Leben mit EHEC: Vorsicht vor Bakterien auf Melonen
Begründung warum Melonen mit Vorsicht zu genießen sind und welche Zubereitungs- und Essregeln beherzigt werden sollten.Besonders Melonen können krank machende Keime übertragen
Die Honigmelonen, mit ihrer leuchtend gelben Schale und die Wassermelonen, außen grün und innen hellrot, sind besonders im Sommer beliebt. Ihr Fruchtfleisch schmeckt in der heißen Jahreszeit herrlich. Doch das was anziehend aussieht und lecker schmeckt, ist nicht immer gesund und kann nicht unbedingt sorglos verzehrt werden, mahnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR),an. In den Geschäften und auf dem Markt können ganze Melonen oder ein Teil der Frucht gekauft werden. Manchmal gehören sie auch, vermischt mit anderen Obstsorten, zu einem Obstsalat. Krankheitserreger können indirekt über Hände oder verunreinigte Küchenmesser und Schneidbretter, auf das Fruchtfleisch gelangen.
Melonen können, so Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR, bei ihrem Transport mit Salmonellen, Listerien oder EHEC infiziert werden. Bei der Zubereitung zu Hause, können die krank machenden Stoffe, schnell auf das Fruchtfleisch gelangen und unbemerkt mit gegessen werden. Auch bei der Lagerung von Melonen kann einiges schief laufen, sodass sich diese Krankheitserreger auf dem säurearmen Fruchtfleisch von Melonen relativ schnell vermehren. Es sind besonders die "Netzmelonen", der Sorte Cantaloupe, an deren rauen Oberfläche die Mikroorganismen leicht anhaften. Besonders wenn die Melonen nicht gekühlt werden, vermehren sich schon nach einigen Stunden die Bakterien.
Was kann zur Gesundheitsvorsorge getan werden?
Bei der Zubereitung von Melonen im Lebensmitteleinzelhandel, Gemeinschaftsverpflegung, in der Gastronomie und in Privathaushalten, müssen mindestens diese allgemeinen Küchenregeln eingehalten werden:
- Vor der Zubereitung die Hände gründlich waschen
- Saubere Messer und Schneidbretter
- Geschnittene Melonen sollen, so das BfR, rasch verzehrt oder gekühlt aufbewahrt werden
- Alle Melonenstücke, die über mehrere Stunden ungekühlt gelagert waren, sollten vorsichtshalber entsorgt werden
- Schwangere, Kleinkinder und Kranke sollten besser auf Melonen verzichten, die aufgeschnitten, bei Raumtemperatur gelagert wurden
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2025 Ehec-Infektionslage
Aktuelle Fälle und Lageeinschätzung
Die Lage am 17. September 2025
EHEC-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern
Anstieg der Infektionen: Die Zahl der EHEC-Fälle ist nach einem kurzen Rückgang wieder deutlich gestiegen von 62 auf 78 innerhalb eines Tages.
Zentrum des Geschehens: Mecklenburg-Vorpommern bleibt der Hauptort des Ausbruchs. Bundesweit wurden seit Mitte August 89 Fälle registriert.
Ursache unklar: Die Quelle der Infektion ist weiterhin unbekannt. Das Gesundheitsministerium konnte bislang keine eindeutige Ursache identifizieren.
Schwere Krankheitsverläufe: Besonders besorgniserregend ist die Zunahme schwerer Verläufe mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) – aktuell 15 Fälle.
Betroffene Gruppen: Auch Urlauber aus anderen Bundesländern sind betroffen. Kinder zeigen häufig besonders schwere Symptome.
EHEC erklärt: Es handelt sich um bestimmte Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli, die starke Zellgifte produzieren und über Lebensmittel oder direkten Kontakt übertragen werden können.
Infektionswege: Bereits wenige Bakterien genügen für eine Ansteckung. Die Inkubationszeit beträgt meist 3–4 Tage.
Historischer Kontext: Der Artikel erinnert an den großen EHEC-Ausbruch 2011 mit über 50 Todesfällen, vermutlich ausgelöst durch verunreinigte Sprossen.
Neue Infektionen 3.9.2025
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Fünf weitere Kinder im Alter von 20 Monaten bis 6 Jahren wurden mit EHEC infiziert.
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Die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle steigt damit auf 27.
Schwere Folgeerkrankung: HUS
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Drei der neuen Fälle entwickelten das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), eine schwere Komplikation.
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Ein Kind mit HUS wird in der Universitätsmedizin Rostock behandelt.
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Ein weiteres betroffenes Kind stammt aus Berlin und hielt sich im Landkreis Vorpommern-Greifswald auf.
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In Schwerin wird ein 20 Monate alter Junge mit Nierenversagen intensivmedizinisch betreut.
Ursache weiterhin unklar
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Das erkrankte Kind in Schwerin besuchte bis Freitag eine Krippe.
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Kinder aus derselben Gruppe gelten als enge Kontaktpersonen und dürfen vorerst nicht in die Einrichtung zurückkehren.
- Im Landkreis Weilheim-Schongau wurden 2025 zwei Ehec-Infektionen im laufenden Jahr gemeldet.
- Laut Landratsamt sind diese Fälle nicht besorgniserregend und liegen im Rahmen der üblichen jährlichen Schwankungen.
- Es gibt keine auffällige Häufung oder einen lokalen Ausbruch, wie derzeit in Belgien oder Mecklenburg-Vorpommern.
Was ist Ehec?
- Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli, ein aggressiver Darmkeim.
- Kann schwere Erkrankungen verursachen, darunter das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das besonders für Kinder und ältere Menschen gefährlich ist.
Übertragungswege und Schutzmaßnahmen
- Übertragung durch:
- Unzureichend erhitztes Fleisch
- Rohmilchprodukte
- Ungewaschenes Obst und Gemüse
- Tierkontakt (z. B. in Streichelzoos)
- Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Empfohlene Schutzmaßnahmen:
- Gründliches Händewaschen (nach Toilette, Tierkontakt, vor dem Kochen)
- Fleisch vollständig durchgaren
- Obst und Gemüse gründlich waschen
- Verzicht auf Rohmilchprodukte für Kinder, Schwangere und Immungeschwächte
Symptome und Verhalten im Verdachtsfall
- Typische Symptome: wässriger bis blutiger Durchfall, starke Bauchschmerzen, Übelkeit
- Bei Verdacht: sofort ärztliche Abklärung
- Zuhause: strenge Hygiene, eigene Handtücher und Toilette, Kontakt zu Risikogruppen vermeiden
Gesetzliche Regelungen
- Ehec-Infektionen sind meldepflichtig nach dem Infektionsschutzgesetz.
- Gesundheitsamt prüft jeden Fall und kann Tätigkeitsverbote aussprechen – z. B. für Personen in der Lebensmittelzubereitung oder Gemeinschaftseinrichtungen.
Was wird dem Handel zur Prävention vor Krankheiten empfohlen?
Melonen, die im Lebensmitteleinzelhandel, im Restaurant oder in Mensen und Betriebskantinen angeboten werden, sollen nur in der Menge aufgeschnitten werden,die, voraussichtlich, innerhalb von etwa zwei Stunden an die Kundschaft abgegeben wird
Sind die Vorsichtsmaßnahmen übertrieben?
Nach dem Verzehr von verunreinigten Cantaloupe-Melonen erkrankten im Jahr 2011 in den USA mindestens 147 Menschen an einer Infektion durch Listeria monocytogenes. 33 Menschen starben als Folge der Infektion und eine Schwangere erlitt eine Fehlgeburt. In Deutschland, dem Vereinigten Königreich und in Irland löste der Verzehr von importierten Wassermelonen Ende 2011 einen Salmonellen-Ausbruch aus.
Erzeugerorganisationen prüfen Produkte und suchen Ursachen
Der Präsident des Deutschen Bauern Verbandes (DBV) Gerd Sonnleitner,fordert eine fundierte Grundlagenforschung, die dabei hilft die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, für verpflichtend. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, warnt die Verbraucher vor einem hysterischen Verhalten beim Einkaufen. Er hält den Verzicht auf bestimmte Gemüsesorten und häufiges Hände waschen, zur Krankheitsvorsorge für völlig ausreichend. Hilfreich könne ein Einkaufberater für Obst und Gemüse sein.




