Was genau ist eigentlich Burlesque?

Burlesque bezeichnet eine Sonderform des erotischen Tanzes, besser gesagt einen selbstironischen Beinahestrip. Der Tanz ist jedoch nicht mit Striptease zu verwechseln, denn Schwerpunkt ist nicht die Verführung, sondern die neckische Unterhaltung des Publikums ( to tease).  Eine gute Burlesque-Tänzerin  muss nicht mehr als einen Handschuh oder einen Seidenstrumpf ausziehen, um zu begeistern.

Der Name "Burlesque" bestätigt das, denn in ihm steckt das italienische Wort "burla", was so viel wie Schabernack bedeutet.  Die erotisch angehauchte, aufreizende Show existiert in dieser Form bereits seit dem 19.Jahrhundert, geriet aber in den 60er Jahren und  für längere Zeit in Vergessenheit.

Momentan gewinnt der Burlesque-Tanz jedoch wieder an Popularität, nicht nur, weil er viel Freude bereitet (ob auf der Bühne oder im Publikum), sondern auch, da die Mode der 1920er und 50er, und damit der Burlesqueära, gerade ihre Renaissance feiert. Spätestens seit Christina Aguileras gleichnamigen Kinoerfolg ist die Burlesque auch unter der jüngeren Generation wieder im Gespräch.

Wie entstand die Burlesque?

Angefangen hatte alles im 17. Jahrhundert. Damals entstand in Italien die "Burlesca", sogenanntes parodistisches, zum Teil gesellschaftskritisches Theater. Aufgrund seines großen Unterhaltungswerts verbreitete sich diese Art der Darstellung schnell in Europa.

Doch erst im 19.Jahrhundert entwickelte sich aus der komischen Theatershow eine erotische Tanzshow, bei der sich die Darstellerinnen auf freche aber doch elegante Art und Weise ihrer Kleidung entledigten. Dieser Wandel war zunächst in London zu bemerken.

Schon damals kam es nicht darauf an, möglichst viel nackte Haut zu zeigen, viel wichtiger war die Art und Weise, wie man sich auszog. Oftmals reichte schon eine frivole Andeutung, um das Publikum bestens zu unterhalten. Gute Tänzerinnen schafften es, mit Hilfe einer großen Portion Komik bereits das Ablegen des Schmucks zu einer erotischen Sensation werden zu lassen.

Die Mischung aus Humor, Glamour, Tanz und Erotik war es, die das Publikum faszinierte und die sich daher auch bald in Amerika zunehmender Beliebtheit erfreute.

Ihren Höhepunkt erlebte die Burlesque dort nach den 20er Jahren.  Zuvor hatte die erotische Darstellung dank Wanderzirkusse an Popularität gewonnen und schaffte es bald danach sogar auf den Broadway. Dort handelte es sich bereits um eine komplett eigenständige Bühnenshow, inspiriert durch das Pariser Moulin Rouge. Eine der bekanntesten Burlesque-Tänzerinnen war Gypsy Rose Lee, die die Kunst zwischen Verführung und humorvollem, frechem Smalltalk perfekt beherrschte.

Erst in den 60er Jahren, mit Beginn der sexuellen Revolution, verlor diese Art der Unterhaltung an Bedeutung und geriet zunehmend in Vergessenheit. Nachdem die Burlesque für einige Jahre von der Bühne verschwunden war, rückte sie erst die Tänzerin Dita von Teese wieder ins Rampenlicht. Ihre Shows sind heute weltbekannt und leiteten die sogenannte Neo-Burlesque ein. Wer kennt sie nicht, die Bilder, auf denen sich Dita verführerisch in einem überdimensional großen Martiniglas räkelt und die Kunst der humorvollen Erotik vorführt.

Das anreizende Schauspiel ist zurück und begeistert  auch heute noch das Publikum – egal ob Mann oder Frau.

Wie tanze ich Burlesque?

Ein guter Burlesque-Tanz ist eine Kunst für sich, denn Comedy, Tanz, Gesang und Striptease miteinander zu kombinieren, will gelernt sein. Es gibt jedoch immer Teile einer Show, die sich leicht zu Hause lernen lassen und die ich euch hier näher erläutern möchte.

Zuallererst ist es wichtig, zu wissen, dass es zwei unterschiedliche Abläufe eines Burlesque-Tanzes gibt. Der erste ist eher an einen traditionellen Striptease angelehnt, bei dem die Tänzerin nacheinander so viel auszieht, wie ihr lieb ist. Bei der zweiten Variante steht das tänzerische Können im Mittelpunkt. Während der Choreographie entkleiden sich die Tänzerinnen nur ein bisschen und tanzen dann beispielsweise in Petticoat und Corsage weiter.

 

Wie weit man gehen möchte und für welche Art der Darstellung man sich schlussendlich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen – den Burlesque-Tänzerinnen sind in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt.

 

Um auf der Bühne zu überzeugen, gibt es jedoch immer einige Dinge, die besonders zu beachten sind:

  • Burlesque steht für freche Verlockung, also scheue dich nicht davor, auf der Bühne zu lächeln, zu zwinkern und zu flirten! Ein selbstsicheres und keckes Auftreten ist wichtig, um authentisch zu wirken.
  • Generell sehen die einstudierten Tanzschritte besser aus, wenn du stets deine Hände und Finger mit einbeziehst und in deinen Bewegungen sichtlich übertreibst. Du kannst dich beispielsweise auch an der grazilen Handhaltung der Ballett- und Jazztänzerinnen orientieren. Ausgestreckte Arme wirken glamourös, in die Hüfte gestützte Arme eher neckisch.
  • In der klassischen Burlesque gehören die Beine immer zusammen, denn das unterstreicht die Eleganz. Versuche also, die Füße stets geschlossen zu halten und sie nicht nach innen zu drehen, da sich sonst die Körperhaltung verschlechtert. Stattdessen immer die Hüften kreisen lassen – je auffälliger, desto besser.

 

Für alle, die die Kunst der Burlesque perfekt beherrschen möchten, empfiehlt sich ein sogenannter Burlesque-Kurs, der von professionellen Tänzerinnen geleitet wird. In diesen Workshops erfahren die Teilnehmerinnen jegliche Geheimnisse, die eine gute Show kennzeichnen. In den meisten Fällen wird eine komplette Choreographie einstudiert, die sich anschließend prima zu Hause üben lässt.

Tanzschulen bieten häufig auch eine abgewandelte Form der Burlesque an. In diesen Kursen werden sogenannte Showdance-Choreographien beigebracht, die einzelne Bewegungsabläufe  der Burlesque beinhalten und auch in der Wahl der Kostüme an die Burlesque anlehnen. Auf ein Ablegen der Kostüme wird allerdings verzichtet.

Burlesque-Kurse auch in deiner Nähe

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Musik, bitte!

Die Wahl der Musik spielt eine ganz wichtige Rolle. Sie darf nicht zu schnell und dynamisch sein, sollte aber auch nicht melancholisch oder gar langweilig wirken. Passende Musik unterstreicht die besondere, verruchte Stimmung, die bei diesem Tanz verbreitet werden soll. Traditionelle Burlesque lässt sich am besten zu Big Band- oder aber Showmusik der 1940er tanzen. Generell gilt jedoch, erlaubt ist, was gefällt und zur Art und Weise der Darstellung passt. Zu beachten ist dabei nur, dass man ein Tempo wählt, bei dem man mithalten kann und auf der Bühne nicht gehetzt oder gar überfordert wirkt.

CD´s gibt es unter anderem hier zu kaufen:

Für einen glamourösen Auftritt..

Federboa, Petticoat und glitzernde Pailletten – das Kostüm ist bei jeder Show dein wichtigstes Accessoire. Hier gibt es ein paar Tipps für dich, wie du dein perfektes Burlesquekostüm zusammenstellst.

Ein echtes Burlesque-Kostüm ist glamourös, aufregend sinnlich und verspielt und erinnert an die Mode der 20er und 50er Jahre. Folgenden Kleidungsstücke sollten immer Bestandteil deines Outfits sein:

  • eine eng anliegende Corsage
  • ein hübscher BH und ein passendes Höschen
  • Feinstrümpfe, Strumpfhalter
  • Handschuhe, die bestenfalls bis zum Ellbogen reichen.

 

Billige Striptease Accessoires gehören auf keinen Fall dazu, also Hände weg von Stringtangas, Lackröckchen und Plateaustiefeln.

High Heels sind allerdings empfehlenswert, denn sie verbessern automatisch deine Körperhaltung und unterstreichen deinen sexy, leicht verruchten Look. Am besten probierst du vorher aus, ob du auf den Schuhen auch gut tanzen kannst. Drehe dich dazu mehrmals hintereinander. Solltest du dabei ins Stolpern kommen, sind die Schuhe zu hoch!

Das Kostüm lässt sich jederzeit nach Belieben aufpeppen oder veredeln – wie zum Beispiel mit auffallendem Schmuck oder bunten Federboas. Auch Seide und Spitze eignen sich prima, denn es geht ja nicht darum sich so schnell wie möglich auszuziehen, sondern das Kostüm in die Show mit zu integrieren und mit den Accessoires zu spielen. Knöpfe, Rüschen, Schleifchen, all das ist gern gesehen.

Autor seit 11 Jahren
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