Wer ist Martin Shkreli?

Geboren wurde Martin Shkreli am 17. März 1983 in Brooklyn (Quelle: Wikipedia). Schon früh zeigte sich, dass der Sohn albanisch-kroatischer Einwanderer extrem intelligent ist. Er übersprang mehrere Klassen und startete mit 17 (!) seine Karriere an der WallStreet. Mit gerade einmal 28 Jahren gründete Shkreli dann seinen eigenen Hedgefonds Elea Capital. Dieser wurde später allerdings von Lehmann Brothers später zu einer Zahlung von 2,3 Millionen US-Dollar verklagt - was die Bank auch gewann. Elea wurde daraufhin geschlossen. Später gründete Shkreli dann den Hedgefonds MSMB Capital. Dieser ist dann die Keimzelle für mehrere Biotech-Unternehmen, beispielsweise Retrophin. 2014 wird Shkreli allerdings genau dort wieder entlassen. Er sei "mit Rechtstreitigkeiten unsachgemäß umgegangen." (Quelle: Capital). Daraufhin gründete Martin Shkreli dann 2015 Turing Pharmaceuticals und das Unheil nahm seinen Lauf. Zuerst für tausende Erkrankte, später für Shkreli selbst. Übrigens bezeichnete selbst Donald Trump Martin Shkreli als "verzogene Göre".

Der meistgehasste Mann Amerikas

Das Unternehmen Turing Pharmaceuticals, das Martin Shkreli gehörte, kaufte die Rechte an dem Medikament Daraprim, einem Entzündshemmer gegen Toxoplasmose, das unter anderem Aids-Patienten einnehmen - und verteuerte das Medikament um 5.000 %. Daraprim kostete auf einmal 750 US-Dollar - pro Pille. Vorher waren es 13,50 US-Dollar. Dadurch wurde Shkreli zum Gesicht des Raubtierkapitalismus und war in den Medien der meistgehasste Mann Amerikas.
Legendär war auch seine Aussage vor dem US-Kongress, als er die Abgeordneten breit angrinste, während diese versuchten ihm zum Umdenken zu bewegen. Einem Abgeordneten stieß dieses Verhalten sauer auf. Er machte Shkreli darauf aufmerksam, dass es sich bei der Anhörung nicht um einen Spaß handele: "Menschen sterben gerade". (Quelle: der Spiegel)Kritiker bezeichnete Shkreli gerne mal als "Schwachköpfe" oder "Verrückte".

Auch in anderen Interviews zeigte sich der "Pharma-Bro" maximal erstaunt über die heftigen Reaktionen auf die Preiserhöhung. Vorwürfe, dass das Medikament nun unbezahlbar sei, wies er weit von sich.Es ist zwar nicht verboten, die Preise für Medikamente anzuheben, aber unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten höchst verwerflich. Shkreli kündigte übrigens an, den Preis wieder zu senken, was aber bis jetzt nicht geschehen ist. Mittlerweile ist es anderen Firmen gelungen, das Medikament ebenfalls herzustellen und bieten den Entzündungshemmer zu erschwinglichen Preisen an.

Der Betrug und das Urteil

Im Dezember 2015 wurde Shkreli vom FBI verhaftet. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, rund elf Millionen US-Dollar aus dem von ihm gegründeten Biotech-Unternehmen Retrophin illegal abgezweigt zu haben, um seinen eigentlich insolventen Hedgefonds MSMB auszahlen zu können. Aufgebrachte Anleger hatten im Vorfeld gehörig Druck ausgeübt. Sowohl MSMB Capital Management als auch MSMB Healthcare wurden durch Aktienmanipulationen künstlich aufgebläht. Martin Shkreli wurde beschuldigt, den Anlegern Verluste verschwiegen und falsche Informationen gegeben zu haben.

 Martin Shkreli wurde vom Gericht zu sieben Jahren Haft verurteilt und für schuldig befunden, den Wert von zwei seiner Hedgefonds illegal nach oben getrieben zu haben. Davor hatte der "Pharma Bro" die Richterin noch unter Tränen um eine milde Strafe angefleht. Im Vorfeld des Prozesses war es übrigens fast unmöglich, Geschworene zu finden, die nicht voreingenommen waren. Im Vorfeld lehnten über 200 Menschen das Amt ab.

Eine Bunderichterin ordnete außerdem an, dass Martin Shkreli nach Verbüßung seiner Haftstrafe nicht mehr in der Pharmaindustrie arbeiten darf - und das lebenslang. Obendrein muss er den Opfern einen Schadensersatz von 64,6 Millionen Dollar bezahlen. Er selbst bezeichnete sich übrigens immer wieder als Opfer einer "Hexenjagd". Während des Prozesses twitterte Shkreli munter weiter und veröffentlichte YouTube-Videos. Überdies lobte er eine Belohnung von 5.000 US-Dollar aus für diejenige oder denjenigen, die oder der ihm ein Haar von Hillary Clinton bringt. Daraufhin war dann seine Kaution hinfällig und Martin Shkreli musste zurück ins Gefängnis.

Was macht Martin Shkreli heute?

Mittlerweile wurde der meistgehasste Mann Amerikas aus der Haft entlassen - Vorzeitig wegen guter Führung. Allerdings scheint es Shkreli mit dem Berufsverbot nicht ganz so genau zu nehmen. Im Januar dieses Jahres forderte die FTC (Federal Trade Commission) das Bundesgericht auf, Shkreli wegen "Missachtung" zu verurteilen. Grund ist zum einen, dass er den Schadensersatzzahlungen nicht beziehungsweise nicht rechtzeitig nachkommt. Zum anderen wurde er als Mitbegründer des Unternehmens Druglike.Inc geführt, einer Web3 Plattform zur Erforschung von Arzneimitteln (Quelle CNN). Damit verstößt er gegen die Auflagen, dass er nicht mehr in der Pharmaindustrie arbeiten darf.
Angeblich verdient Shkreli, der einstige Multimillionär, jetzt nur noch 2.500 US-Dollar im Monat. Angestellt ist er wohl in einer Anwaltskanzlei

 

Die Sache mit dem Wu Tang Track

Zum Besitz von Martin Shkreli gehörte auch das legendäre Wu-Tang Album "Once Upon a Time in Shaolin", das die Band nur ein einziges Mal produziert hatte. 2015 ersteigerte Shkreli dann das Album für rund 2 Millionen US-Dollar - und behielt es für sich. Daraufhin brach ein erneuter Shitstorm über ihn herein. Nach seiner Verhaftung wurde das Album von den Behörden beschlagnahmt. Der Wu-Tang Clan distanzierte sich übrigens von Shkreli und wollte den größten Teil der Einnahmen spenden.

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