Malware: Warum gibt es Computerviren und wie schützt man sich vor ihnen?
Hat man sich einen Computervirus eingefangen, möchte man diesen schnell wieder loswerden. Doch weshalb gibt es sie überhaupt?Was sind Computerviren?
Computerviren sind kleine Software-Programme, die sich unbemerkt in verschiedene Bereiche des PCs einnisten. Sie sind dabei in der Lage, Veränderungen an Betriebssystemen und Programmen vorzunehmen, Dateien zu löschen, zu kopieren oder zu verändern sowie empfindliche Daten ihrer Opfer auszuspähen.
Welche Arten von Computerviren gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Computerviren. Viren im eigentlichen Sinne benötigen die Mithilfe des PC-Nutzers, um sich weiter verbreiten zu können. Im täglichen Sprachgebrauch wird jedoch noch eine Vielzahl anderer sogenannter Malware als Viren bezeichnet. Hier eine Auflistung der gängigsten Malware:
1. Computerviren
Computerviren sind die älteste Form von Schad-Software (Malware). Es werden dabei Dateiviren, Bootsektorviren und Makroviren unterschieden.
2. Würmer
Würmer sind die Nachfolger der Viren. Sie sind in der Lage, sich selbstständig über ein Netzwerk zu verbreiten. Würmer sind mittlerweile häufiger als Viren anzutreffen und richten deutlich mehr Schaden an.
3. Trojaner
Trojaner, abgeleitet von dem Begriff des Trojanischen Pferdes, werden als vermeintlich nützliche Hilfsprogramme zumeist aus dem Internet auf den PC geladen. Nach der Installation überwachen sie entweder die Benutzeraktivitäten, spähen die Daten des PC-Nutzers aus, oder helfen anderen Schädlingen, Zugang zu dem System zu bekommen.
4. Spyware
Spyware ist meist ein Mitbringsel der Trojaner. Sie späht persönliche Daten aus oder überwacht das Surf-Verhalten des Opfers. Die abgefangenen Informationen werden dann meist für Massen-Werbung oder betrügerischen Diebstahl von Kreditkartendaten genutzt.
5. Backdoor-Programme
Backdoor-Programme gewähren externen Zugriff auf den infizierten PC. Dieser lässt sich dann teilweise fremdsteuern und zum Versenden von Massen-Emails verwenden.
6. Dialer
Dialer verändern die Zugangsdaten des Modems und steuern die Einwahl ins Internet über eine teure Telefonnummer.
7. Phishing
Phishing-Emails locken ihre Opfer auf als vertraut getarnte betrügerische Websites. Eingegebene Log-in-Daten werden abgefangen und zum Leeren des Bankkontos genutzt.
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Seit wann gibt es Computerviren?
1982: Ein 15-jähriger Schüler programmiert für seine Freunde kleine Computerspiele. Doch die immense Nachfrage beginnt ihn zu nerven. Deshalb kreiert er ein Programm, das seine Freunde überraschen sollte: eine kleine Datei auf einer Diskette, die eine Kopie von sich selbst im PC einnistet und zählt, wie häufig die Diskette in einen PC gesteckt wird. Bei jedem 50. Mal aktiviert sich die Datei, verdunkelt den Bildschirm und zeigt folgenden Vers:
Dies war der erste Computervirus. Was als Scherz begann, hat sich bis zum heutigen Tag in kriminelle Dimensionen entwickelt, die Schäden in Milliardenhöhe verursachen – ganz abgesehen vom ideellen Schaden für die PC-Nutzer.
Warum gibt es Computerviren?
Die Frage, weshalb es Computerviren überhaupt gibt, lässt sich nicht leicht beantworten. Es gibt unterschiedliche Beweggründe für die Programmierer von Viren, angefangen bei Langeweile, Zerstörungswut und Rache bis hin zu kriminellen Interessen.
Einige Viren-Programmierer erhoffen sich jedoch auch Ruhm von ihren Produkten. Ist ein Virus (oder Wurm) sehr "erfolgreich", treten schnell Trittbrettfahrer auf den Plan, die sich eine ähnliche "Berühmtheit" erhoffen.
Wie kann man sich vor Virenbefall schützen?
So bedrohlich Computerviren auch anmuten mögen, es gibt viele nützliche Tools, um sich wirkungsvoll vor diesen Schadprogrammen zu schützen.
Hier die wichtigsten Tipps:
1. Den PC immer aktuell halten
Viele Schadprogramme nutzen Schwachstellen des Betriebssystems oder des Internet-Browsers, um auf Ihren PC zu gelangen. Es ist daher wichtig, Updates und Patches der Software-Herausgeber regelmäßig auf den PC zu überspielen.
2. Firewall aktivieren
Eine Firewall überwacht, welche Daten von Ihrem PC aus ins Netz gelangen und welche Daten aus dem Netz auf Ihren PC zugreifen. Sie ist individuell einstellbar und meldet jeden unauthorisierten Zugriff.
3. Virenschutz-Software
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Virenschutz-Programme – teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig. Welche Software auch gewählt wird, sie sollte immer auf dem aktuellsten Stand sein. Ein gutes Virenschutz-Programm sollte sich regelmäßig updaten und in der Lage sein, Viren zu löschen oder zumindest zu isolieren.
4. Anti-Spy-Software
Anti-Spy-Software schützt Sie vor Spionage-Angriffen. Sie scannt Ihren PC und sucht nach Trojanern, Adware, Spyware, Rootkits und anderen ungebetenen Gästen. Auch hier gibt es kostenfreie und kostenpflichtige Varianten. Einige kostenfreie Programme liefern jedoch selbst eine Art Spyware mit. Sucht man sich ein kostenloses Programm, sollte man sich vorher gut über den Anbieter und die Software informieren.
5. W-LAN sichern
Eine ungesicherte W-LAN-Verbindung ist eine Einladung für jeden Datendieb. Sogenannte Wardriver suchen die Umgebung nach ungesicherten Funknetzwerken ab. Sie erfassen den Standort und veröffentlichen die Daten auf einschlägigen Websites im Internet. Des Weiteren können ungebetene Mitnutzer des Netzwerks Ihre Daten ausspionieren und beispielsweise freigegebene Netzwerkordner einsehen und bearbeiten. Abgesehen von dem Sicherheitsrisiko können sich auch deutlich höhere Kosten durch uneingeladene Mit-Surfer ergeben. Sie sollten Ihr Netzwerk also unbedingt absichern!
6. Datensicherung
Stellen Sie sich vor, Sie starten Ihren PC und nichts ist mehr da. Alle Daten sind gelöscht oder Sie können nicht mehr auf sie zugreifen. Eine Katastrophe...alle Fotos, Ihre ganzen Erinnerungen, vielleicht auch empfindliche Dateien...sie sind weg. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie unbedingt von Zeit zu Zeit eine Datensicherung durchführen. Hierfür bieten sich mehrere Möglichkeiten. Eine Software-basierte Sicherung arbeitet mit speziellen Sicherungsprogrammen. Sie können die Sicherung in einer Cloud vornehmen oder ein entsprechendes Backup-Programm auf den PC laden. Alternativ können Sie Ihre Daten auch Hardware-basiert sichern. Hierfür eignen sich CDs, zusätzliche Festplatten und andere Datenträger.
7. Das eigene Surf-Verhalten
Keine Software der Welt kann Sie vor sich selbst schützen. Wenn Sie unbefangen auf den zwielichtigsten Internetseiten unterwegs sind und jeder Datenquelle vertrauen, ist es ein Leichtes, Ihre Daten auszuspionieren und für kriminelle Zwecke zu missbrauchen.
Öffnen Sie keine Mails von zwielichtigen Absendern oder mit unbekanntem Anhang!
Laden Sie keine Software aus dem Internet herunter, der Sie nicht vertrauen!
Surfen Sie nicht auf Websites, denen Sie nicht vertrauen!
Nehmen Sie Warnungen Ihrer Schutzprogramme ernst!
Fazit
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Sicherheit Ihrer Daten zu einem Großteil in Ihrer Hand liegt. Schützen Sie sie, denn sie gehören zu Ihrem wertollsten Gut!
Bildquelle:
Public Domain Pictures
(Warum gibt es braune und weiße Eier?)