Der Mandelbaum

Mandelbäume werden bis zu fünf Meter hoch. Sie erreichen ein durchschnittliches Alter von 60 bis 70 Jahren. Im Frühjahr sind die strahlend weiß-rosa gefärbten Blüten besonders charakteristisch, denn sie blühen vor dem Entwickeln ihrer Blätter. Die schmackhaften Mandelkerne selbst wachsen am Baum in den Früchten unter Verschluß. Die

 

 

 

Früchte sind etwa pflaumengroß und haben eine grüne, fleischige Hülle. Bei der Reife springt die Hülle auf und gibt den etwa vier Zentimeter großen Steinkern frei. Darin sitzt die in einer Samenhaut umhüllte Mandel. Die Ernte der Steinfrüchte findet im Hochsommerzwischen August und Oktober statt und ist heutzutage komplett technisiert, den n die Bäume werden meist maschinell geschüttelt und abgeerntet.

Die Herkunft des Mandelbaums

Mandelbäume werden bereits seit 4.000 Jahren vom Menschen kultiviert. Die Heimat des Mandelbaums liegt in Vorder- und Zentralasien. Von dort aus gelangten diese in den Mittelmeerraum. Auch heute noch werden Mandelbäume im Mittelmeerraum und dort besonders in Italien, Spanien, Marokko und Israel, aber auch in Vorder- und Zentralasien über den Iran und Irak bis hin nach Usbekistan angebaut. Das Mandelmonopol liegt heute aber in Kalifornien, wo weit über die Hälfte der Weltproduktion erzeugt wird.

Aber gerade die Mandelproduktion in den USA ist umweltpolitisch sehr kritisch zu betrachten, da die Anbauflächen in dem von Dürre geplagten Bundesstaat Kalifornien viel Wasser benötigen, das dort sehr rar ist.

Mandelbaumblüte, die fünfte Jahreszeit im Süden

Auf nahezu allen Ländern und Inseln im Mittelmeerraum von Zypern über die Ägäis bis zu den Balearen und im Atlantik auf den Kanarischen Inseln bis Madeira und die Azoren ist die Mandelbaumblüte zu Beginn des Jahres ein echtes Reisehighlight, wenn weite Teile der Region mit weiß und rosa blühenden Mandelbäumen überzogen sind und die Mandelbaumblüte als wichtige fünfte Jahreszeit gefeiert wird. Dann ist das Wetter schon wunderbar mild und die Insel ist nicht so überlaufen wie zur Saison.

Allein auf Mallorca soll es einige Millionen Mandelbäume gegeben haben. Dort wurde der Mandelbaum von den Mauren eingeführt, aber erst Ende des 19. Jahrhunderts als Ertragsquelle gefunden, als wegen einer Reblausplage der Weinanbau fast zum Erliegen gekommen war. Heute schadet der Holzpilz den Mandelbäumen. Während auf Mallorca 2006 auf noch rund 57.300 Hektar Mandelbäume standen, sind es aktuell nur noch um die 15.500 Hektar.

Auf allen Inseln aber kann sich der Beginn der Mandelblüte kann aufgrund der Witterungsverhältnisse im Januar leicht verschieben. Die sicherste Zeit, die Mandelblüte zu erleben, ist der Februar. Auch dort kann selbst von Region zu Region der Blütezeitraum variieren. Generell lässt sich sagen, dass in den flachen und etwas milderen Regionen die Mandelblüte früher einsetzt als in bergigen Regionen.

Die Mandelblüte dauert vier bis sechs Wochen an. Die zierlichen Mandelbäume sind äusserst genügsam, hitzeverträglich und windfest auch während ihrer Blüte. Ab Juli liefern sie trotz monatelanger Trockenheit reichliche Ernten.

Erntezeit

Geerntet werden die Mandeln im Hochsommer. Dann werden unter den Bäumen Netze ausgebreitet und die lockersitzenden Früchte mit langen Stöcken abgeschlagen. Auf großen Mandelplantagen erntet man auch mit technischen Hilfsmitteln. Man benutzt kleine Traktoren, die vorne eine Art Zange haben. Diese umfassen die Bäume und es wird kräftig geschüttelt. Dann trennt man die Kerne von der Schale und gibt die Kerne weiter zur Produktion von Mandelschokolade, Mandelöl oder Mandellikör. Allein auf Mallorca werden jedes Jahr rund 7000 Tonnen Mandeln bester Qualität produziert.

Mandeln sind sehr gesund

Vor vielen hundert Jahren galt die Mandel ein wichtiges Grundnahrungsmittel des Menschen in subtropischen Regionen, denn sie enthält zu fast 19 Prozent hochwertiges Eiweiß und war deshalb sehr wichtig zur Deckung des Proteinbedarfs der früheren Bewohner des Mittelmeerraumes. Außerdem sättigt die Mandel, ohne dick zu machen, so dass sie den Menschen half, mit bereits kleinen Mahlzeiten leistungsfähig, fit und schlank zu bleiben.

Auch heute besagen aktuelle Studien, dass der regelmäßige Verzehr von täglich 60 Gramm Mandeln vor Diabetes, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vor einem hohen Cholesterinspiegel schützt und in vielen Fällen zu einer Verbesserung der Knochendichte ohne Gewichtszunahme führt.

Mandeln.....

.....enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe wie Kupfer, Magnesium und Calcium und grosse Mengen der Vitamine B und E. Mit nur wenigen Löffeln eines Mandelpürees aus dem Bioladen wird ein Grossteil des täglichen Mindestbedarfes an Magnesium gedeckt. Da Magnesium und Calcium im richtigen Verhältnis enthalten sind, können beide Mineralstoffe vom Körper perfekt aufgenommen und verwertet werden.

Vitamin E als Antioxidans bewahrt uns vor freien Radikalen. Es schützt ausserdem die in der Mandel enthaltenen ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation, so dass diese dem Menschen in bester Qualität zu Verfügung stehen können.

.....schützen vor Diabetes. Wegen ihrer vorteilhaften Nähr- und Vitalstoffzusammensetzung können sie unseren Stoffwechsel so beeinflussen, dass bereits nach einer viermonatigen "Mandel-Diät" die Insulinsensitivität verbessert werden kann. Von einer "Mandel-Diät" spricht man, wenn 20 Prozent des täglichen Kalorienbedarfes in Form von Mandeln aufgenommen werden. Das wird mit 60 bis 80 Gramm Mandeln erreicht.

.....senken den Cholesterinspiegel. Regelmäßiger Mandelverzehr mit täglich 60 Gramm kann schon nach vier Wochen zu gesunden Cholesterinwerten führen.

.....stärken die Knochen, wie die Medizinische Fakultät der Universität Toronto in Kanads festgestellt hat: Versuchspersonen wurden in 3 vergleichbare Gruppen eingeteilt, maß ihre Knochendichte und gab einer Gruppe 60 Gramm Mandeln, der zweiten eine Kartoffelmahlzeit und der dritten Gruppe eine Reismahlzeit. Bereits vier Stunden nach dem Essen stellte man fest, dass sich nach dem Verzehr von Kartoffeln oder Reis in Bezug auf die Knochendichte keine Änderung ergeben hatte. Bei der Mandelgruppe jedoch beobachtete man, dass die Bildung der Osteoklasten – das sind Knochen abbauende Zellen - um 20 Prozent abgenommen. Auf weitere Einzelheiten zur Studie wurde an dieser Stelle verzichtet, denn sie setzte zu sehr medizinisches Fachwissen vorau. Aber das Fazit der Studie verblüffte, wonach schon 60 Gramm Mandeln positiven Einfluss auf die Knochendichte haben sollen.

Mandeln süß oder bitter?

Will man gemütlich einige Mandeln knabbern, so kann es passieren, dass sich auch einmal eine bittere Mandel darunter befindet. Das liegt daran, dass es als Sorten süße und bittere Mandeln gibt.

Die süßen Mandeln haben süß schmeckende Früchte und kommen hauptsächlich als geschälte Mandeln bei uns auf den Markt.

Gar nicht süß schmeckt die Bittermandel, die häufig aus Marokko, Syrien oder Spanien stammt. Diese Mandeln dürfen nicht roh verzehrt werden, sondern sind für die Ölproduktion oder als Geschmackszutat gedacht. Der charakteristische Bitterstoff ist das Glykosid Amygdalin. Dieses zersetzt sich unter Wassereinfluss unter anderem in giftige Blausäure und Bittermandelöl. Für Kinder können bereits fünf bis zehn Bittermandeln tödlich sein, für Erwachsene um die 60 Mandeln. Aufgrund des warnenden, intensiven und sehr bitteren Geschmacks, ist allerdings eine Vergiftung äußerst unwahrscheinlich; beim Kochen und Backen verflüchtigt sich die Blausäure und das Bittermandelöl gibt einen charakteristischen Geschmack.

Die Bäume der bitteren und süßen Mandeln sehen identisch aus. Ihr einzige Unterschied in den Früchten liegt im Amygdalin der Bittermandeln. Es gibt – vorrangig im Gebiet rund um das Mittelmeer - sogar Bäume, an denen bittere und süße Mandeln wachsen. Dies betrifft vor allem den Anbau im Mittelmeergebiet.

Wer ganz sicher gehen möchte, sollte nur Mandeln aus Kalifornien verzehren. Und wer eine bittere Mandel findet, sortiert sie aus und gibt sie in den Abfall.

Autor seit 10 Jahren
532 Seiten
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