MCP-Tropfen - ein Medikament gegen Übelkeit nicht ganz ohne Risiken
MCP darf mit sofortiger Wirkung nicht mehr rezeptiert und von Apotheken abgegeben werden. Besonders die Nebenwirkungen bei Kindern waren so massiv, dass die Zulassungsbehörde reagierte.Risiken überwiegen den Nutzen von Metoclopramid
Da MCP-Tropfen anregend auf die Bewegungen des oberen Magen-Darm-Traktes wirken, galten diese bisher als gern verordnetes Medikament für Patienten, die unter Übelkeit und Brechreiz leiden. Der Wirkstoff Metoclopramid unterstützt die Magenentleerung und die Entleerung des Dünndarms, was sich positiv auf Übelkeit, Erbrechen und auch auf eine Reiseübelkeit auswirkt. MCP-Tropfen und andere Darreichungsformen unterlagen einer Rezeptpflicht und sollten daher niemals niemals ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.
MCP-Tropfen für viele Patienten ein Segen, für andere jedoch ein Fluch
Die Liste der Risiken und Nebenwirkungen sind laut Beipackzettel der Pharmaunternehmen zwar nicht sonderlich lang, dafür mussten sich die Verwender jedoch laut Warnhinweise auf recht heftige Reaktionen einstellen. Und liest man sich durch Forenbeiträge verschiedener Portale, wird deutlich, mit welch massiven Nebenwirkungen Patienten bereits konfrontiert wurden. Für das Institut gab es jetzt anscheinend genug Gründe zu reagieren. Besonders die schwerwiegenden neurologischen und kardiovaskulären Nebenwirkungen waren für das BfArM Anlass diese Mittel erst einmal aus dem Verkehr zu ziehen und eine Nutzen-Risiko-Bewertung für alle in der EU zugelassenen Anwendungsgebiete einzuleiten. Besonders problematisch schienen sich wohl die neurologischen Nebenwirkungen bei Kindern auszuwirken. Aber auch bei Erwachsenen kam es recht häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel, Ruhelosigkeit, Kopfschmerzen, Depressionen sowie Bewegungsstörungen wie Muskelkrämpfe und Zittern.
ab ca. 7:30 geht der Sprecher auf die Nebenwirkungen von MCP (Metoclopramid) ein
Die Suche nach Alternativen zu MCP
Die Verunsicherung bei den Patienten ist nach der Bekanntgabe des Widerrufs groß und die Frage nach Alternativen steht sogleich im Raum. Sicherlich werden auch Ärzte sich erst einmal auf die neue Situation einstellen, und mit ihren Patienten alternativ verträgliche Medikamente austesten müssen, denn eigentlich bergen auch die Alternativen ähnlich unerwünschte Nebenwirkungen. Ärzte und Apotheker sind Ansprechpartner für Fragen, wie beispielsweise auch die, was mit den Medikamenten geschehen soll, die bereits verordnet wurden und sich im noch im Haushalt befinden. Einige Reaktionen von Patienten auf die Hiobsbotschaft des Zulassungsentzuges können in den Kommentaren auf der Internetseite der Deutschen Apotheker Zeitung nachgelesen werden.
Quellen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Bescheid vom 9.April 2014
Europäische Arzneimittel Agentur (Zuständig für Zulassung und Überwachung von Medikamten)
sanego.de (sanego bietet eine Datenbank, in die Patienten, Angehörige, Ärzte, Apotheker oder andere, Nebenwirkungen von Medikamenten eintragen und danach suchen können)
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Dieser Artikel ersetzt keinen fachkundigen Rat eines Arztes oder Apothekers!