Mandelblüte im Algarve
Der Frühling in Portugal beginnt mit der Mandelblüte und verleiht der Algarve ein märchenhaftes Aussehen.Die Mandelblüte im Algarve, ein duftendes, weiss-rosa Erlebnis
Dieser Winter 2011/2012 war bisher außergewöhnlich warm und trocken, deshalb ist die Mandelblüte dieses Jahr, Anfang Januar, etwas früher dran. Die Mandelbäume haben noch keine Blätter – die verlieren sie im Herbst – und schon kommen die ersten Blüten. Die richtige Reihenfolge für eine erfolgreiche Mandelernte im Sommer sind erst die Blüten, dann die Blätter. Verhält es sich einmal andersherum, ist nicht auf eine reichhaltige Ernte zu hoffen.
Es gibt Mandelbäume mit rosa und andere mit weißen Mandelblüten. Warum das so ist, konnten wir bis jetzt noch nicht herausfinden. Das kursierende Gerücht, es handle sich bei den rosablühenden Mandelbäumen um solche, die später Bittermandeln tragen, erwies sich als einleuchtend, aber nicht richtig. Wie auch immer, jede einzelne Mandelblüte duftet süß und erinnert an den Duft von Blütenhonig. Werden Mandeln nicht abgeerntet und bleiben am Baum hängen, erschwert das eine darauffolgende Blütenbildung, was wiederum weniger neue Mandeln zur Folge hat.
Einen Monat nach der Mandelblüte wachsen bereits kleine, grüne Mandeln. Im Laufe der Wochen werden sie größer und zum Schluss wechseln sie ihre Farben in ein helles Braun. Damit zeigen sie ihre Reife an.
Warum gibt es im Algarve so viele Mandelbäume?
Die Antwort auf diese Frage ist märchenhaft:
Es war einmal zur Zeiten, als die Mauren im Algarve herrschten - irgendwann zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert - da verliebte sich ein arabischer König in eine Prinzessin aus Nordportugal. Die Liebesgeschichte nahm ihren Lauf und endete in einer Vermählung mit einer großen, großen Feier. Danach zogen beide in die Algarve, um dort für immer glücklich und zufrieden zu leben. Doch das Glück währte nicht lang, denn die Prinzessin wurde immer trauriger und trauriger. Sie hatte Sehnsucht nach ihrer Heimat und den Schnee im Winter. Der König dachte intensiv nach, wie er seine Gemahlin wieder glücklich machen könnte. Und siehe da, er hatte einen Einfall und ordnete an, im ganzen Algarve, Mandelbäume zu pflanzen.
Im nächsten Frühling, zur Zeit der Mandelblüte stand er zusammen mit seiner Prinzessin oben auf dem Schloss und zeigte ihr die weißbedeckten Felder zu ihren Füssen. Der Anblick der weißen Blüten, erinnerte sehr an Schnee. Und fortan war die Prinzessin wieder glücklich und freute sich jedes Frühjahr aufs Neue über ihren Pseudoschnee.
Die Mandel, ein gesunder Genuss
Jeder Mandelkern ist umschlossen von einer Haut und einer festen Schale. Mandeln haben eine lange Liste von positiven Nebenwirkungen. So sind Mandeln nachweisbar cholesterinsenkend und blutzuckerregulierend. Sie haben einen hohen Gehalt an Vitamin E und wirken als freie Radikale fangende Antioxidantien. Obwohl sie aus 80 % Fett bestehen, machen sie nicht unbedingt dick, denn sie machen auch schnell satt. Verantwortlich dafür ist ein hoher Gehalt an Ballaststoffen und einfach ungesättigten Fettsäuren. Kalzium, Magnesium, Kalium, Kupfer und Zink vervollständigen die Liste der in ihr enthaltenen, gesunden Nährstoffe. Damit ist die Mandel ein rundum gesundes Lebensmittel. Empfohlen wird, eine Handvoll davon täglich zu essen.
Das Quinta da Fortuna-Buch |
Bildquelle:
Sabine Kranich
(Traditionelle Rezepte aus Portugal)