Löwin (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Löwenjagd immer noch sehr populär

Sehr selten werden Tiere durch Einheimische getötet, wenn sie den Dörfern zu nahe kommen. Anders ist das bei den Jagdtouristen, die nur darauf aus sind Trophäen wie Felle, Krallen und Zähne nachhause zu bringen. Jeff Flocken von der IFAW (International Fund for Animal Welfare) betonte in mehrere Interviews, dass US-amerikanische Jäger die größte Bedrohung für afrikanische Löwen sind. In den Jahresberichten der IFAW wird dies verdeutlicht. Zwei Drittel der in Afrika getöteten Löwen wurden in den letzten 10 Jahren nach Amerika gebracht. Gleichzeitig ist Amerika der größte Importeur von Tiertrophäen, die auch illegal im Internet verkauft werden. Einen besonderen Boom schien es 2008 zu geben, als plötzlich mehr als doppelt so viele Löwen getötet wurden als noch 10 Jahre bevor. Die meisten Jäger bevorzugen auch das Abschießen von männlichen Tieren, was zur Folge hat, dass damit ganze Rudel ausgelöscht werden. Wird das Alphamännchen eines Rudels getötet, so kommt es zu Kämpfen, bei denen dann noch mehr Tiere sterben, vor allem männliche Jungtiere.

Löwen in Afrika werden aus ihrem Lebensraum verdrängt

"Die bei weitem größte Gefahr für die Tiere ist seit jeher der Mensch," so Luke Hunter, der stellvertretende Präsident der Panther Conservation Group. Durch Rodungen für Landwirtschaft und Infrastrukturprojekte wird der Lebensraum der afrikanischen Löwen systematisch zerstört. Ein sehr schlimmes Beispiel dafür findet man im Moment in Tansania. In der Serengeti, dem 15 000 Quadratkilometer großen Nationalpark, der sogar Weltkulturerbe ist, soll eine Schnellstraße gebaut werden. Der Bau für die Straße, die direkt durch den Park von Arusha am Kilimandscharo nach Musoma am Viktoriasee führen soll, sollten schon 2012 beginnen. Der Bau dieser Straße wäre natürlich für die Löwenpopulation in der Serengeti, die dort immerhin noch aus etwa 2 500 Tieren besteht, eine Katastrophe. Im Moment wurde es ruhig um das riesige Bauprojekt und es wurde nicht gestartet, aber im Gespräch ist es immer noch. Solche und ähnliche Projekte zerstören nicht nur den Lebensraum des Löwens, sondern natürlich auch den von Dutzenden anderen Tieren.

Löwe

Löwe (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Zucht zum Abschuss in Südafrika

Am Heftigsten ist es in Südafrika, wo inzwischen mehr Löwen in Gefangenschaft, als in Freiheit leben. Diese jungen Löwen kann man besuchen, füttern, streicheln und man bekommt das Versprechen, dass sie später in die Freiheit entlassen werden. Die Jungtiere, die gleich nach der Geburt von der Mutter getrennt werden, um schön zahm zu bleiben, locken viele Touristen an und werden auch gerne an Öko-Parks vermietet. Aber nur vermietet, denn später kommen sie zum Züchter zurück. Tatsächlich ist es in Südafrika aber Gang und Gebe, die Löwen, wenn sie alt sind, geschwächt und mehrer Tage nicht gefüttert, in fremder Umgebung auszusetzen und sie für kräftig zahlende Gäste zum Abschuss frei zu geben. Es ist tatsächlich nicht verboten, Wildtiere zur Nutzung zu züchten. Die geschwächten Löwen, die sich in der fremden Umgebung nicht auskennen, sind leichte Beute, auch für Hobbyjäger, die für die Jagd auf einen männlichen Löwen rund 15600 Euro zahlen und für einen weiblichen etwa 3000 Euro. Deswegen mein Tipp: In Südafrika lieber Finger weg von Löwenspaziergängen und Löwen streicheln.

Organisationen zum Schutz der Löwen

Viele Organisationen setzen sich zum Schutz der Löwen ein, wie zum Beispiel: 

  • HSUS (Humane Society of the United States) ist eine amerikanische Tierhilfsorganisation und HSI(Humane Society International) ist die dazugehörige, später gegründete, internationale Organisation.
  • Born Free USA und die internationale Born Free Foundation sind ebenfalls weltweit arbeitende Tierhilfsorganisationen.
  • Defenders of Wildlife ist auch eine amerikanische Organisation mit Hauptsitz in Washington, die sich aber weltweit für Tiere einsetzt.

Löwe (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

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