Catherine Zeta-Jones fehlt der Mann an ihrer Seite

Sandy (Catherine Zeta Jones) ist glückliche Mutter und Hausfrau. Jedenfalls bis zu jenem Tag, an dem sie zufällig hinter die Affäre ihres Mannes Frank (Sam Robards) kommt und mit den Kindern Sally (Kelly Gould) und Jake (Andrew Cherry) in Schlepptau nach New York zieht. Dort möchte sie einen Neustart probieren, was nicht ganz so einfach ist. Zwar findet die Sportfanatikerin rasch einen Job bei einem Sportsender. Aber ein Mann an ihrer Seite fehlt ihr dennoch schmerzlich.…

Als sie die Chance zu einem Rendezvous erhält, benötigt sie auf die Schnelle einen Babysitter. Sie engagiert den träumerischen, erst 25-jährigen Aram (Justin Bartha), den sie bei einem Selbstverteidigungskurs für Frauen kennengelernt hat. Eine folgenreiche Entscheidung: Zwar erweist sich Sandys Date als kompletter Reinfall. Doch ihre beiden Kinder haben mit dem gutmütigen Aram jede Menge Spaß. Allmählich wird der in einem Kaffeeshop arbeitende junge Mann zu einem festen Bestandteil der kleinen Familie. Und es kommt, wie es kommen musste: Sandy und Aram verlieben sich ineinander! Alles könnte so schön sein, wäre da nur nicht der Altersunterschied

Lieblose Hollywood-Komödie vom Fließband

Mit "Lieber verliebt" (Originaltitel: "The Rebound") versucht sich nun auch der wenig bekannte Bart Freundlich im Genre der Romantikkomödien. Trotz Starbesetzung mit Catherine Zeta Jones und dem aus "The Hangover" bekannten Justin Bartha missglückt ihm dieser Versuch. Schuld daran trägt weniger die vertraute Handlung, die lediglich mit umgekehrten Vorzeichen – ältere Frau, jüngerer Liebhaber – arbeitet, sondern vielmehr die lieblose Darstellung der Figuren.

Justin Bartha als freundlicher Babysitter wirkt über weite Strecken hinweg hölzern und offenbart keinen tieferen Charakter. Weshalb sich die attraktive und beruflich attraktive Mutter ausgerechnet in den oft penetrant grinsenden Jüngling verliebt, bleibt schleierhaft. Dass es den meisten Figuren nur um das Eine geht, ist irgendwann einfach nur noch nervig.

Fäkalhumor in einer romantischen Komödie

Weitaus bedenklich als die schwache Figurenzeichnung ist der Fäkalhumor. Selbst Teenager-Komödien wie "American Pie" könnten sich von den Gag-Einlagen aus "Lieber verliebt" noch eine Scheibe abschneiden: Unappetitliche Toilettengeräusche, peinliche Eltern, die von ihren Anus-Operationen erzählen, oder Kinder, die sich auf das T-Shirt ihrer Geschwister übergeben sind nur die Höhepunkte dieses bizarren Humorverständnisses.

Zweifellos hat auch dieser Humor seine Fürsprecher und Anhänger. Ausgerechnet in einem Liebesfilm wirkt dieser jedoch mehr als fehl am Platze. Leider nimmt auch "Lieber verliebt" Kinder nicht ernst und missbraucht sie als unablässig fluchende oder Obszönitäten verbreitende Stichwortgeber. Dies kann man anstößig oder unsensibel finden – witzig wohl eher nicht.

Von Romantik und Humor keine Spur

Wer das Zielpublikum des Streifens darstellen soll, erschließt sich nicht: Keinerlei Charme, billige Romantik, Humor aus dem Nachttopf und eine seicht dahinplätschernde Handlung. In "Lieber verliebt" ist wenig von einer romantischen Liebeskomödie zu finden. Schade, denn Catherine Zeta Jones meistert ihre Rolle ausgesprochen gut und hat den Sprung von der bloß hübsch aussehenden Leinwandgrazie zur ernsthaften Schauspielerin geschafft. Von derlei Produktionen sollte sie in Zukunft jedoch lieber die Hände lassen, um sich ihren guten Ruf nicht schneller zu verderben, als sie ihn sich erworben hat.

Nikakoi, am 30.05.2015
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Bildquelle:
http://www.amazon.de (Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)

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