First found ...

Es ist schon lange her, seit ich meinen ersten Cache gefunden habe. So ungefähr 4 Jahre und kurz vor dem Ziel waren wir alle aufgeregt, wie die kleinen Kinder.
Was wir wohl finden werden? Wie wird der Schatz wohl aussehen und was ist drin verborgen?

Größte Geocachinggemeinde (international)

Ihr wisst nicht, was "cachen" oder besser "Geocaching" ist? Kurz gesagt, jemand versteckt eine kleine Dose mit Inhalten wie Spielzeug, kleine Münzen etc., nimmt die Geokoordinaten des Verstecks auf, stellt diese im Internet zur Verfügung und fordert seine sogenannten Mitspieler auf, seinen Schatz zu finden. Wenn man ihn dann gefunden hat, trägt man sich in eine Art Logbuch ein, versteckt den Schatz wieder und meldet den Fund übers Internet zurück. Das muss sich jetzt für einen "Nicht-Geocacher" ziemlich verrückt anhören und das stimmt. Es ist gänzlich unbedeutend, sinnlos und total verrückt, ist aber eine wunderbare Freizeitgestaltung und macht mittlerweile mehrere Tausend Menschen in Deutschland glücklich. Auf der gesamten Welt sind derzeitig mehr als einer Millionen dieser Schätze versteckt, so viele, wie man sein ganzen Leben lang nicht finden könnte.

 

Nach unserem ersten Fund hielten wir also die Dose in der Hand und wir fotografierten sie von allen Seiten, den Inhalt und uns selbst und stellten die Bilder ins Netz. Geschafft! Mächtig stolz berichteten wir von unserem kleinen Abenteuer und meine damaligen "Mitcacher" sind zwar nicht mehr ganz so aktiv, aber sie erinnern sich immer noch gerne an diesen Tag. Dann folgten viele Suchaktionen auf eigene Faust und irgendwann viel mir auf, dass das Suchen eigentlich mehr Spaß zu zweit macht, als einsam die Wurzeln einer Tanne auszugraben oder Laternenpfähle in einer Großstadt zu erklimmen. Man fühlt sich zu zweit wesentlich weniger beobachtet, als alleine.
So ziehe ich dann von Zeit zu Zeit mit einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten durch die Wälder und schon beim ersten Treffen war es so, als würde man sich schon Jahre kennen. Hier wird, nach einem kurzen Händedruck, sofort gefachsimpelt, Werkzeuge verglichen oder Anekdoten ausgetauscht. Man chattet im Internet, versendet E-Mails und plaudert, was das Zeug hält. Wie schnell ein gemeinsames Hobby verbindet, weiß ein jeder hier.

Eingang zu einem Geocachingabenteuer

 

 

 

 

 

 

 

Neben diesen Gruppen, gibt es aber immer einen ganz speziellen Cachefreund, mit dem man am liebsten alleine durch die Gegend zieht – der einen auswendig kennt. Diesen speziellen Freund kenne ich schon fast sein ganzes Leben lang auch wenn man sich selten sieht, ist es immer wieder überraschend, wie eng man verbunden ist, wie wenig man tun muss, damit das Band gespannt bleibt. Wir wechseln nie viel Worte, sondern konzentrieren uns auf das Wesentliche, auch wenn er manchmal nicht bei der Sache ist – in einem sind wir uns aber immer einig, die Abenteuer, die wir gemeinsam erlebt haben, sind erzählenswert und diese werden dann auch erzählt. Zumindest von mir – er ist eindeutig ein Kommunikationsmuffel. Oft denkt er nur ans Essen und wir mussten das "Cachen" schon ein paarmal verschieben, da er Hunger hatte oder einfach mal "Sight Seeing" betreiben wollte. Dabei hätten wir uns oft schon fast verloren aber letztendlich findet man immer wieder zusammen zurück – egal ob man sich zu einem gemeinsamen Nachtcache oder zu einem Rätselcache verabredet hatte.


Der Weg ist das Ziel...Das einzige, was mich wirklich stört, sind die Haare im Kofferraum, die er bei jeder Cachetour zurücklässt, aber das ist nur ein geringer Preis den ich zahlen muss. Legt er nach dem Fund seine kalte Schnauze auf mein Bein und schaut auf die Leckereien auf der Picknickdecke, dann bin ich mehr als entschädigt.

 

Das Alles wird nur noch getoppt, wenn ich mit meinem besten Kumpel unterwegs bin, doch davon möchte ich hier nichts erzählen, da ich es ihm versprechen musste.

Beste Grüße

Manfred Peter

Autor seit 13 Jahren
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