Was ist Mind Mapping?

Mind Mapping auch Denkzeichen genannt kann man als Gedankenkarte bezeichnen. Dazu zunächst ein kleiner Exkurs in unser Gehirn. Unser Gehirn besteht bekanntermaßen aus zwei Hirnhälften, die miteinander verbunden sind. Die linke Hirnhälfte reagiert mehr auf Sprache, Analyse, Abstraktion. Wohingegen die rechte Gehirnhälfte mehr Bilder, Emotionen, Fantasie verarbeitet. Beide Gehirnhälften sind durch den Balken miteinander verbunden. 

Assiziationsnetz

In dieser verwundenen Masse befinden sich Nervenzellen, die miteinander verknüpft sind und für die Informationsverarbeitung, Gedächtnis, Analyse etc. verantwortlich sind. Ein gigantisches Netz aus neuronalen Verknüpfungen, die genutzt werden wollen (können). Diese Verknüpfung von Gedanken, Erfahrungen, Wissen innerhalb des Nervensystems nennt man auch Assoziationsnetz und es zieht seine Kreise durch beide Gehirnhälften. Symbolhaft ist dieses Netz im Bild dargestellt, um eine ungefähre Vorstellung zu bekommen. Mind Mapping hilft diese Assoziationen (Gedankenverbindungen) sichtbar und somit verwertbar zu machen. 
Ein kleines Beispiel für eine Assoziationskette. Woran denken Sie bei dem Wort Winter? Es könnte sein das Sie an Schnee, Skifahren, Streusalz, Kälte, Heizkosten denken. Das Wort Heizkosten halt auf den ersten Blick erst einmal verhältnismäßig wenig mit dem ursprünglichen Wort Winter zu tun. Heizkosten bringt aber eine neue Assoziationskette in Gang. Eventuell Gas, Strom, Öl, Energie sparen. Schon könnte ein neues Thema geboren sein: Energie sparen im Winter - Tipps und Tricks. So können Assoziationsketten helfen neue Ideen zu sammeln.
Mit Mind Mapping gelingt die Sammlung von Ideen, Themen und das Strukturieren besser und einfacher. Das visuelle Bild der Mind Map hilft auch weiter bei der Umsetzung und Erinnerung, wenn die eigentliche Realisierung beginnt.

Eine Mind Map erstellen - Ein kurzer Einblick

Ob man den Computer oder konventionelles Papier nutzt, ist beim Mind Mapping erst einmal unwesentlich. Kostenlose und lizenzfreie Programme werden häufig im Internet angeboten. Zu Beginn würde ich allerdings Papier und Stift empfehlen. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht umständlich in das jeweilige Programm hinein denken muss. Ein weiterer Nachteil der kostenlosen Programme ist, dass nicht alle Funktionen freigeschaltet sind. Am Anfang, bei einer Programmnutzung, mag das Programm noch hilfreich sein. Als fortgeschrittener Mind-Mapper ärgert man sich allerdings, wenn angebotene Funktionen erst gegen Geld freigeschaltet werden. Papier ist für Anfänger und Fortgeschrittene als auch für "schmale Geldbeutel" nicht die schlechtere Wahl. 
Mann / Frau nehme: Papier am besten mindestens die Größe A3 (oder die Rückseite einer alten Papiertapete) und lege es im Querformat vor sich hin. Dazu bunte Stifte, weil Farbigkeit bei einer Mind Map durchaus sehr erwünscht ist (aber nicht unbedingt ein Muss). Nur wegen der besseren Darstellbarkeit ist das nachfolgende Bild vorwiegend in Schwarz / Weiß gehalten.

Beispiel einer Mind Map Entwicklung

Beispiel einer Mind Map Entwicklung

In der Mitte des Blatts trägt man das zu bearbeitende Thema / Problem ein. Dann malt man einen Ast, was einem zu diesem Thema einfällt, zum Beispiel Aktivitäten. Auf diesem Ast können beliebig viele Zweige "sprießen", beispielsweise Schneemann bauen - lesen - Briefe schreiben. Auf so einem Zweig können auch Nebenzweige "wachsen" (Energie sparen im Winter - Tipps und Tricks) wie im Bild auf dem Heizkostenast. Dieser Nebenzweig ist aus den Zweigen Strom, Gas, Öl "gesprossen", der wiederum durch Pfeile verbunden ist. Die Pfeile können gedankliche Verbindungen (Zusammengehörigkeit) versinnbildlichen und somit festhalten. Vom Mittelpunkt (Thema Winter) können beliebig viele Äste mit Zweigen und Nebenzweigen ausgehen. Farbigkeit, kleine Bildchen, Smilies, Fragezeichen, Ausrufezeichen an den einzelnen Elementen sind erwünscht und hilfreich. Die im Bild dargestellte Mind Map wäre erst ein Anfang! Einmal begonnen wird man sich wundern, wie viel man zu einem Thema / Problem produziert. Immer genügend Platz zwischen den Ästen und Zweigen lassen, um genügend Raum für weitere Verästelungen und Zweige zu lassen. Einfach anfangen, Mind Mapping ist geduldig. Man kann durchaus unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt weiter machen.
Ist die Gedankenkarte erst einmal fertig, kann es wie ein wirres Bild wirken. Aber nur auf den ersten Blick. Man wird feststellen wie wirkungsvoll die Mind Map die Realisierung des Projekts unterstützt. Auch hier macht Übung und Beschäftigung mit Mind Mapping den / die Meister/in.
Selbst war ich immer etwas skeptisch gegenüber Kreativitäts- und Problemlösetechniken. Jeder hat wahrscheinlich intuitiv seine eigene persönliche Strategie entwickelt, um Blockaden zu überwinden. Joggen, Wandern, Yoga oder Ähnliches. Mind Mapping hat mir allerdings schon öfters geholfen, solche Tiefen zu überwinden. Sei es auch nur einen Anfang zu finden oder um den "Nebel" zu lüften. Auch ohne professionelles Training durch einen lizenzierten Trainer kann man die Grundkenntnisse recht einfach und schnell autodidaktisch erlernen.

Wer hat's erfunden?

Nein, Tony Buzan ein gebürtiger Londoner (1942 das Licht der Welt erblickt) und studierter Psychologe und Mathematiker, Wissenschaftsjournalist und Buchverfasser.
Diese kleine Vorstellung kann natürlich nicht das komplexe Thema von Mind Mapping erfassen. Literatur zu Mind Mapping gibt es allerdings reichlich. Hier nur zwei Vorschläge:
- Mind Mapping für Dummies, Wiley-Vch Verlag GmbH, Weinheim
- Mind Mapping: Kreativ und erfolgreich im Beruf, Humboldt Verlags GmbH, Baden-Baden

Kleine kreative Problemlösung.... Fast jede (auch kleine) Stadtbibliothek wird Bücher über
Mind Mapping im Angebot haben. Man muss ja nicht immer Alles selber besitzen.

 

Bilder: © Kuscheltier 2012

Kuscheltier, am 07.10.2012
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Bildquelle:
von Kerstin Schuster (Schreibwettbewerbe 2012 - aktuelle Wettbewerbe für Autoren und Hobb...)

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