Lebe deine Berufung
Aus "Leiden schafft" wird Leidenschaft: Neues Verständnis für den inneren Ruf zur BerufungManchmal kann das Leben extrem hart erscheinen
Stress und Ungereimtheiten im Beruf, Kündigung genauso wie heftige Krankheiten oder chronische Schmerzen sind nur einige Beispiele für Lebenslagen, in denen auf einmal alles andere nicht mehr so wichtig erscheint. Wir bewerten diese Umstände negativ, denn sie spannen uns an und bescheren uns Gefühle wie Traurigkeit oder Wehmut. Und diese, so lernen wir meistens in unserer Kindheit, sollen nicht sein. Ein Beispiel: Wir stürzen als Kind und ganz schnell eilt jemand herbei, der pustet und uns den "verflogenen" Schmerz und die "verflogenen" negativen Gefühle zeigt.
Und doch ist der Wert von Problemen immens hoch. Sie können uns dazu bringen, uns dem Thema zu stellen, Verantwortung zu übernehmen und uns zu bewegen. Dieses geschieht sowohl im Außen: mit Menschen unseres Vertrauens darüber sprechen, mit dem Chef oder Kollegen aussprechen, eine Bewerbung schreiben, etc. Als auch im Inneren: unser Weltbild hinterfragen, gefühlvoller mit uns umgehen, auf unser Bauchgefühl hören und Veränderungen umsetzen.
Eine Lebenslage dieser Art begann bei mir vor zehn Jahren mit Knieschmerzen. Diagnose Patellaspitzensyndrom, von einem auf den anderen Tag. Die heftigen Schmerzen begleiteten mich sieben Jahre lang 24 Stunden am Tag. Aus diesem "Leiden schafft" wurde inzwischen meine Leidenschaft, was eine enorme innere Bewegung meiner Gefühle und Werte vor sich hatte.
Hier beschreibe ich für uns Menschen Zusammenhänge, die wesentlichen Einfluss auf die Chancen von Problemen im Leben haben.
Negativität als Antrieb für Bewegung
Forscher wie Nikola Tesla, dem wir den Wechselstrom zu verdanken haben, tat es. Viktor Schauberger, aus dessen Schriften wir viel über Wasser lernen können, tat es. Und zahlreiche andere frühere Forscher und Naturforscher auch. Sie beobachteten die Natur, folgerten wie sie funktioniert und übertrugen diese Wirkmechanismen auf ihre Forschungsgebiete. Frei vom Glauben, denn Naturgesetze gelten überall. Ulrich Mohr machte genau dies auch mit Wasserbeobachtungen, deren Gesetzmäßigkeiten er in das Themengebiet Psychologie übertrug (Simplonik).
Wie funktioniert das? Passend für das Beispiel meiner früheren Knieschmerzen, die ich damals sehr negativ bewertet habe, leite ich Schritt für Schritt die Notwendigkeit von Negativität im eigenen Leben her:
Sinneswahrnehmungen bei der Betrachtung eines Bachlaufs
Ein Bach hat einen Ort relativer Fülle. Hier ist mehr Wasser, dass sich in Richtung des Bachlaufs ergießt. Dieser Ort relativer Fülle wird als Quelle bezeichnet. Zur weiteren Nutzung nenne ich ihn hier Plus-Pol. Ein Bach hat auch einen Ort relativer Leere. Hierhin fließt das Wasser. Sie wird Senke genannt, ich nutze hier Minus-Pol. Es exisitiert Spannung zwischen Plus- und Minus-Pol. Diese Sapnnung will sich aufgrund ihrer Asymmetrie ausgleichen.
Noch klarer wird es, wenn ich eine Staumauer aus Steinen und Moos im Bachlauf aufbaue. Das Wasser staut sich an der Staumauer in Richtung des Plus-Pols. Spannung entsteht. Hinter der Staumauer ist relative Leere, ein Minus-Pol. So lange bis der Staudamm bricht oder überläuft. Plus- und Minus-Pol gleichen sich aufgrund ihrer Asymmetrie aus.
Schlußfolgerungen
Ein dauerhafter Ausgleich der Spannung beim Bachlauf würde dazu führen, das kein Wasser mehr fließt. Wo sich nichts mehr bewegt, lebt nichts mehr. Das kennen wir beim Wasser: stehendes Wasser fängt an zu faulen.
Auch der Staudamm existiert oder "lebt" nicht mehr, wenn die Staumauer nicht wieder aufgebaut wird. Also ein erneuter Spannungsaufbau nach dem Ausgleich folgt.
Zwischen Plus- und Minus-Pol muss sich also nach einem Ausgleich immer wieder Spannung aufbauen. Dieses Pulsieren zwischen Spannungsaufbau und Ausgleich ist lebensnotwendig. Jeder Lebensprozess pulsiert zwischen zwei Polen.
Übertragung auf das Unsichtbare, in diesem Fall unsere Gefühlswelt
Wasser ist eine Form von Energie. Alles im Universum ist eine Form von Energie. Somit gilt das am Wasser hergeleitete "Jeder Lebensprozess pulsiert zwischen zwei Polen." anhand der Naturbeobachtung als Naturgesetz. Beide Pole wollen sich aufgrund ihrer Asymmetrie ausgleichen. Aus der Schule kennen wir das bspw. auch noch von der Lehre des Stroms.
Ich rate hier dringend, das nicht einfach zu glauben, sondern anhand des Wassers und anderer Beobachtungen zu überprüfen. Erst dann wird es auch verinnerlicht und die Einfachheit leuchtet ein.
Auch unsere Gefühle sind Energie. Somit kann ich das gefundene Naturgesetz "Jeder Lebensprozess pulsiert zwischen zwei Polen." auch auf unsere Gefühlswelt übertragen. Plus und Minus, oder anders ausgedrückt: positiv bewertete Gefühle wie Freude und negativ bewertete Gefühle wie Traurigkeit. Asymmetrien suchen sich auch hier einen Weg nach Ausgleich. Und anschließend findet wieder ein Spannungsaufbau statt.
Wirklichkeit unserer Gefühlswelt
Jenseits von richtig und falsch schwingt das Leben innerhalb unserer Gefühlswelt zwischen von uns positiv und negativ bewerteten Gefühlen. Ich habe meine damaligen Knieschmerzen als sehr negativ bewertet. Das war mein Antrieb mich in Bewegung zu setzen. Nach Heil zu suchen. Das Pulsieren zwischen Freude bei der nächsten Heilungschance und Trauer, wenn es wieder nicht klappte, brachte mich Schritt für Schritt dazu, erst mein medizinisches und dann diverse andere Weltbilder und Wertvorstellungen zu hinterfragen und vor allem zu durchfühlen.
Viele Dinge, die mir selbst von mir und der Welt unbewusst waren, sind es jetzt nicht mehr. Dadurch "wuchs" mein Bewusstsein. Auch für mich selbst, für das, was mir guttut. Ich vertraue weniger auf Wahrheiten, sondern mehr auf mich, meine Sinneswahrnehmungen und mein Bauchgefühl. Das entspannt. Und: ich schnüre wieder meine Laufschuhe und gehe schmerzfrei joggen.
Unser Leben ist psychosomatisch.
Psychologische Grundbegriffe
Wir Menschen sind spirituelle Lebewesen. Dabei umfasst unser Wesen alle bewussten und unbewussten Anteile unserer Existenzen. Da – wie in der Natur beobachtbar – Energie nicht zerstörbar, sondern nur wandelbar ist, gehören die Erfahrungen aus Vorleben dazu.
Unser Bewusstsein ist das, was uns über unser Leben bewusst ist. Das, was wir willentlich abrufen können. Unser Unterbewusstsein ist hingegen der nichtbewusste Teil unseres Wesens. Glaubenssätze, Anteile unseres bisherigen Lebens und unseres Wesens, auf die wir keinen direkten Zugriff haben, befinden sich hier. Manchmal auch Schattenanteile genannt.
Im Laufe des Lebens wächst das Bewusstsein, da immer mehr Themen des Unterbewusstseins bewusst werden, "auf Kosten" des Unterbewusstseins.
Symptome und Lebensumstände als Wegweiser zur Berufung
Alles was wir negativ bewerten, bekämpfen wir. Egal ob es ein Symptom, ein unerwünschtes Lebensereignis oder ein Mensch und seine Handllungen ist. Wie ich aus der Natur hergeleitet habe, ist die damit entstehende Spannung aber lebensnotwendig. Denn ohne Spannung würden wir uns als Menschen nicht bewegen, wenn wir da wo wir sind, alles hätten. Das ist auch wieder aus der Natur abzuleiten: ein wilder Löwe, dem ich täglich zwei ausreichend große Haxen vorwerfe, jagt nicht mehr. Die Bewegung bei uns Menschen ist aber nicht nur im Außen, sondern auch im Innen. Also in unserer Gefühlswelt, die stark von unserem Unterbewusstsein beeinflusst wird.
Problembehaftete Situationen geben uns die Chance, intensive Gefühle zu fühlen. Wir bewerten sie zwar negativ, aber sie sind real. Werden sie verdrängt, wirken sie trotzdem weiter – im Unterbewusstsein. Gefühle sind Energie. Und Energie ist nicht zerstörbar, sondern nur wandelbar. Das beschreibt der Energieerhaltungssatz. Bewusstes Fühlen, ob mit oder ohne Tränen, wandelt. Fühle ich wieder die volle Pulsierung meiner Gefühlswelt, positiv und negativ bewertet, schwinge ich wieder komplett mit meinem Leben mit. Und was gibt es Schöneres und Intensiveres als so ein erfülltes Leben.
Symptome und unerwünschte Lebensereignisse sind damit Signale, für mehr Gefühl und Bewegung, also Veränderung, im Leben. Ich komme dem, was für mich wesentlich ist, also für mein Wesen relevant ist, näher. Der Ruf zur Berufung. Unbewusst – also im Unterbewusstsein – spiegelt mir dieses Thema etwas in meinem eigenen Wesen. Deshalb wird es ja auch häufig Schattenanteil genannt. Die Wandlung der inneren Gefühlswelt geschieht über das bewusste Fühlen. Das verändert die eigene Gefühlswelt, Handlungsmotive, Ziele und vertretenen Werte.
Plötzlich ist der Beruf den ich einst gelernt habe garnicht mehr so interessant. Ich fühle mich zu anderen Themen, Büchern oder Menschen hingezogen. Damit wird auch mein ursprüngliches Problem, bspw. der Streit mit meinen Kollegen, gleichgültig. Denn ich orientiere mich um. Somit stellen sich synchron zur Wandlung der Gefühlswelt im Innen auch im Außen Veränderungen ein. Ein Schritt in Richtung Berufung ist getan. Viele weitere können folgen.
Charakter und Talente beeinflussen unsere Berufung
Der Charakter als Wesensart des Menschen ist nicht anerzogen oder gebildet. Sondern stammt aus unserem Wesen. Auch Talente, als besondere Fähigkeiten für etwas, hat jeder Mensch. Sie sind allerdings auch nicht durch Lernen oder Ausbildung erworben. Beides beeinflusst unsere Berufung erheblich.
Auch dieses können wir wieder aus der Natur ableiten. Bei diesem Beispiel helfen Tierfilme: In einem Rudel von bspw. Wölfen werden Rangkämpfe ausgetragen. Jeder Wolf findet seinen Platz. Aber nicht auf Kosten der anderen, sondern für die Gemeinschaft. Ein Alpha-Wolf hat den passenden Charakter und das Talent für genau diese Position im Rudel. Er besitzt einen guten Instinkt wenn es zum Kampf oder zur Jagd kommt. Er ist bspw. sehr stark (durchsetzungsstark) und kann gut führen. Ein Alpha-Wolf ist nicht besser als ein anderer Wolf. Alleine ist er hilflos, wenn er einem anderen Wolfsrudel in die Quere kommt. Und genauso ist es mit den anderen Rängen im Rudel. Wölfe leben in einem komplexen Familienverband, in dem jedes Mitglied seine bestimmten Aufgaben hat und in dem es eine Hierarchie oder Rangfolge gibt.
Jeder Mensch wird in seinem Leben mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Jeder fühlt sich von unterschiedlichen Dingen angezogen. Und wenn wir uns trauen, die Normalität, also die gebildete Norm, loszulassen, und Schritt für Schritt mehr von unserem Charakter und unseren Talenten zu leben, kommen wir Schritt für Schritt auch unserer Berufung näher. Unsere Probleme helfen uns dabei, unsere Individualität leben zu lernen.
Der Ruf der Berufung
Die heftigen chronisch gewordenen Knieschmerzen über einen Zeitraum von sieben Jahren in meinem Leben kann ich zugegebenermaßen erst heute so betrachten. Damals fehlte mir dieses Wissen. Heute entspannt es mich für weitere Probleme, die wie aus der Natur hergeleitet, unweigerlich kommen werden. Denn ohne Spannung kein Leben.
In dieser Zeit sind mir viele Wahrheiten zu Ohren gekommen. Wahrheiten, was ich denn machen müsste, um meine Schmerzen zu lindern. Als es nicht funktionierte, fiel ich jedes Mal in ein Loch. Ich hätte alles aufgegeben, wenn mir nur jemand diesen Knieschmerz hätte nehmen können. Zwei Jahre durch die Schulmedizin und viele weitere Jahre durch die Alternativmedizin liefen aber immer nach diesem Muster. Weitergegangen bin ich Schritt für Schritt bei dem gelandet, was wirklich in unserem Leben wirkt: unsere Gedanken- und Gefühlswelt. Heute erkenne ich genau dieses als meine Leidenschaft: die Förderung des Verständnisses dieser inneren und auch der äußeren Natur von Menschen und die Begleitung bei der Anbahnung von Problemlösungen.
In meinem eigenen Leben war plötzlich mehr als der Körper. Bewusstsein, Unterbewusstsein, Psyche, Gefühle, Seele und Geist. Was ist das? Meine Leidenschaft.
Was ist deine?
Begreife dein Leben als Weg, www.lebensfuelle.org