Was ist ein ein Leistenbruch?

Bei einem Leistenbruch handelt es sich um eine Lücke in der Bauchdecke. Der Darm kann so durch die Öffnung nach außen dringen. Der Bruch in der Leiste (lat. Ingunialhernie) macht sich durch eine Schwellung bemerkbar, die man ertasten und manchmal sogar sehen kann. Männer sind häufiger von Inguinalhernien betroffen als Frauen. Brüche sind aber bereits bei männlichen Säuglingen vor der Geburt möglich. Bei der Entwicklung des Kindes im Mutterleib wandern dabei die Hoden in den Leistenkanal.
Wer ein schwaches Bindegewebe hat, ist besonders anfällig einen Leistenbruch zu bekommen. Hier kann jegliche körperliche Anstrengung zu einem erhöhten Druck auf die Baudecke führen. Es genügt schweres Heben, Pressen, Schwangerschaft und sogar Husten um einen Leistenbruch herbeizuführen.

Schmerzen in der Leiste?

Schmerzen in der Leiste? (Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de)

Leistenbruch Symptome können sich unterschiedlich äußern

Leistenbrüche werden bei Kindern häufig nicht so schnell erkannt, da sie in der Regel schmerzlos verlaufen. Bei Erwachsenen erkennt man Leistenbruch Symptome oft an einer Schwellung im Leistenbereich, der unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Tritt der Darm aus der Öffnung in der Bauchdecke aus, ist eine Operation schnellstens erforderlich, denn die Einklemmung kann zu einer gefürchteten Komplikation führen. Innerhalb von Stunden kommt es zu einer Unterbrechung der Blutversorgung, die ein Absterben des Gewebes mit sich führt. Sollten Sie also plötzlich auftretende Schmerzen verspüren und lässt sich die Schwellung nicht zurückdrücken, ist ein eingeklemmter Bruch wahrscheinlich.
Die Schmerzen beim Leistenbruch werden unterschiedlich beschrieben. Manche sind trotz Leistenbruch völlig schmerzfrei und empfinden nur beim Abtasten der Bruchstelle Schmerzen oder ein leichtes Druckgefühl. Andere hingegen haben lediglich beim Husten, Niesen oder schwerem Heben Leistenbruch Symptome wie Schmerzen. Auch langes Sitzen oder Stehen ist für einige Leistenbruch-Patienten unangenehm. Die Schmerzen in der Bauchregion können ausstrahlen und sogar im Hoden oder im Bein spürbar sein.

Kann man einem Leistenbruch vorbeugen?

Einen Leistenbruch kann man zwar nicht verhindern, jedoch gibt es einige Faktoren, bei denen das Risiko zumindest verringert werden kann. Übergewicht und untrainierte Bauchmuskeln gehören zu den Risikofaktoren, die einen Leistenbruch begünstigen.
Um das Risiko eines Bruches in der Leistengegend zu verringern, sollten Sie auf das Tragen von schweren Lasten verzichten. Wenn bei Ihnen ein schwaches Bindegewebe bekannt ist, sollten Sie ein Augenmerk auf Ihre Verdauung legen. Ein weicher Stuhlgang ist angebracht, um starkes Pressen zu verhindern.

Wie wird ein Leistenbruch behandelt?

Die Bruchstelle muss durch einen operativen Eingriff verschlossen werden. Hierzu stehen verschiedene OP-Techniken zur Verfügung. Beim offenen Schnitt, wird durch das Einsetzen eines Netzes und zuziehen des Loches die Bruchstelle verschlossen.

Beim Minimal-invasivem TAPP-Verfahren werden kleine äußere Schnitte gemacht. Im Inneren des Bauchraums ist eine Öffnung des Bauchfells zwischen den Darmschlingen erforderlich, um die
Kamera in den Bauchraum einbringen um an die Bruchstelle vordringen zu können. Bei dieser Methode kann es zu Verwachsungen im Darmbereich kommen. Um das Verletzungsrisiko während der Operation zu mindern, verwendet man bei diesem Verfahren einen Kleber statt zu tackern.

Eine weitere Methode ist das Minimal-invasive Sandwich®-Verfahren. Diese Operation können nur spezialisierte Ärzte durchführen. Hierbei wird nur ein kleiner Baudeckenschnitt erforderlich. Durch die bereits vorhandene Öffnung im Inneren wird eine Kamera eingebracht, ohne die Haut und Muskelgewebe weiter zu öffnen ein Netz eingebracht und so verlegt, dass es sich der Konstruktion in der Leistengegend natürlich anpasst. Der Körper nimmt dieses Netz auf und festigt es ganz von selbst. Weitere Hilfsmittel wie Klammern oder Knoten sind in diesem Fall nicht notwendig. Der Vorteil dieser Operationsmethode liegt auf der Hand. Der Patient erholt sich relativ schnell ist sofort danach wieder belastbar.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ersetzt keinen fachkundigen Rat eines Arztes!

 

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