Liebstöckel – Verwendung und Aufzucht
In Kräutergärten ist Liebstöckel häufig anzutreffen. Seine spezielle Würzkraft verhilft deftigen Gerichten zu ihrem herzhaften Geschmack.Liebstöckel im Kräutergarten
Liebstöckel kann im Frühjahr im Kräutergarten ausgesät oder durch Wurzelteilung im Herbst vermehrt werden. Er gedeiht auch durchaus gut unter Bäumen, da er einen halbschattigen Standort liebt. Wenn er einen nahrhaften, tiefgründigen Boden erhält, kann er bis zu 2,5 Meter hoch werden. Liebstöckel ist winterhart. Wenn ihm sein Standort gefällt, wird er jedes Jahr wieder kommen. Die gelbgrünen Dolden bilden sich von Juli bis August. Im Frühjahr erntet man die Blätter jung. Werden nicht zu viele Stängel abgeschnitten, bilden sich schnell wieder neue Triebe. Im Sommer erntet man den reifen Samen. Zur Herstellung von Tee, gräbt man die Wurzeln im Herbst aus und trocknet sie gut.
Liebstöckel in der Naturheilkunde
Den Tee trinkt man gerne bei Verdauungsproblemen. Er fördert den Appetit. Deshalb ist er bei Untergewicht und Essstörungen gut geeignet. Liebstöckel stärkt den Stoffwechsel und ist harntreibend. Er hilft gegen Wasseransammlungen in den Beinen. In der Frauenheilkunde wird er zur Linderung von Menstruationskrämpfen eingesetzt. Bei fieberfreien Erkältungen mit Hals- und Ohrenschmerzen ist ebenfalls eine Besserung möglich. Durch seine schleimlösende Wirkung hilft er gut gegen Husten. Äußerlich kann der Sud bei unreiner Haut und Ekzemen zur Besserung beitragen. Als Badezusatz pflegt Liebstöckel die Haut und wirkt entspannend und wohltuend bei Gicht und Rheuma.
Achtung: Da Liebstöckel schwach fototoxische Eigenschaften hat, sollte der Tee aus den Wurzeln nicht von schwangeren Frauen getrunken werden. Erst wenn der Zeitpunkt der Geburt ansteht, kann er zur Wehenförderung getrunken werden. Da er die Körpertemperatur erhöhen könnte, ist er auch bei Fieber eher zu meiden.
Aufbewahrung des Liebstöckels
Die Blätter können entweder eingefroren, oder getrocknet und gerebelt werden. In luftdichten Gläsern verschlossen halten die getrockneten Blätter bis zu 2 Jahre. Die Samenkörner können getrocknet und luftdicht gelagert werden. Die geschälten und gut getrockneten Wurzeln werden gemahlen. Die Aufbewahrung muss luftdicht erfolgen, da sie Wasser anziehend sind. Aus allen Teilen des Liebstöckels kann man Würzessig herstellen. Dieser eignet sich gut zum Würzen von Salaten und Suppen. Dazu legt man die Teile in Essig ein und lässt sie etwa vier Wochen in der Sonne stehen. Den Essig sieben und gut verschlossen in einer Flasche aufbewahren.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keinen fachlichen Rat – zum Beispiel durch einen Arzt – ersetzen kann
Bildquelle:
I. Ajerrar
(Der Schachtelhalm – Equisetum arvense)
I. Ajerrar
(Zuckerblatt – Stevia rebaudiana – süß und doch gesund)
I. Ajerrar
(Ingwer (Zingiber officinales))