Vielfältiger Krokus - viele Züchtungen

Am häufigsten in Gärten und Parkanlagen wächst wohl der Frühlings-Krokus (Crocus vernus) auch als Großblumiger Krokus bekannt. Er existiert in zahlreichen Zuchtsorten. In den Farben Weiß, Lila und Purpur erscheinen die Hybriden, manche wie die bekannte "Pickwick" gestreift in Weiß und Lila. Die Blüten drängen sich sehr früh bereits im Februar aus der Erde. In großen Parkanlagen ist es oft diese Krokusart, die sich über Jahrzehnte in riesiger Zahl ausbreitet.

Ebenso als Zierpflanze weit verbreitete ist der Gold-Krokus (Crocus flavus). Wie der Name sagt, ist es eine gelb blühende Sorte. Oft sind heute sterile Züchtungen wie die große "Dutch Yellow" im Angebot. Sie werden wegen ihrem bevorzugten Anbaugebiet auch als Holland-Krokusse bezeichnet. In Gelb können Sie auch dem Kleinen Krokus (Crocus chrysanthus) häufig begegnen. Im Handel finden Sie ihn auch unter dem Namen Balkan-Krokus. Es ist eine kleinere aber sehr robuste Variante, ebenso mit zahlreichen Hybriden. Besonders der dezenten, cremefarbenen Züchtung "Cream Beauty" sieht man deren Robustheit nicht an. 

Obwohl es nicht möglich ist, hier alle Krokusarten aufzuzählen, soll der zarte Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) noch erwähnt werden. Unter dem Namen Dalmatiner oder Bauern-Krokus sind die lilafarbenen Arten ebenfalls bekannt. Sie sind so wie die anderen Krokusse im zeitigen Frühling eine beliebte Bienenweide.

Pflegen und Vermehren - Gartentipps

Gepflanzt werden die Knollen im Herbst von September bis in den November, abhängig von der Witterung. Sie kommen etwa fünf bis 7,5 Zentimeter tief in die Erde. Besondere Ansprüche an den Boden müssen Sie nicht beachten. Lediglich Staunässe mögen die Pflanzen nicht. Die Feuchtigkeit des Frühlings reicht in der Regel aus, so dass zusätzliches Gießen nicht notwendig ist. Lassen Sie zum Pflanzen im Rasen die Knollen einfach locker fallen. Dort wo diese gelandet sind, werden sie eingesetzt. So entsteht ein natürliches Bild im Garten. Ideal ist ein sonniger Standort. Im Halbschatten erscheinen die Blüten etwas später.

An einem Standort, der den Krokussen zusagt, vermehren sich diese von allein. Neben der Knolle bilden sich kleine Babyknollen, so dass sich bald größere Horste entwickeln. Diese können Sie aufnehmen, teilen und umpflanzen. Für eine gute Entwicklung muss der Krokus sein Laub im Frühjahr in Ruhe einziehen dürfen. Lassen Sie beim ersten Rasenmähen unbedingt das Laub der Krokusse stehen. Nur dann können die Pflanzen genug Kraft speichern, um im nächsten Jahr wieder zu erblühen.

Wissenswertes über besondere Krokusse

Nicht alle Arten blühen im Frühjahr. Einige schieben ihre Blüten im Herbst aus der Erde. Trotzdem darf der Krokus nicht mit der sehr ähnlichen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) verwechselt werden. Sie gehört in eine andere Pflanzengruppe und ist eine giftige Pflanze, die sich durch die Zahl ihrer Staubgefäße von den Krokussen unterscheidet. Die Herbstzeitlose zählt sechs davon, alle Krokusarten dagegen nur drei. Diese drei Staubblätter haben den Safran-Krokus (Crocus sativus) berühmt gemacht. Safran gilt als das teuerste Gewürz der Welt, denn nur die drei winzigen Staubblätter werden als solches geerntet. Für ein Kilogramm Safran benötigt man 200.000 bis 400.000 Staubfäden. In früheren Zeiten hatte das Gewürz eine noch größere Bedeutung als gegenwärtig. So vermuten die Husumer, dass sie ihre jährliche, spektakuläre Krokusblüte im Schlosspark dem Wunsch nach Safran verdanken. Die Mönche und später die Schlossherrn könnten sich Safran für die Küche gewünscht haben. Leider pflanzten sie dafür die falsche Art an. In Husum blühen jährlich fünf Millionen Krokusse der Sorte Crocus napolitanus. Sie ist für die Safranernte nicht geeignet. Das Vorkommen wird trotzdem als das "Blütenwunder des Nordens" bezeichnet. 50.000 Quadratmeter verwandeln sich in ein lilafarbenes Meer, das größte Vorkommen im Norden Europas.

Safrankrokus

Safrankrokus (Bild: Heike Nedo)

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