Agatha Christies Miss Marple - Verfilmung mit Margaret Rutherford

Miss Marple - so wird sie genannt, obgleich sie mit vollständigen Namen Jane Marple heißt - die clevere, neugierige alte Lady mit Mantel und Hut, die ihre Nase in viele Dinge hineinsteckt und sich gern um ungelegte Eier kümmert. Jane Marple entgeht nichts, sie kommt jedem noch so streng gehüteten Geheimnis auf die Spur und gerät nicht selten während ihrer privaten Ermittlungen in arge Notlagen. Wäre da nicht oft ihr treuer Freund, der Bibliothekar Mr. Stringer - Jim Stringer - zur Stelle, der Miss Marple aus der Patsche hilft. Stringer hat stets ein wachsames Auge auf die Amateurdetektivin Miss Marple.

Dies war absolut nötig, denn die patente alte Frau, die sich auch hervorragend verstellen konnte, gab nicht viel auf gut gemeinte Ratschläge und nahm Warnungen selten ernst. Selbst ausdrückliche Verbote ließen Miss Marple kalt. Auf eigene Faust zu ermitteln, den Mörder zu finden, noch bevor ein Inspektor überhaupt begreifen konnte, was sie - Miss Marple ihm "verklickert" hatte - dass war ihr Ding.

Wie dachte Agatha Christie über Margaret Rutherford?

 

Ursprünglich hatte die erfolgreiche Autorin Agatha Christie einen Mr. Stringer nicht vorgesehen.Daher war sie sehr erbost, als Margaret Rutherford die "Figur" Mr. Jim Stringer in "16.50 Uhr ab Paddington" - dem ersten Teil der "Miss Marple" Verfilmung - einfach mit "einbaute". Margaret Rutherfords Filmpartner Mr. Stringer war nicht etwa irgendein Schauspieler, sondern zugleich der Ehemann der britischen Schauspielerin, der im wahren Leben Stringer Davis hieß. 

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War Margaret Rutherford die Idealbesetzung der "Miss Marple"?

Rutherford leistete sich noch ganz andere Eigenmächtigkeiten, mit denen sie die berühmte englische Autorin Agatha Christie - die "Mutter der Miss Marple" - sehr verärgerte. Schließlich hatte Margaret Rutherford ihren eigenen Kopf, den sie gern durchsetze und deshalb bestand sie ausdrücklich darauf, in der ersten Verfilmung der "Miss Marple" Serie, ihre eigenen Kleidungsstücke tragen zu können. Natürlich konnte sich die charmante alte Lady durchsetzen, auch wenn sie sich somit nicht unbedingt  beliebter machte bei der Krimiautorin.

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M. Rutherford und A. Christie - Missverständnisse

Agatha Christie hatte nicht nur etwas dagegen einzuwenden gehabt, dass plötzlich ein neuer Charakter in der Verfilmung ihres Romans auftauchte. Es missfiel Christie ebenso, dass die Schauspielerin M. Rutherford ihre Romanheldin Jane Marple vollkommen anders darstellte. Etwas forsch, sehr couragiert und nicht selten vorlaut. Während die "echte" Miss Marple - die, welche Agatha Christie in ihren Büchern beschrieb - viel besonnener war, sehr distinguiert, von vornehmer Blässe gezeichnet. Im Gegensatz zu der von Rutherford dargestellten Figur besaß die Romanheldin Jane Marple beste Manieren und benahm sich nicht so "ungehobelt" wie jene Miss Marple in den Verfilmungen.

Aber genau diese resolute - für Frauen damals eher untypische - raue aber dennoch herzliche Art war es, die dem Charakter der Miss Marple in der Serie/den Filmen Lebendigkeit und  Authentizität verlieh. Der Scharfsinn der betagten Lady, die ihr Herz auf der Zunge trug und selbst den Inspektor mitunter gute Ratschläge erteilte, war einfach genial. Die temperamentvolle und dennoch liebenswerte alte Jungfer - denn schließlich war die Amateurdetektivin nie verheiratet und hatte auch kein Techtelmechtel mit einem Mann gehabt?! - verstand es vorzüglich, den Verbrechern das Handwerk zu legen. Oft genug ließ sie die "bösen Buben" ahnungslos in die Falle tappen.

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Miss Marple knüpft das Band der Freundschaft

Margaret Rutherford konnte die berühmte Kriminalautorin Agatha Christie am Ende doch noch für sich gewinnen. Nachdem sich die Schauspielerin und die englische Autorin während der Dreharbeiten zu "Miss Marple" kennengelernt hatten, entwickelte sich zwischen beiden doch recht schnell eine herzliche Freundschaft. Ihrer Freundin Margaret Rutherford widmende die erfolgreiche englische Bestsellerautorin den Roman "Mord im Spiegel" - im Original "The Mirror Crack`d From Side to Side" - anno 1963. Doch die britische Schauspielerin Rutherford spielte in jener Agatha Christi Verfilmung nicht die Rolle der Miss Marple, diese wurde stattdessen von Angela Landsbury verkörpert.

Agatha Christies Miss Marple - die Krimi-Serie

Insgesamt 12 Romane mit der betagten Hobbykriminalistin "Miss Marple" hatte Agatha Christie seinerseits geschrieben. Alle Romane der erfolgreichen Krimi-Autorin wurden verfilmt. Die 12-teilige Krimiserie wurde von 1984 bis 1992 gezeigt.Damit "Miss Marple" auch das deutschsprachige Publikum mit ihrem Charme, ihrer Spitzfindigkeit und ihrem kessen Mundwerk erfreuen konnte, wurde die 12-teilige Krimiserie nicht nur auf BBC ausgestrahlt, sondern auch noch synchronisiert und im deutschen TV gezeigt. Wenngleich bei Agatha Christie anfangs die "Miss Marple" Verfilmungen nicht für große Begeisterung sorgten, so wurde die Serie dennoch ein grandioser Erfolg, der sicherlich in erster Linie der hervorragenden Miss Marple Darstellerin Margaret Rutherford zu verdanken war.

Miss Marple - es kann nur EINE geben - Margaret Rutherford als Miss Marple

Obwohl die Hobbykriminalistin Jane Marple, nicht dem Original entsprach, so war sie doch umso reizender und liebenswerter. Die spätere Miss-Marple-Darstellerin, Joan Hickson - die bereits 80 Jahre alt war, als sie die Rolle in Agatha Christies "Miss Marple" Neuverfilmung übernahm - entsprach schon eher der Romanheldin, wie sie im Buch stand. Wer je Margaret Rutherford in der Rolle der forschen Amateurdetektivin "Miss Marple" erlebt hat, war allerdings enttäuscht.

 

Die Kritiker können sagen, was sie wollen und so möchte ich auch nicht mit meiner Meinung geizen. Es gab nur eine "wahre Miss Marple" und diese war nun einmal Margaret Rutherford. Keine andere Schauspielerin hat meines Erachtens die Rolle der betagten Hobbydetektivin Jane Marple besser gespielt, als es Margaret Rutherford getan hat.

KreativeSchreibfee, am 23.01.2012
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Bildquelle:
http://www.amazon.de (Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)

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