"Mikado" stammt aus dem Japanischen und weist darauf hin, dass man eine Art Spiel (vielleicht auch eine Art Orakel) mit Stäben bereits dort sehr früh kannte. Vielleicht bestand ein Zusammenhang zur Familie Tsuchimikado. Aus dieser Familie entstammten viele japanische Wahrsager und Astrologen, die ihre Vorhersagen mit Hilfe langer Stäbe durchführten.

In Europa ist Mikado ebenfalls schon seit Langem bekannt, man sagt, es sei in Europa entstanden und bereits zur Römerzeit bekannt gewesen. Ganz grob gesagt, ist Mikado ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem es darauf ankommt, aus einem Haufen Holzstäbchen möglichst viele herauszuziehen, ohne dass die anderen sich bewegen.

Mikado, Mandarin, Samurai und Kuli

Obwohl wir Mikado als Bezeichnung für das ganze Spiel kennen, bezeichnet es zunächst einmal einen bestimmten Holzstab aus dem Spiel - nämlich den blaugestreiften. Dieser kommt im gesamten Spiel nur ein einziges mal vor und hat den höchsten Punktwert. Mikado ist auch eine alte Bezeichnung für den japanischen Kaiser, daher auch die Assoziation zur höchsten Spielfigur. Die anderen Stäbe sind im Rang abgestuft und zwar ebenfalls in Anlehnung an die alte japanische Gesellschaft. Nach dem Mikado kommen die Stäbe Mandarin (bezeichnet einen chinesischen Hofbeamten), Bonzen (Priester), Samurai (japanische Krieger) und als Stab mit dem geringsten Punktwert schlussendlich die Kuli (entspricht dem chinesischen Arbeiter). 

Mikado ist bei uns auch unter den Bezeichnungen Kaiserspiel, Federspiel oder Zitterwackel bekannt.

41 Mikadostäbchen umfasst ein Mikadospiel. Die Holzstäbe sind im Normalfall 18 Zentimeter lang und etwa 2-3 Millimeter dick und an beiden Enden spitz. Sie haben unterschiedliche Wertigkeiten, insgesamt können maximal 170 Punkte erreicht werden.

  • Im Spiel befindet sich ein Mikado, also ein Stäbchen mit dem Wert 20, das durch eine blaue Spirale oder seltener auch durch schwarze Streifen gekennzeichnet ist.
  • Das nächstwertvollere Stäbchen ist der Mandarin. Er ist blau-rot-blau und bringt 10 Punkte. Von ihm sind 5 Exemplare im Spiel.
  • 5 Punkte sind die Bonzen wert. Von ihnen gibt es ebenfalls 5 Stück und sie tragen die Farben rot-blau-rot-blau-rot.
  • 3 Punkte gibt es für die Samurai. Das sind die 15 Stäbe mit der Farbkombination rot-gelb-blau.
  • Ebenfalls 15 Stück sind von den Kuli im Spiel. Diese sind rot-blau und bringen lediglich 2 Punkte.

 

Mikado-Regeln

Für das Spiel wird eine glatte Fläche benötigt. (Eine Tischdecke macht es dann doch zu einfach). Ein Spieler lässt das Bündel Stäbe auf dem Tisch umfallen, sodass die Stäbe danach kreuz und quer übereinander liegen. Nun gilt es, die Stäbe so vom Tisch zu nehmen, dass sich kein anderer Stab bewegt. Einzeln liegende Stäbe können einfach weggenommen werden, das ist die leichteste Variante. Etwas mehr Fingerspitzengefühl erfordert das Wegrollen der einzelnen Hölzer, wenn mehrere direkt nebeneinander liegen. Liegt ein Stab relativ frei zwischen den anderen, so kann man versuchen, ihn aus dem Zwischenraum herauszuziehen. Liegt ein Stab oben auf anderen auf, so kann man ihn durch gleichzeitiges Anhaben seiner beiden Enden versuchen, von den darunterliegenden Stäben einfach herunter zu heben. Wer schon den Mandarin eingesammelt hat, darf diesen auch als Helfer benutzen, das heißt, er darf ihn beispielsweise dazu verwenden, direkt nebeneinanderliegende Stäbe vorsichtig weg zu rollen oder ihn unter einen anderen Stab platzieren und diesen dann hochzuheben. Solange sich kein Stab bewegt, ist der Spieler am Zug, danach ist der andere an der Reihe. Das Spiel geht so lange, bis alle Stäbe eingesammelt wurden, danach werden die Punkte gezählt. Bei Punktgleichstand gewinnt derjenige mit den meisten gesammelten Stäben.

 

Sonja, am 15.10.2017
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Bildquelle:
Amazon, Produktbild (Weihnachtsspiele - einige kurzweilige Spieletipps für Advent und Fe...)

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