Forderungen nach mehr Umweltschutz in der Kreuzfahrt

Da kommt die jüngst Veröffentlichung der Umweltorganisation NABU gerade recht, die in einem Ranking alle 28 Schiffsneubauten für den europäischen Kreuzfahrtmarkt im Zeitraum 2014 bis 2019 untersucht und die Umweltfreundlichkeit eines Schiffes anhand des verwendeten Kraftstoffs sowie der eingesetzten Abgastechnik bewertet hat. Die Kritik an den Kreuzfahrtschiffen richtet sich besonders an dem ungebremsten Ausstoss von Rußpartikeln, dem Anwohner von Hafenstädten und die Bevölkerung bis zu 200 Kilometer in Landesinnere und sie Kreuzfahrtgäste und Crewmitglieder durch Schiffsabgase ausgesetzt sind. Die Rußpartikel dringen in die Lunge ein und sind so klein, dass sie über die Blutbahnen tief in den Körper transportiert werden können. Sie sind krebserregend und können Herzinfarkte verursachen. Bei der Vorstellung der vorletzten Studie führte der Nabu-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger aus, dass in Europa rund 50.000 Menschen durch Schiffsabgase jährlich vorzeitig sterben. Diese Aussage werde auch durch die Weltgesundheitsorganisation WHO gedeckt.

AIDA Cruises führt das Ranking des NABU an

Aida Cruises führt das Ranking mit seinem Neubau AIDAprima und einem weiteren Schiff, das 2016 fertiggestellt sein soll mit Vorsprung an. Beide Schiffe werden zwar noch mit Schweröl angetrieben, sind aber mit Scrubber (Abgaswäscher), Abgas-Katalysator, Partikelfilter und einem Landstromanschluss ausgerüstet. Beide Schiffe wurden bei der Mitsubishi Heavy Industries Ltd. im japanischen Yokohama in Auftrag gegeben, werden je 300 Meter lang und 37,60 Meter breit sein, 3.250 Passagieren Platz bieten und kosten jeweils 415.000 Euro.

Im Ranking folgt die Costa Diadema. Bei ihr wurde jedoch auf einen Katalysator verzichtet. Das Schiff ist für 4.928 Passagiere ausgelegt und kostet 556.000 Euro.

Auf den nächsten Plätzen folgen die vier Neubauten von TUI Cruises mit den Namen "Mein Schiff 3" bis "Mein Schiff 6" sowie die MSC Reederei mit ihrer "Seaside Class". Bei all diesen Schiffen wird auf Partikelfilter verzichtet. Grund für das schlechte Abschneiden und die schlechtere Einstufung der "Mein Schiff"-Flotte ist neben dem Fehlen der Rußpartikelfilter die wichtige Tatsache, dass die eingebauten Stickoxid-Katalysatoren nur die Abgase der Hilfsmotoren, nicht aber der Hauptmaschinen reinigen.

Fazit des NABU: "Einige Kreuzfahrtschiffe werden die Luft künftig weniger mit Schadstoffen belasten, bei anderen erkennen wir keine Fortschritte in Richtung auf mehr Umweltschutz."

Die größten Kreuzfahrthäfen der Welt

Die Erstellung einer Statistik der des Passagieraufkommens von Kreuzfahrthäfen ist überaus schwierig, denn oft werden "Äpfel mit Birnen verglichen". Mal werden vor allen Dingen bei Endhäfen von Kreuzfahrten die Passagiere zu Beginn ihrer Reise und noch einmal zum Ende der Reise – also doppelt – gezählt, mal wird nicht auf das Kalenderjahr abgestellt, sondern auf die Saisonzeiten, die in den Topreisezielen nicht identisch sind. Und mal geht es in der Statistik nur um die Zahl der den Hafen anlaufenden Kreuzfahrtschiffe. Deshalb wird auf das Nennen von Zahlen hier verzichtet.

Aber ungeachtet der "schiefen Zahlen" aus Statistiken gilt Miami als größter Kreuzfahrthafen, gefolgt von Port Canaveral und Port Everglades. Nach Nassau auf den Bahamas und Cozumel in Mexiko folgen mit Barcelona und Civitavecchia bei Rom zwei europäische Häfen. Dann folgen auf den Plätzen acht bis zehn St. Thomas, Venedig und St. Maarten. Dahinter reihen sich Southampton, Grand Cayman, San Juan, Piräus und Neapel ein.

Bild: Der Kreuzfahrthafen von Miami

 

Die deutschen Kreuzfahrthäfen

Zwar liegen die drei deutschen Häfen Hamburg, Kiel und Rostock-Warnemünde im Ranking der größten Kreuzfahrthäfen der Welt nur im Mittelfeld, aber Deutschland ist einer der wichtigen Quellmärkte für Kunden der Kreuzfahrtschiffe und deshalb für alle Reedereien ein interessanter Markt.

Je nach dem, was gezählt wird, streiten sich diese drei Städte um Platz eins in der Rangliste der deutschen Kreuzfahrthäfen. In der Zahl der Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen hatte 2013 Warnemünde die Nase vorn.

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