Besonders Melonen können krank machende Keime übertragen

Wassermelone, PixabayDie Honigmelonen, mit ihrer leuchtend gelben Schale und die Wassermelonen, außen grün und innen hellrot, sind besonders im Sommer beliebt. Ihr Fruchtfleisch schmeckt in der heißen Jahreszeit herrlich. Doch das was anziehend aussieht und lecker schmeckt, ist nicht immer gesund und kann nicht unbedingt sorglos verzehrt werden, mahnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR),an. In den Geschäften und auf dem Markt können ganze Melonen oder ein Teil der Frucht gekauft werden. Manchmal gehören sie auch, vermischt mit anderen Obstsorten, zu einem Obstsalat. Krankheitserreger können indirekt über Hände oder verunreinigte Küchenmesser und Schneidbretter, auf das Fruchtfleisch gelangen.
Melonen können, so Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR, bei ihrem Transport mit Salmonellen, Listerien oder EHEC infiziert werden. Bei der Zubereitung zu Hause, können die krank machenden Stoffe, schnell auf das Fruchtfleisch gelangen und unbemerkt mit gegessen werden. Auch bei der Lagerung von Melonen kann einiges schief laufen, sodass sich diese Krankheitserreger auf dem säurearmen Fruchtfleisch von Melonen relativ schnell vermehren. Es sind besonders die  "Netzmelonen", der Sorte Cantaloupe, an deren rauen Oberfläche die Mikroorganismen leicht anhaften. Besonders wenn die Melonen nicht gekühlt werden, vermehren sich schon nach einigen Stunden die Bakterien.

Was kann zur Gesundheitsvorsorge getan werden?

Bei der Zubereitung von Melonen im Lebensmitteleinzelhandel, Gemeinschaftsverpflegung, in der Gastronomie und in  Privathaushalten, müssen mindestens diese allgemeinen Küchenregeln eingehalten werden:

  • Vor der Zubereitung die Hände gründlich waschen
  • Saubere Messer und Schneidbretter
  • Geschnittene Melonen sollen, so das BfR, rasch verzehrt oder gekühlt aufbewahrt werden
  • Alle Melonenstücke, die über mehrere Stunden ungekühlt gelagert waren, sollten vorsichtshalber entsorgt werden
  • Schwangere, Kleinkinder und Kranke sollten besser auf Melonen verzichten, die aufgeschnitten, bei Raumtemperatur gelagert wurden

Was wird dem Handel zur Prävention vor Krankheiten empfohlen?

Melonen, die im Lebensmitteleinzelhandel, im Restaurant oder in Mensen und Betriebskantinen angeboten werden, sollen nur in der Menge aufgeschnitten werden,die, voraussichtlich, innerhalb von etwa zwei Stunden an die Kundschaft abgegeben wird

Sind die Vorsichtsmaßnahmen übertrieben?

Nach dem Verzehr von verunreinigten Cantaloupe-Melonen erkrankten  im Jahr 2011 in den USA mindestens 147 Menschen an einer Infektion durch Listeria monocytogenes. 33 Menschen starben als Folge der Infektion und eine Schwangere erlitt eine Fehlgeburt. In Deutschland, dem Vereinigten Königreich und in Irland löste der Verzehr von importierten Wassermelonen Ende 2011 einen Salmonellen-Ausbruch aus.

Erzeugerorganisationen prüfen Produkte und suchen Ursachen

Der Präsident des Deutschen Bauern Verbandes (DBV) Gerd Sonnleitner,fordert eine fundierte Grundlagenforschung, die dabei hilft die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, für verpflichtend. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, warnt die Verbraucher vor einem hysterischen Verhalten beim Einkaufen. Er hält den Verzicht auf bestimmte Gemüsesorten und häufiges Hände waschen, zur Krankheitsvorsorge für völlig ausreichend. Hilfreich könne ein Einkaufberater für Obst und Gemüse sein.

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