum man überhaupt noch gesetzlich krankenversichert sein sollte?

 

Immer mehr Versicherte wechseln zu privaten Krankenversicherungen

Aus diesem Grund wechseln immer mehr gesetzlich Versicherte in eine private Krankenversicherung, wenn dies denn möglich ist. Denn Angestellte haben nur dann die Wahl, sich privat zu versichern, wenn ihr Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Diese wurde kürzlich von der Bundesregierung angehoben. So dürfen sich Arbeitnehmer 2012 erst ab einem monatlichen Einkommen von 4237,50 Euro (statt 4125 Euro im Jahre 2011) privat versichern. Diese Regelung ist im Grunde absolut unverständlich und ungerecht. Warum sollten besser Verdienende die Wahl haben, während die Leistungen in der gesetzlichen Krankenkasse für Normalverdiener immer schlechter werden? Für Selbstständige und Beamte ist die private Krankenversicherung oft die einzige, vernünftige Alternative. Zwar haben Selbstständige auch die Möglichkeit sich freiwillig gesetzlich Kranken zu versichern, die Beiträge sind jedoch normalerweise höher, die Leistungen hingegen schlechter. Dies gilt zumindest dann, wenn das Eintrittsalter in die private Krankenversicherung noch recht niedrig ist. Denn im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse richtet sich der monatliche Beitrag in der privaten Krankenversicherung nicht nach dem Einkommen, sondern nach verschiedenen Faktoren wie beispielsweise dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand, eventuell vorhandenen Vorerkrankungen und einigen anderen Faktoren. So machen auch rauchen und die Ausübung von Extremsportarten die Krankenversicherung teurer. Die Möglichkeit, die Krankenversicherung online zu vergleichen, sollten Verbraucher auf jeden Fall wahrnehmen. Besonders bei den Privaten gibt es erhebliche Leistungsunterschiede.

 

Wann die private Krankenversicherung trotzdem keine Alternative ist

In einigen Fällen ist die private Krankenversicherung jedoch keine gute Alternative zur gesetzlichen Krankenkasse. Dies ist immer dann der Fall, wenn hohe Risikozuschläge erhoben werden weil die zu versichernde Person bei Eintritt in die Krankenversicherung schon älter ist oder kostenintensive Vorerkrankungen vorliegen.

 

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