Vor der Verlagssuche: An Wettbewerben teilnehmen

An Literaturwettbewerben teilnehmen"Wer schreibt, der bleibt", spricht der Volksmund, und prinzipiell kann man dem nur zustimmen. Allerdings muss das Geschriebene auch veröffentlicht worden sein, um bleiben zu können. Viele hoffnungsfrohe Nachwuchsautoren stehen somit vor der Frage: Wie und wo kann ich meine Texte veröffentlichen?

 

Das in den Medien bis zum Überdruss vorexerzierte Ammenmärchen des Autors, der mal eben ganz locker einen Roman aus dem Ärmel schüttelt, bei einem großen Verlag einreicht und über Nacht reich und berühmt wird, erweist sich als realitätsfern. Zugegebenermaßen klingt es weitaus romantischer und verheißungsvoller als die schnöde Wirklichkeit, in der viele Nachwuchsautoren niemals einen ihrer Texte veröffentlichen können und es nur die wenigsten in die Bestsellerlisten schaffen.

 

Die gute Nachricht lautet: Kurzgeschichten, Gedichte oder Romane zu veröffentlichen, ist im digitalen Zeitalter längst keine Ausnahmeleistung mehr! Neben dem klassischen Weg der Verlagssuche oder dem kostenlosen Veröffentlichen eines eBooks auf Amazons Kindle gibt es eine weitaus komfortablere und einfachere Möglichkeit: Die Teilnahme an Literaturwettbewerben. Neben prestigeträchtigen und gut honorierten Veranstaltungen wie dem seit 1977 alljährlich in Klagenfurt (Kärnten) verliehenen Ingeborg-Bachmann-Preis, werden alleine im deutschsprachigen Raum unablässig Wettbewerbe ausgeschrieben.

Abseits des Ingeborg-Bachmann-Preises

Teilnahmebedingungen genau durchlesen

Um am Ingeborg-Bachmann-Preis teilnehmen zu dürfen, muss man bereits über einen Namen in künstlerischen Kreisen verfügen und benötigt einen prominenten Fürsprecher. Derlei für die meisten Nachwuchsautoren unerfüllbaren Bedingungen fallen beim Gros der insbesondere via Internet ausgeschriebenen Literaturwettbewerbe weg. Das Auffinden solcher Ausschreibungen ist denkbar einfach: Auf der Website des Uschtrin-Verlags, der auch das höchst empfehlenswerte Autoren-Handbuch herausgibt, werden entsprechende Literaturwettbewerbe aufgelistet.

 

Uschtrins Handbuch für AutorenAuch wenn die meisten Ausschreibungen seriöser Natur sind, sei auf das genaue Durchlesen der jeweiligen Teilnahmebedingungen hingewiesen. Zum einen bewahrt dies vor der Enttäuschung, von einem Wettbewerb ausgeschlossen zu werden, da man die Teilnahmebedingungen nicht erfüllt. Zum anderen mischen sich leider auch hierbei die berüchtigten Schwarzen Schafe unter die Masse seriöser Herausgeber. Bei manchen Ausschreibungen sollen die glücklichen Ausgewählten nämlich einen finanziellen Beitrag für die Veröffentlichung leisten oder sich zur Abnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren der Anthologie verpflichten.

 

Im Allgemeinen ist die Teilnahme an Literaturwettbewerben jedoch kostenlos. Seitens des Teilnehmers ist unbedingt darauf zu achten, die Urheberrechte an der eingereichten Geschichte zu besitzen. Einen fremden Text zu stibitzen und als eigenen auszugeben, ist keinesfalls ein verzeihbares Kavaliersdelikt. Dieser Hinweis ist notwendig, da derartige Fälle immer wieder auftreten und unangenehme Folgen haben können, nicht nur dann, wenn es sich um berühmt-berüchtigt gewordene Plagiate handelt.

 

Für erste Veröffentlichungen optimal geeignet

Auf Reichtum darf man mit der Teilnahme an einem Literaturwettbewerb gewiss nicht hoffen. Vielmehr eignen sich diese Ausschreibungen als Einstieg in den Literaturbetrieb, wo Klappern zum Handwerk gehört. Ein bereits zahlreich veröffentlichter Autor wird etwa beim Einreichen seines Manuskripts bei einem renommierten Verlag mehr Gehör finden, als ein völlig unbekannter Nachwuchsautor, der über keinerlei Referenzen verfügt.

 

Dies bedeutet nicht, dass Literaturwettbewerbe per se finanziell uninteressant sind. In der Regel winkt als Belohnung für die Aufnahme in eine Anthologie aber kein üppiger Geldpreis, sondern allenfalls ein Sachpreis oder ein Belegexemplar. Übrigens wird ein solches Belegexemplar den erfolgreichen Teilnehmern üblicherweise zugeschickt und zählt gewissermaßen zum guten Ton. Zweifellos mag dies für manche Leser ernüchternd klingen: Tage- oder gar wochenlanges Feilen an einem Text, und dann gibt es als Belohnung hierfür nur ein kostenloses Belegexemplar?

 

Hierbei darf aber wie zuvor erwähnt nicht vergessen werden, dass man sich im Literaturbetrieb einen Namen schaffen muss, um eventuell für lohnendere Projekte ins Gespräch zu kommen. Für erste Veröffentlichungen ist somit die Teilnahme an einem Literaturwettbewerb wärmstens zu empfehlen!

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