Missionare im Wilden Westen
Mit den spanischen Konquistadoren kamen auch Missionare nach Amerika. Doch ihre Tätigkeit wurde von den Weißen und Indianern gleichermaßen kritisiert.Mission San Jose de Tumacacori (Bild: Svadilfari / Flickr)
Die Königin der Missionen
Darüber hinaus sahen es die Missionare als ihre Pflicht an, die amerikanischen Ureinwohner von ihrem "Kampfgeist" abzubringen, denn viele Stämme waren untereinander verfeindet und kämpften manchmal bis zur Vernichtung gegeneinander. Doch die Indianer hatten für diese Versuche nur Verachtung übrig. Um die Ureinwohner trotzdem vom christlichen Glauben zu überzeugen, bauten die Spanier zahlreiche Missionsstandorte. Einige davon wurden im Laufe der Zeit zu großen Städten, wie beispielsweise San Antonio im US-Bundesstaat Texas. Nur wenige Meter vom Stadtzentrum entfernt befand sich die Mission San José y San Miguel de Aguayo.
Gegründet wurde sie 1720 von Fray Antonio Margil de Jesús. Anfangs war es nur ein kleines Gebäude. Doch in den folgenden 50 Jahren bauten die Franziskaner eine beeindruckende Kirche. Ein hochaufragender Glockenturm und die barocke Eingangsfassade machten sie schnell in der Neuen Welt bekannt als die "Queen of the Missions" (Die Königin der Missionen). Im Jahr 1687 landete der Tiroler Jesuit Eusebio Francisco Kino (1645 - 1711) am Ostufer des Santa Cruz River im US-Bundesstaat Arizona. Das Gebiet war die Heimat der Pima-Indianer. Seit Jahrhunderten lebten sie von der Jagd und dem Sammeln von Wurzeln und Wildfrüchten. Aber sie betrieben auch Ackerbau.
Der Goldschatz der Jesuiten
Die Pima bauten hauptsächlich Mais, Kürbisse, Wassermelonen und Bohnen an. Ihre Felder bewässerten sie mit künstlich angelegten Gräben und Dämmen. Der Jesuit versuchte, die Indianer mit Geschenken und dem Versprechen der Erlösung zum Christentum zu bekehren. Die spanische Armee kam ihm bei seinen Bemühungen mit Waffengewalt zu Hilfe. Die Pima wehrten sich. Bei einem Aufstand im Jahr 1695 wurden 50 von ihnen getötet. Doch Kino gab nicht auf. Er lernte die Sprache der Pima und bemühte sich, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern, indem der ihnen den Umgang mit Eisen beibrachte und die Rinderzucht förderte. Seine Ordensbrüder lehnten Kinos Haltung den Indianern gegenüber jedoch ab.
Ein halbes Jahrhundert später (1751) unternahmen die Pima einen weiteren erfolglosen Versuch, die Spanier loszuwerden. Doch die Missionare blieben und begannen 1753 mit dem Bau einer großen Mission. Aber die Zeiten änderten sich. Gerüchte kamen auf, die Jesuiten hätten ein Vermögen angehäuft und unter dem Gebäude versteckt. Am 3. Februar 1768 ließ König Carlos III: die Männer mit Gewalt aus Neu-Spanien vertreiben. Die Missionare mussten ihr ehrgeiziges Projekt aufgeben. Übrig blieb die halbfertige Mission San José de Tumacácori. Die Legende des versteckten Goldes lockte Schatzsucher an. Als die Verwaltung des National Historical Park die Mission übernahm, fand sie überall aufgegrabenes Erdreich, sogar neben dem Altar.
Bildquelle:
Bernd Teuber
(Die Besiedlung des amerikanischen Kontinents)