Die hohle Schule der Gagvermeidung

Das... ist... unlustig!

Meine Frau, die Spartaner und ichSpartas König Leonidas (Sean Maguire) musste eine unerbittlich harte Ausbildung durchlaufen: Neben Kämpfen mit seiner Großmutter und diversen Folterorgien, wartete ein riesiger Pinguin darauf, ihm den Hintern zu versohlen. Seine schlimmste Demütigung war natürlich, in "Meine Frau, die Spartaner und ich" auftreten zu müssen. All diese Unbill hat der edle König ertragen.

 

Doch nun folgt die schwerste Prüfung seines Lebens: Sein persischer Berufskollege Xerxes (Ken Davitian) fordert die Unterwerfung Spartas. Das kann sich Leonidas nicht bieten lassen, weshalb er 300 Krieger zusammentrommeln lässt, die mit ihm gemeinsam das riesige persische Heer aufhalten sollen. Auf Grund des schönen Wetters folgen nur wenige Getreue dem Ruf und stehen ihrem Oberhaupt bei, einen Rap-Wettbewerb und ähnliche unmenschliche Aufgaben zu bestehen.

 

S P O I L E R!!!

Der Film endet damit, dass das Gehirn des bedauernswerten Zuschauers durch die Ohren zu fliehen versucht.

Wie 300, nur nicht so lustig: „Meine Frau, die Spartaner und ich“

Witz, erbarme dich!

Jason Friedberg und Aaron Seltzer haben wieder zugeschlagen! Nach ihren ebenso erfolgreichen, wie witzarmen Komödien "Date Movie" und "Epic Movie" landen sie mit "Meine Frau, die Spartaner und ich" erneut einen internationalen Blockbuster. Warum dem so ist, erschließt sich nicht. Denn obwohl dieser Film als Parodie des Zack-Snyder-Krachers "300" gelten möchte, schafft er es, weniger zum Lachen zu reizen als die Vorlage.

 

Nichts, aber rein gar nichts, machen Friedberg und Seltzer bei ihrem dritten vergeblichen Versuch, wenigstens zufällig etwas Ähnliches wie eine Pointe oder einen guten Gag zu entwickeln, richtig. Die Handlung ist schlicht und ergreifend strunzdoof und erweist sich als willkürliche Aneinanderreihung dessen, was die Produzenten als witzig erachtet haben dürften.

 

Carmen Electra: Verstoß gegen die Bauordnung?

Wie schon in "Beilight – Biss zum Abendbrot", der höchst subtilen "Twilight"-Parodie (als könnte man diese Filmreihe versehentlich ernstnehmen!), vergurkt das dubiose Regie-Duo Friedberg und Seltzer jeden potenziellen Gag. Freilich: Möglicherweise ist die Pointe ihrer Filme jene, dass sie mit ihrem außerirdisch grottigen Leinwandmüll Millionen scheffeln. Falls ja: Gelungen, die Herren!

 

Falls nein: Wo sollte man mit dem Aufzählen beginnen, woran es ihren Filmen mangelt? Am Offensichtlichsten natürlich an Witzen. Paris Hilton und Britney Spears zu persiflieren könnte eventuell klappen, verstünden die Produzenten solcher Machwerke das Wesen von Witzen oder Parodien. Stattdessen wird jeder potenzielle Witz möglichst rasch von einer humorbefreiten Dampfwalze des Unwitzes plattgefahren. Seien es die unvermeidlichen Fäkal-Humoresken, Carmen Electras fast schon gegen die Bauordnung verstoßender Vorbau oder die stets beliebten Schwulenwitzeleien: In einer Art umgekehrten Kettenreaktion sind die Witze mausetot, ehe sie je das Leinwandlicht erblickten.

 

"Meine Frau, die Spartaner und ich", oder: Müssen Komödien lustig sein?

Übrigens beträgt die reale Filmlänge von "Meine Frau, die Spartaner und ich" nur etwas mehr als eine Stunde. Was für gewöhnlich Anlass zum Meckern wäre, soll ausnahmsweise gelobt werden: Offenbar hatten die Produzenten selber erkannt, wie aussichtslos ihr Versuch ist, irgendwann aus heiterem Himmel einen Lacher zu erzielen. Neben "300" werden auch Filme wie "Transformers" oder "Shrek" parodiert. Jedenfalls dem Vernehmen nach, denn der filmische Beweis steht aus.

 

Fazit: Wer schon lange nicht mehr gelacht hat, wird es bei "Meine Frau, die Spartaner und ich" auch nicht mehr erlernen.

Originaltitel: "Meet the Spartans"

Regie: Jason Friedberg, Aaron Seltzer

Produktionsland und -jahr: USA, 2008

Filmlänge: ca. 89 Minuten

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Verleih: Twentieth Century Fox Home Entertaiment

Deutscher Kinostart: 28.2.2008

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