Die Geschichte des Maison Carrée

Erbaut wurde der Tempel im Jahre 1 v. Chr. auf Befehl von Marcus Vipsanius Agrippa und war den beiden Adoptivsöhnen des Augustus, Gaius und Lucius gewidmet. Der Tempel bildete den Mittelpunkt einer Esplanade, die von einer dreiflügeligen Säulenhalle umgeben war. Diese begrenzte das Forum. Leider ist von diesen Bauwerken heute nichts mehr zu sehen.

Das Maison Carrée ist in einem ungewöhnlich guten Zustand, weil der Tempel im Laufe der Jahrtausende in verschiedener Form genutzt und deswegen instandgehalten wurde. Als das Christentum im römischen Reich beliebter wurde, wurde der Tempel im 4. Jahrhundert zu einer Kirche umfunktioniert. Nach der Eroberung der Stadt durch die Westgoten, benutzten diese ihn als Königssitz, später wurde er zu einem Stall umfunktioniert und 1670 weihte man ihn zu einer Kapelle.

Weitere Pläne wurden für das Bauwerk geschmiedet. So wollte die Herzogin von Uzès das Maison Carrée in ein Mausoleum für ihren Mann umfunktionieren und Charles Colbert wollte den Tempel abtragen und im Park von Versailles wieder errichten. Natürlich wurden beide Pläne nicht in die Tat umgesetzt wie heute unschwer zu erkennen ist. 1823 wurde das Maison Carrée zu einem Museum.

Viele Architekten wurden von dem Maison Carrée inspiriert und wenn man genau darauf achtet, kann man dies an bekannten Bauwerken erkennen: z.B. die Kirche der Madeleine in Paris oder das Kapitol in Richmond.

Der Name geht auf das 16. Jahrhundert zurück, was erklärt, warum er so unpassend ist. Denn im heutigen Französisch bedeutet "carré" "quadratisch". Im alten Französisch war die Bedeutung dieses Wortes jedoch "rechteckig", was das Gebäude genau beschreibt: "Rechteckiges Haus".

Besichtigung des Maison Carrée

Das Maison Carrée ist kaum zu verfehlen, da es mitten in der Stadt steht in der Nähe des Office de Tourisme. Bei der Erkundung der Altstadt läuft man auf jeden Fall an dem Maison Carrée vorbei. Der rechteckige Grundriss des Gebäudes beträgt 26,42 m x 13,54 m. Der Bau selbst steht auf einem etwa 2 m hohem Podium und eine Freitreppe führt frontal hinauf. Sechs neun Meter hohe Säulen tragen das Dach des Bauwerks.

Wo das Äußere des Maison Carrée sehr sehenswert ist, enttäuscht das Innere. Hier findet man nur ein 3D-Multimediakino, in dem ein 20-minütiger Film über die Stadt Nîmes im Laufe der Zeit gezeigt wird. Leider ist der Film nicht so interessant, wie es die zahlreiche Werbung verspricht, sondern er konzentriert sich auf die Kämpfe in verschiedenen Zeiten. Wegen dieses Films ist der Eintritt natürlich nur alle 20 Minuten möglich.

Karte - Die drei wichtigsten römischen Sehenswürdigkeiten in Nîmes

Eintrittspreis und Öffnungszeiten

Das Maison Carrée ist das ganze Jahr über geöffnet, allerdings sind die Öffnungszeiten je nach Monat sehr unterschiedlich.

Monat Öffnungszeiten
Januar 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 14 Uhr - 16:30 Uhr
Februar 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 14 Uhr - 16:30 Uhr
März 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
April 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Mai 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Juni 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Juli 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
August 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
September 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Oktober 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 14 Uhr - 18:00 Uhr
November 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 14 Uhr - 16:30 Uhr
Dezember 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 14 Uhr - 16:30 Uhr

 

Die Stadt Nîmes bietet zwei Arten von Eintrittskarten an:

  • nur der Tour Magne
  • Kombiticket für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nîmes: das Amphitheater, den Tour Magne und das Maison Carrée

 

Normalpreis Reduziert
Nur Maison Carrée 4,50 € 3,70 €
Kombiticket 9,90 € 7,60 €

 

Die Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten, Arbeitslose und Lehrer.

Kostenlos ist der Eintritt für Kinder unter 7 Jahren und für Behinderte. Bei einer Familie, bei der zwei Erwachsene und ein Kind den Eintritt bezahlt haben, ist der Besuch für ein zweites Kind zwischen 7 und 17 Jahren kostenlos.

Das Maison Carrée auf Postern

La Maison Carree a Nimes (Bild: Hubert Robert)

Zusammenfassung

Leider ist das Maison Carrée nur eine Besichtigung von außen wert. Aber beeindruckend ist das Bauwerk schon. Es wäre natürlich wesentlich besser gewesen, der Tempel wäre von innen für eine richtige Besichtigung hergerichtet worden und man hätte stattdessen auf den Film verzichtet.

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